Schwere Zeiten beim Kleinhaslacher SC
LEUTKIRCH (tst) - Es ist noch keine drei Jahre her, als der Kleinhaslacher SC noch in der Fußball-Kreisliga A spielte. Nach dem Abstieg in der Saison 2014/2015 gelang es der Mannschaft im Folgejahr, wieder oben mitzuspielen, und belegte letztlich einen guten fünften Platz. Mit der neuen Saison brachen schließlich harte Zeiten an im Isnyer Ortsteil. Nicht zu kompensierende Abgänge zu den großen umliegenden Vereinen waren Auslöser für einen Umbruch, der seither Mannschaft und Umfeld fordert und Zeit in Anspruch nimmt. Doch es besteht Hoffnung beim KSC.
Alles begann, als acht wichtige Spieler zur selben Zeit dem Ruf der umliegenden größeren Vereine folgten. Ob Maierhöfen, Isny oder Wangen, für die damaligen Stammspieler aus Kleinhaslach war es die Chance, höherklassig Fußball zu spielen und sich auf einem anderen Level zu beweisen. Für kleinere Vereine ist es in diesen Situationen sehr schwer, „die guten und wichtigen Spieler zu halten“, weiß Sahim Durnagoez, der seit Beginn dieser Saison als Sportlicher Leiter beim KSC im Amt ist. Es ist unmöglich, eine derartige Welle an Abgängen, sowohl in Qualität als auch Quantität, kurzfristig oder auch mittelfristig zu kompensieren. „Jede Mannschaft würde sich enorm schwertun, wenn auf einen Schlag acht Spieler wechseln“, ist sich Durnagoez sicher. Hinzu kommt die Schwierigkeit, Spieler zu einem Wechsel zu einem Dorfverein zu bewegen. Insbesondere bei so namhaften Nachbarn. Aus diesem Grund bedarf es einer Strategieänderung. Aus diesem Grund geht der KSC notgedrungen den langatmigen Weg über die eigene Jugend und nimmt dabei vorübergehende Misserfolge in Kauf.
Auf die Jugend setzen
Sahim Durnagoez sieht die Jugendarbeit auf einem guten Weg, um die aktiven Mannschaften auf lange Sicht wieder zu einer stabilen Einheit zu formen. „Das wird noch knapp zwei Jahre dauern, aber ich bin optimistisch, dass irgendwann die Wende kommt“, sagt der Sportliche Leiter. Diese Spieler gilt es dann zu halten, und daran wird im gesamten Verein gearbeitet. Die Hoffnung also lebt, und bis dahin bleibt das Ziel, „den Spaß am Fußball nicht zu verlieren“und trotz Rückschlägen weiterzuarbeiten und fair zu bleiben.
Lob zollt Durnagoez der gesamten Mannschaft hinsichtlich deren Trainingsfleiß. Eine Beteiligung von durchschnittlich 17 Leuten ist angesichts der schwierigen Situation beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht wirklich bemerkenswert. Natürlich sei es „viel Kopfsache“nach so deutlichen Niederlagen, doch schafft es die Mannschaft immer wieder, sich für die anstehenden Partien zu motivieren und den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Dieser Kampfgeist, allen Widrigkeiten zum Trotz, ist eine Bereicherung für die Liga. Ein Zeugnis dafür, dass der Verein lebt.