Schwäbische Zeitung (Wangen)

Vom warmen Kalifornie­n ins kalte Russland

Das neue Programm der Filminitia­tive „Weiße Wand“beginnt am Montag

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WANGEN (sz) - Das neue, jetzt vorliegend­e Frühjahr-Sommerprog­ramm der Filminitia­tive „Weiße Wand“beginnt in der warmen Wüste Kalifornie­ns und endet in der winterlich­en Kälte Russlands. Sechs ausgewählt­e Filme aus den USA, aus Indien, dem Kongo, aus Österreich, Deutschlan­d und Russland werden bis Anfang Juli im Lichtspiel­haus Sohler präsentier­t, so die Ankündigun­g der Initiative.

Eröffnet wird die Reihe mit dem amerikanis­chen Film „Lucky“, in dem Harry Dean Stanton seine letzte Hauptrolle spielt und noch einmal seine ganze Größe zeigt. Er starb im vergangene­n Jahr im Alter von 91 Jahren. Die Dokumentat­ion „Machines“gibt einen intimen, behutsamen und ungeschönt­en Einblick in die Arbeitsbed­ingungen und Arbeitspro­zesse einer riesigen Textilfabr­ik in Indien.

Im Vorprogram­m läuft der Kurzfilm „Wäscherinn­en“von Jürgen Böttcher aus dem Jahr 1972. Ein Porträt junger Frauen an großen Waschmasch­inen in der DDR. „Félicité“ist eine stolze, unabhängig­e Frau, die nachts in einer Bar in der kongolesis­chen Millionens­tadt Kinshasa als Sängerin auftritt. Als sie Geld für die Behandlung ihres bei einem Unfall schwer verletzten Sohnes auftreiben muss, durchstrei­ft sie die ganze Stadt. Ausgezeich­net mit einem Silbernen Bären (Großer Preis der Jury) bei der Berlinale 2017. Mit dem deutschen Film „Unter den Brücken“gibt es einen schönen Ausflug in die Filmgeschi­chte. Gedreht wurde er an der Havel im Jahr 1944 von Helmut Käutner. Die Handlung blendet die Kriegserei­gnisse völlig aus und lenkt den Blick auf andere Wirklichke­iten jenseits von Propaganda und Durchhalte­parolen.

Im Vorprogram­m läuft der Kurzfilm „Rheinstrom“(BRD 1965) von Peter Nestler. Durch den losen Vorwand einer inszeniert­en Geschichte, die im Kunsthisto­rischen Museum in Wien ihren Dreh- und Angelpunkt hat, spürt der New Yorker Filmemache­r Jem Cohen in „Museum Hours“mit detaillier­t dokumentar­ischem Blick dem Wesen der Stadt Wien nach. Anfang Juli geht die „Weiße Wand“mit dem russischen Film „Loveless“(Nelyubov) von Andrey Zvyagintse­v in die Sommerpaus­e. Er erzählt von einem Paar, das sich gerade getrennt hat und in deren neuen Lebensentw­ürfen der gemeinsame 12-jährige Sohn keinen Platz mehr hat.

Alle fremdsprac­higen Filme werden in der Originalfa­ssung mit deutschen Untertitel­n gezeigt. Aufgeführt wird „Lucky“am

9. und 10. April, „Machines“am

23. und 24. April, „Félicité“am

7. und 8. Mai, „Unter den Brücken“am 4. und 5. Juni, „Museum Hours“am 18. und 19. Juni sowie „Loveless“(Nelyubov) am 2. und

3. Juli. Beginn ist jeweils um 20.15 Uhr. Weitere Infos gibt es online unter www.weisse-wand.info.

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FOTO: ALAMODEFIL­M Der amerikanis­che Film „Lucky“eröffnet das Frühjahr-Sommerprog­ramm der Filminitia­tive „Weiße Wand“. Es war die letzte große Rolle für den amerikanis­chen Schauspiel­er Harry Dean Stanton.

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