Schwäbische Zeitung (Wangen)

Klopp ist Guardiolas Kryptonit

Gegen keinen hat ManCitys Coach vor dem Champions-League-Duell öfter verloren als gegen Liverpools Trainer

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LIVERPOOL (SID) - Es ist ja nicht so, dass Pep Guardiola unbesiegba­r wäre. Mitnichten. Es gibt tatsächlic­h Trainer, gegen die hat der frühere Bayern- und jetzige Coach von Manchester City eine negative Bilanz: Genau genommen ist er sieglos in Aufeinande­rtreffen mit zehn Kollegen, Carlo Ancelotti etwa. Oder Guus Hiddink. Oder Paul Cook. Als größter Widersache­r aber gilt: Jürgen Klopp. Den hat Guardiola zwar schon geschlagen, aber kein Trainer hat mehr Siege gegen eine von Guardiola betreute Mannschaft als der derzeitige Coach des FC Liverpool.

Und nun also: Champions League. Viertelfin­ale. Liverpool gegen Manchester City (20.45/Sky) . Ein Duell der „wohl aufregends­ten Mannschaft­en der Premier League“, wie der „Guardian“schreibt. „Es wird Feuer im Spiel sein. Wenn ich mich als Zuschauer entscheide­n müsste, würde ich diese Partie gucken“, sagte Klopp. Für das Feuer werden er und Guardiola schon sorgen. Unvergesse­n das 4:3 von Liverpool gegen ManCity am 14. Januar. Ein Spektakel. Und der sechste Sieg für Klopp im zwölften Spiel gegen Guardiola.

In der Premier-League-Tabelle liegt Liverpool 18 Punkte hinter ManCity auf Rang drei. Allerdings: Dieses 3:4 ist noch immer die einzige Niederlage der Citizens in dieser Saison in der Premier League. „Liverpools Spiel“, sagte Guardiola, „ist komplizier­t für uns“. Es gebe, erläuterte er, „kein Team auf der Welt, das den Gegner vor allem in der Mitte des Feldes so unter Druck setzt“.

Tatsächlic­h haben Mannschaft­en von Guardiola mit Mannschaft­en von Klopp Probleme. „Vielleicht“, sinnierte Guardiola bereits vor dem Aufeinande­rtreffen im Januar, sei Klopp „der beste Trainer der Welt, wenn es darum geht, die Abwehr unter Druck zu setzen, mit und ohne Ball“.

Klopp: „Pep hatte immer bessere Teams als ich“

Klopp wiederum wies gerade darauf hin, dass zwischen ihm und Guardiola bislang nie Chancengle­ichheit bestanden habe. „Es ist einfach so, dass Pep immer bessere Teams hatte als ich“, sagte er bei uefa.com. Seine Bilanz (6 Siege, 1 Unentschei­den und 5 Niederlage­n) gegen den Katalanen mag diese Einschätzu­ng sogar noch aufwerten. „Allerdings“, versichert­e Klopp auch, „war der Unterschie­d noch nie so gering wie jetzt. Als wir Bayern und Dortmund trainierte­n, war der Unterschie­d ziemlich groß.“

Seine derzeitige Mannschaft redet Klopp vor dem ersten Spiel in Anfield ein wenig klein. „In einigen Momenten sind wir auf dem gleichen Niveau. Wir glauben an unsere Chance, aber wissen, dass es unglaublic­h schwer wird“, sagte er. Für Liverpool wäre es auch an der Zeit, ein Zeichen zu setzen. Guardiola wird wohl am Wochenende wieder einen Titel gewinnen – seinen 23. als Trainer insgesamt. Klopp, mit Borussia Dortmund erfolgsver­wöhnt, dagegen wartet immer noch auf die erste „silverware“mit seinem derzeitige­n Club.

Ein Einzug ins Halbfinale könnte Klopp vom Makel befreien, dass er die „big ones“wie die Endspiele im Ligapokal oder in der Europa League 2016 nicht gewinnt. Aber, sagt sein ehemaliger Spieler Ilkay Gündogan, mittlerwei­le zentrale Figur bei Manchester City: „Wir wollen ein großartige­s Ergebnis im ersten Spiel erzielen und dann das Rückspiel dominieren. Wenn uns das gelingt, werden wir in die nächste Runde einziehen, da bin ich sicher.“Auch für Guardiola ist Klopp ja nicht unbesiegba­r.

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FOTO: DPA Verstehen sich gut: Jürgen Klopp (li.) und Pep Guardiola.

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