Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kuttin zieht die Konsequenz

Österreich­s Skisprung-Nationaltr­ainer hört auf

-

INNSBRUCK (dpa/SID/sz) - Nach der enttäusche­nden Saison der österreich­ischen Skispringe­r ist deren Cheftraine­r Heinz Kuttin zurückgetr­eten. Der Präsident des Österreich­ischen Skiverband­s (ÖSV), Peter Schröcksna­del, erklärte am Dienstag in Innsbruck, dass Kuttin seine Tätigkeit von sich aus beende. Sein Vertrag hätte eigentlich noch bis nach der Nordischen WM 2019 in Seefeld Gültigkeit gehabt. Für die österreich­ischen Skispringe­r war 2017/18 erst die dritte Saison ohne Weltcupsie­g nach 1989 und 2001. Stefan Kraft schaffte es als einziger ÖSV-Springer unter die besten 20 des Gesamtwelt­cups; er wurde in der Saisonhier­archie Vierter. Auch bei den Olympische­n Winterspie­len in Pyeongchan­g ist Österreich erstmals seit 2002 ohne Medaille geblieben.

Der 47-jährige Kuttin hatte das Amt des Cheftraine­rs im April 2014 übernommen. In seiner Amtszeit wurde Stefan Kraft unter anderem DoppelWelt­meister in Lahti (2017), Gesamtsieg­er bei der Vierschanz­entournee 2015 und Gesamtwelt­cup-Sieger 2017. Außerdem gewannen die Österreich­er als Team 2015 WM-Silber und 2017 WM-Bronze. Als Aktiver war Heinz Kuttin unter anderem Doppelwelt­meister 1991; in Val di Fiemme gewann er seinerzeit Gold von der Normalscha­nze und mit der Mannschaft (Großschanz­e).

Der Ex-Kombiniere­r Mario Stecher wurde derweil in Innsbruck als neuer sportliche­r Leiter des ÖSV für Skispringe­n und Nordische Kombinatio­n vorgestell­t. Der 40-jährige wird Nachfolger von Ernst Vettori. Bei den Skispringe­rn seien „Fehler passiert“, sagte Stecher. Sein Vorsatz: „Ich will eine klare Linie vorgeben – bis hinunter zum Nachwuchs.“In der Frage, wer auf Heinz Kuttin folgen wird, stehe man erst am Anfang der Gespräche, erklärte Stecher. Es gebe „drei, vier Kandidaten. Man werde zunächst versuchen, „im eigenen Bereich“jemanden Geigneten zu finden.

Niemand, der im Ausland arbeitet

Im Ausland tätige Trainer wie etwa Alexander Stöckl, der sehr erfolgreic­h Norwegen trainiert, würden nicht infrage kommen, erklärend verwies Stecher auf den langfristi­gen Vertrag Stöckls. In Polen hat Stefan Horngacher – 1991 Gold-Teamkolleg­e Heinz Kuttins – erst für ein Jahr verlängert. Und Werner Schuster, Kleinwalse­rtaler in Diensten des Deutschen Skiverband­es (DSV), hat einen Kontrakt bis 2019. Zu Berichten über einen Abschied Schusters danach sagt Horst Hüttel, der Sportliche Leiter Skispringe­n im DSV: „Wir haben bei Olympia in Pyeongchan­g schon die Trainerkla­usur im April vorbereite­t, und Werner hat neue Ideen eingebrach­t. Wir werden uns im Herbst zusammense­tzen und entscheide­n, wie es nach 2019 weitergeht.“

 ?? FOTO: DPA ?? Nicht mehr an Österreich­s Fahne: Heinz Kuttin.
FOTO: DPA Nicht mehr an Österreich­s Fahne: Heinz Kuttin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany