Lindau plant viele Verbesserungen für Radfahrer
Klimostationen kommen vor den Sommerferien – Ausbau des Bodenseeradwegs soll möglichst bald beginnen
LINDAU (dik) - Mit dem warmen Frühlingswetter beginnt die Saison der Radfahrer. In den kommenden Wochen plant die Stadt einige Verbesserungen. So wird es an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet die sogenannten Klimostationen geben. Außerdem beginnt der Ausbau des Bodenseeradweges am Aeschacher Ufer.
Sichtbar sind vor allem auf der Insel bereits neue Radständer, welche die Stadt in den vergangenen Wochen ausgetauscht hat. Am Marktplatz (40), auf dem Paradiesplatz und in der Maximilianstraße (je 20) sowie auf dem Alten Schulplatz, gleich zweimal auf dem Brettermarkt, im Inselgraben, beim Rewe und in der Ludwigstraße (je 10) haben jetzt 150 Fahrräder Platz.
Jaime Valdés Valverde, Mobilitätsplaner der GTL, berichtet, dass der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) den Fahrradparker Beta-XXL empfehle, weil er einfach nutzbar sei und das Fahrrad gegen Beschädigungen schütze. Dies vor allem, weil die Räder auch gegen Umfallen und Wegrollen geschützt seien, wenn sie noch nicht angeschlossen sind.
Diese Fahrradständer werden auch in die sogenannten Klimostationen eingebaut, in denen die Stadt insgesamt fast 460 Fahrradabstellplätze zur Verfügung stellen will. Laut Valdes Valverde sind insgesamt zehn solche Anlagen verschiedener Größe geplant. Neun wollen die GTL im Mai und Juni errichten, und zwar bei Stadtbus-Haltestellen. Genau sind die Standorte im Alwind, bei der früheren Post in Enzisweiler, in Ober- und Unterreitnau, Schönau, Aeschach, Oberhochsteg und in Zech. Zusätzlich ist eine Klimostation beim Lindenhofbad vorgesehen.
Alle Anlagen sollen eine sogenannte Self-Service-Station haben, damit Radfahrer kleine Reparaturen selbst vornehmen können. Die Anlagen Alwind, Lindenhofbad, Oberreitnau, Aeschach, Oberhochsteg und Zech sollen überdacht sein. Am Lindenhofbad sind zwei Ladestationen für E-Bikes vorgesehen.
Größte Klimostation im Bahnhof kommt erst im Jahr 2020
Die größte Klimostation ist am Inselbahnhof geplant, allerdings erst nach der Umgestaltung 2020, wie Valdés Valverde mitteilt. Dann sollen am Gleis 1 in sogenannten Doppelstockparkern mehr als 150 Fahrräder Platz haben. Und zwischen Hotel Bayerischer Hof und Taxistand sollen nochmals 70 Fahrräder Platz in Radständern bekommen. Überdacht werden die allerdings nicht sein. Zusätzlich sind am Bahnhof noch zehn Fahrradboxen geplant, in denen Radfahrer ihre Gefährte auch mit Gepäck sicher einschließen können. Solche Radboxen gibt es bereits im Parkhaus der Inselhalle.
Valdés Valverde berichtet außerdem, dass die Ausschreibung für den Ausbau des Bodenseeradweges am Aeschacher Ufer bereits läuft. Die Arbeiten sollen möglichst noch im Frühjahr beginnen. Klimostationen und Radwegausbau muss die Stadt nicht allein finanzieren, vielmehr trägt der Bund im Rahmen eines Klimaschutzprojekts einen Großteil der Kosten.
Der Stadtrat hat bereits beschlossen, dass Lindau den Anteil der Radfahrer weiter erhöhen will. Deshalb ist in diesem Jahr eine Werbekampagne unter dem Motto „Radeln von 8 bis 80“vorgesehen. Ziele sind Werbung für das Radfahren, ein besseres Miteinander im Verkehr und mehr Sicherheit für Radfahrer. Vom 18. April bis 15. Oktober plant die Stadt deshalb verschiedene Maßnahmen.
Dazu gehören vor allem die bereits in früheren Jahren erfolgreichen Aktionen Stadtradeln (heuer vom 16. Juni bis 6. Juli) und die Europäische Mobilitätswoche (vom 16. bis 22. September). Es soll aber auch an jedem dritten Dienstag eines Monats ein Pendler-Frühstück an wechselnden Orten geben. Natürlich werden Klimostationen und neuer Bodenseeradweg öffentlichkeitswirksam eingeweiht, das gilt auch für den Langenweg, der für Radfahrer einige Verbesserungen bringt. Kinder-Parcours, E-Bike-Training, Fahrrad-Sicherheitsscheck, Fahrradwaschanlage und andere Aktionen kommen hinzu.
Valdés Valverde will aber auch Geschäftsleute dazu bringen, dass sie die Lage für Radfahrer verbessern. Denn in Lindau sind viele Kunden mit dem Fahrrad unterwegs. Deshalb ist die Verlosung eines modernen Fahrradständers geplant: Einzelhändler auf dem Festland dürfen sich um die im Vorjahr angeschafften beweglichen Fahrradständer bewerben und diese dann testweise vor ihren Geschäften aufstellen.