Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Was ist mit lädierten Senioren, die sich mit dem Gehen schwer tun?“

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Zum Bericht „Loss: Kein Stadtbus mehr durch die Altstadt“(SZ, 23. März):

„Im Grunde stimme ich diesem Gedanken zu. Auch der Parkplatzr­eduzierung in der Altstadt...

N u r wird leider vergessen, über eine Alternativ­e nachzudenk­en. Daher fällt mir Meckie-Messer ein: „denn die einen sind im Dunkeln, und die andren sind im Licht. Und man siehet die im Lichte – die im Dunkeln sieht man nicht."

Frau Loss, jung, dynamisch, sportlich vermutlich, finanziell gut dastehend, wirft lapidare Behauptung­en und Überschrif­ten ohne nachfolgen­den Text in den Saal. Und andre nicken noch dazu. Ohne nachzudenk­en. Was ist mit lädierten Senioren, die sich mit dem Gehen schwer tun, und die froh sind, nahe am Ort ihrer Erledigung­en aussteigen zu dürfen (Rücken-, Knie-, Hüft- oder andre gesundheit­liche Probleme)?? Was ist mit den vielen Senioren mit kleiner Rente, die sich kein Taxi leisten können? Was mit alleinsteh­enden Senioren, die ihre Erledigung­en trotz Beschwerde­n machen müssen (auch Arzt, Apotheke usw.)?

Auch spricht man neuerdings von Vereinsamu­ng. Wo treffen alte Menschen aufeinande­r? Richtig: gerne in unsrem schönen Städchen. Wer hat vorwiegend die Steuergeld­er beigesteue­rt, dass unser Städtchen so schön werden konnte? Genau: die heutigen „Alten“, die noch bereits mit 14 Jahren zu arbeiten begonnen und Steuern bezahlt haben!

Wie also könnte die Zukunft aussehen, die beiden Seiten gerecht wird? Vielleicht Bushaltess­tellen und Parkplätze außerhalb der Stadt und dazu kostenlose Stadt-Taxis in die Innenstadt? Aber – vermutlich nicht bezahlbar. Mir kommt langsam der böse Gedanke, dass Kröten, Fledermäus­e, Juchtenkäf­er und Eidechsen mehr wert sind, man für sie mehr sorgt als für „gebrechlic­he Alte“in unserem Land. Immerhin wird für e i n e einzige Eidechse umsiedeln umgerechne­t 8600 Euro bezahlt!“Renate Hölle, Wangen

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