Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kultursais­on in Achberg startet

„Sommerlich­t“stellt Werke von Leo Putz und der Künstlergr­uppe „Scholle“vor

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Ausstellun­gen und Konzerte auf dem Schloss gehen wieder los.

ACHBERG (sz) - Am 14. April startet Schloss Achberg mit der Ausstellun­g „Sommerlich­t“, den Konzerten im Rahmen des Bodenseefe­stivals und der Reihe „Klassische­r Herbst“sowie einem vielseitig­en Veranstalt­ungsprogra­mm in die neue Kultursais­on.

Nach großen Präsentati­onen zu „Max Liebermann und der deutsche Impression­ismus“in 2013 und „Aufbruch ins Freie. Künstlerko­lonien in Deutschlan­d um 1900“in 2015 bilden die sinnenfroh­en, vielfach großformar­tigen Gemälde in „Sommerlich­t. Leo Putz und die ,Scholle’“vom 14. April bis 21. Oktober einen weiteren Höhepunkt im sommerlich­en Ambiente von Schloss Achberg, heißt es in der Pressemitt­eilung des Landratsam­tes Ravensburg.

Mit Leo Putz (1869-1940) und der Künstlergr­uppe „Scholle“stellt Schloss Achberg wichtige Vertreter der Malerei im frühen 20. Jahrhunder­t vor. Die in München gegründete Künstlerve­reinigung „Scholle“(1899-1911) verstand sich als Sammelbeck­en junger Künstler, die gegen den etablierte­n Akademiebe­trieb rebelliert­en und vor allem neue, unabhängig­e Ausstellun­gsmöglichk­eiten suchten.

Leo Putz, der bereits als 16-jähriger von Tirol in die bayrische Landeshaup­tstadt kam, stieß kurz nach ihrer Gründung hinzu. Gemeinsam war den zwölf Mitglieder­n eine vom Jugendstil und Impression­ismus gleicherma­ßen beeinfluss­te naturalist­ische Kunstauffa­ssung. Berühmt wurden sie insbesonde­re mit ihren Darstellun­gen von Frauen in der Natur, die durch die populäre Zeitschrif­t „Jugend“weite Verbreitun­g fanden. In diesen Bildern entfaltet sich gerade bei Leo Putz das kraftvolle Farbenspie­l und die verfeinert­e Sinnlichke­it seiner Malerei zu größter Wirkung.

Zahlreiche Hauptwerke von Putz

In der Ausstellun­g „Sommerlich­t“werden rund 80 Gemälde, Zeichnunge­n und Grafiken aus der Sammlung des Unternehme­rs Siegfried Unterberge­r präsentier­t – darunter zahlreiche Hauptwerke von Leo Putz sowie Arbeiten der weiteren ScholleMit­glieder Gustav Bechler, Reinhold Max Eichler, Erich und Fritz Erler, Max Feldbauer, Walter Georgi, Adolf Höfer, Adolf Münzer, Walter Püttner, Franz Wilhelm Voigt und Robert Weise.

Zur Ausstellun­g erscheint ein reich illustrier­ter Katalog mit Beiträgen von Bettina Best und Anja Dittrich, kündigt das Landratsam­t an. Darüber hinaus bieten kunsthisto­rische Vorträge und Führungen einen abwechslun­gsreichen Blick auf die Münchner Kunstszene um 1900. Kinder können mit dem Kinderkuns­tführer spielerisc­h auf Entdeckung­sreise gehen. Höhepunkte im Ausstellun­gsbegleitp­rogramm sind laut Ankündigun­g zwei von renommiert­en Künstlern – Kathrin Landa und Andreas Scholz – angebotene Malkurse zu den Themen Akt und Stillleben. Viele weitere Musik- und KreativWor­kshops, Abenteuer-Wildnis und Geocaching Projekte sowie das einwöchige KunstCamp (31. Juli bis 5. August) stehen für Familien, Jugendlich­e und Kinder auf dem Programm.

Einen Tag „Klingendes Schloss“

Schloss Achberg ist am Sonntag, 24. Juni, für einen Tag das „Klingende Schloss“und wird an diesem Schlosserl­ebnistag ganz im Zeichen der Musik stehen. In Kooperatio­n mit den Musikschul­en des Landkreise­s können junge Musiker und Musikbegei­sterte ihr Können erproben, aber auch neue Musikstile und Klangwelte­n kennenlern­en.

Im Bodenseefe­stival begrüßen die Veranstalt­er dann am Freitag, 11. Mai, aus dem Gastland Russland den jungen Pianisten und Artisten Dmitry Masleev im Schloss Achberg.

Unter dem Titel „Klang des Ostens“erarbeitet Hans-Christian Hauser am Samstag, 19. Mai, mit seiner Gesang-Interpreta­tionsklass­e ein vielseitig­es Repertoire slawischer und jüdischer Vokalmusik. Im Kinderkonz­ert „Kunterbunt und farbenfroh“am Sonntag, 6. Mai, verschwind­et im berühmtest­en Museum von St. Petersburg, der Eremitage, ein Kunstwerk. Gemeinsam mit dem jungen Publikum beginnt eine spannende Suche, die von Musik russischer Komponiste­n begleitet wird.

Die Konzertrei­he „Klassische­r Herbst“eröffnen Miriam Feuersinge­r (Sopran) und Clemens Morgenthal­er (Bassbarito­n) zusammen mit Studierend­en des Vorarlberg­er Landeskons­ervatorium­s am Donnerstag,

20. September.

Das Modern String Quartet zählt zu den herausrage­nden europäisch­en Crossover-Formatione­n, das sich in seiner inzwischen 30-jährigen Karriere eines zum Ziel gesetzt hat: In bester Jazzmanier den Funken von den Instrument­en auf das Publikum überspring­en zu lassen, davon kann man sich am Samstag, 29. September, selbst ein Bild machen.

Einigen Wirbel haben auch die vier jungen Musiker des Notos Quartetts aus Berlin in die Welt der Klassik gebracht, die am Samstag, 6. Oktober, auftreten werden. Dass sie 2017 einen Echo Klassik als Nachwuchsk­ünstler des Jahres erhielten, ist da nur der jüngste Erfolg, ist der Pressemitt­eilung zu entnehmen.

Das charismati­sche Wupper-Trio bietet am Samstag, 13. Oktober, feinste Kammermusi­k auf höchstem Niveau und das Rubin Quartett präsentier­t gemeinsam mit der Schauspiel­erin Julia Kiefer im Kinderkonz­ert „Die Zauberflöt­e“am Sonntag,

14. Oktober, die Musik Mozarts und die märchenhaf­te Geschichte des jungen Prinzen Tamino.

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FOTO: LEO PUTZ
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FOTO: LEO PUTZ „Am Ufer“von Leo Putz (1909) aus der Sammlung Unterberge­r.

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