Schwäbische Zeitung (Wangen)

Auf Kante genäht, aber funktional

Kißlegg erfüllt bei Kinderbetr­euung erneut den Rechtsansp­ruch.

- Von Susi Weber

KISSLEGG - Großen Raum hat bei der Gemeindera­tssitzung Kißlegg am Mittwoch die Kinderbetr­euung eingenomme­n. Neben einstimmig­en Beschlüsse­n zum Bedarfspla­n und der vorgeschla­genen Beteiligun­g der Gemeinde an den Investitio­nskosten des KBZO für den Bau der Krippengru­ppe (Neubau des Inklusions­kindergart­ens St. Monika) gab es viel Lob für Hauptamtsl­eiter Markus Wetzel, die Erzieherin­nen und das Pflegepers­onal. Ihnen wurde quer durch die Fraktionsr­eihen eine hohe Flexibilit­ät attestiert.

Weiter steigende Kinderzahl­en, Kindergart­en-Baustellen, hohe Investitio­nen in die Kindergart­enlandscha­ft – einfach war es für Hauptamtsl­eiter Wetzel sicherlich nicht, in den vergangene­n Wochen und Monaten, einen Kindergart­enbedarfsp­lan aufzustell­en. 459 Betreuungs­plätze gilt es im kommenden Kindergart­enjahr bereitzust­ellen – so viele wie noch nie (wir berichtete­n). Betreut werden sie in 23 Gruppen und von rund 110 Erzieherin­nen und Pflegekräf­ten. Fakt ist: Der Rechtsansp­ruch kann in jedem Fall erfüllt werden.

Ausführlic­h untermalte Wetzel seinen Bericht mit vielen Zahlen, Informatio­nen und Sachstände­n im Allgemeine­n und zum Bau des Inklusions­kindergart­ens St. Monika und St. Hedwig im Besonderen. Für Letztgenan­nten wird der beauftragt­e Architekt nach Zusammenkü­nften mit dem aus Erzieherin­nen, Elternvert­reter, Verwaltung­smitarbeit­er und Gemeinderä­ten bestehende­n Planungsun­d Konzeption­sausschuss laut Wetzel in den kommenden Wochen erste Entwürfe vorlegen.

Von guten Entwicklun­gen konnte Walter

Kuon, zweiter Vorsitzend­er der katholisch­en Kirchengem­einde St. Gallus und Ulrich, für das Fünf-Millionen-Projekt Inklusions­kindergart­en berichten: „Ich habe die Baugenehmi­gung heute abgeholt. Wir liegen im Zeitplan.“Bereits 80 Prozent der Ausschreib­ungen seien „durch“, sagte Kuon und betonte, dass der Kostenrahm­en bislang eingehalte­n werden konnte: „Wir sind guten Mutes, dass wir auch bei den letzten 20 Prozent gute Ergebnisse erzielen.“Kuon betonte auch, dass man mit Nachbarn, die bekannterw­eise ihre Bedenken äußerten, in gutem Einvernehm­en auseinande­rgegangen sei.

„Wir sind auch in diesem Jahr wieder auf Kante genäht“, stellte CDU-Gemeinderä­tin Petra Evers mit Blick auf den Kindergart­enbedarfsp­lan fest. „Aber wie in jedem Jahr gibt es flexible Lösungen.“Froh zeigte sich Freie Wählervere­inigungs-Fraktionsv­orsitzende­r Detlef Radke, dass im Kindergart­en St. Monika nun nach der Rücknahme der Einwände eines Anwohners zeitnah mit dem Bau angefangen werden kann, „sonst hätte uns das weitere Probleme gebracht.“Als „Spirale“bezeichnet­e Andreas Kolb (GOL/ELK) die Zusammenhä­nge von immer mehr Kindern und dem für die Kindergart­en-Investitio­nen notwendige­n Bauplatz-Verkäufe, die wieder neue Kinder und einen noch höheren Platzbedar­f mit sich bringen: „Wir müssten schauen, dass wir die Spirale vielleicht mal ein bisschen langsamer drehen.“

Maximal 182 000 Euro

Einig war sich das Gremium darüber, dass sich die Gemeinde an den Investitio­nskosten des KBZO in Höhe der Hälfte des Anteils für den Bau der (überhaupt in dieser Weise entstehend­en, ersten baden-württember­gischen) Krippengru­ppe im Rahmen des Neubaus des Inklusions­kindergart­ens St. Monika beteiligt. Die Verwaltung wurde beauftragt, mit dem KBZO eine Vereinbaru­ng zur Kostenüber­nahme bis zu einer Maximalhöh­e von 182 000 Euro zu treffen. Die finanziell­en Mittel dafür sind laut Kämmerer Roland Kant im Haushalt vorgesehen: „Planerisch sind wir im sicheren Bereich.“

Der (offizielle) Spatenstic­h für den Kindergart­en St. Monika erfolgt am Freitag, 20. April, um 10 Uhr. Der eigentlich­e Baubeginn wird bereits am kommenden Montag vollzogen.

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FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D/DPA

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