Schwäbische Zeitung (Wangen)

Brass Band A7 überzeugt bei Osterkonze­rt

Musiker spielen in Eglofs Klassische­s und Modernes

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EGLOFS (rahn) - Das Konzert der Brass Band A7 hat am Ostermonta­g zahlreiche Besucher in den Dorfstadel in Eglofs gelockt. Die Formation unter der Leitung von Thomas Wolf erhielt schon beim Einzug vorab anhaltende­n Applaus – zu Recht, denn sie bot Blechblasm­usik vom Feinsten und auf höchstem Niveau und wird sich in drei Wochen in Belgien bei der Flemish Open Brass Band Meistersch­aft mit anderen Bands messen.

Die „Fanfare for a New Age“von Goff Richards schwelgte in exzessiven Blechkläng­en und zeigte schon die ganze Spannbreit­e an Klang und Dynamik, die die Band im Repertoire hat. Die „Toccatina“von Olivier Marquis war ein kurzes Stück, das es in sich hatte – wirbelnde Bässe, heftige Akzente, starke Harmonien und rasante Melodien, sehr konzentrie­rt, quasi eine Essenz, in Wirkung und Virtuositä­t auf kleinsten Raum eingedampf­t.

„Excalibur“von Jan van der Roost war dagegen in epischer Breite angelegt und prunkte mit zahlreiche­n Klangfarbe­n, die durch die verschiede­nen Lagen der Instrument­e und geschickt eingesetzt­e Dämpfer erzeugt wurden. Kurze, präzise Übergange trieben das Geschehen um König Artus voran und nach dem intensiven Glühen des Mittelteil­s wurde der Zuhörer förmlich in den Strudel des Untergangs mit hineingeri­ssen. Erholen konnte man sich dann bei „The Swan“von Camille Saint-Saens, verträumt und mit edler Ruhe intoniert vom Solist Luis G. Lau auf seinem Bariton.

„Shine as the Light“von Peter Graham berauschte sich an Tempo und Klang, wirbelte beinahe entfesselt durch alle Lagen und wechselte vom wuchtigen Gesamtchor bis zu kammermusi­kalischer Besetzung. Der Choralarti­ge Schluss hätte stolzer und strahlende­r nicht sein Können. Mit irischem Temperamen­t folgte „Gaelforce“, ebenfalls von Peter Graham. Vorantreib­ender Trommelrhy­thmus und tänzerisch­es Ungestüm fassten eine langsamen Mittelteil von berückend schöner Schlichthe­it ein.

„A little Prayer“brachte wieder ebenmäßige Ruhe in den Saal, tiefes Blech herrschte vor und das Aufbrechen in den Gesamtchor besaß eine enorme Wirkung, die gänsehautv­erdächtig war.

Showeinlag­en der Schlagzeug­er

Dass die Brass Band A7 auch außerhalb des klassische­n Band-Repertoire­s zuhause ist, zeigte sie mit „Sing, sing, sing“, einer Bearbeitun­g des Count-Basie-Arrangemen­ts mit den typischen Blue-Notes, und rasantem Bass mit hypnotisch­er Wirkung. „Baker Street“von Gerry Rafferty war ein wuchtiges Arrangemen­t mit Showeinlag­en der Schlagzeug­er, die Stühle als Rhythmusin­trument zweckentfr­emdeten.

„Trift Shop“von Ryan Lewis übertrug den 80-erJahre-Sound perfekt auf die Brass Band, ein coole Nummer, die viel Platz für Solo- und Showeinlag­en und jede Menge Humor ließ. So präsentier­te sich die Brass Band A7 nicht nur musikalisc­h perfekt aufeinande­r abgestimmt, auch die Stimmung unter den Musikern übertrug sich auf ihr Spiel und dann aufs Publikum, so dass zwei Zugaben nötig waren: sinfonisch­er Rock von Queen und traditione­lle Marschmusi­k – was da Bild dieser geschlosse­n agierenden Formation abrundete. Sie sind musikalisc­h überall zuhause und das auf höchstem spieltechn­ischen und gestalteri­schen Niveau.

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FOTO: RAHN Die Band steckt das Publikum mit guter Laune an.

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