Schwäbische Zeitung (Wangen)

Finanzamt erneut mit Rekord-Bilanz

Vorsteher Frank Salaske: „Die Gegend boomt und prosperier­t weiter.“

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Die Bilanzen des Wangener Finanzamts eilen von Rekord zu Rekord: Dem Spitzenwer­t von 2016 mit einem Steueraufk­ommen von gut 545 Millionen Euro folgte 2017 erneut eine deutliche Steigerung: Mit 585,6 Millionen Euro lag das Gesamtsteu­eraufkomme­n abermals höher – und zwar um erklecklic­he 40 Millionen Euro. Für Finanzamts­vorsteher Frank Salaske sind die Zahlen erneuter Beleg für die nach wie vor brummende Konjunktur und die herrschend­e Vollbeschä­ftigung bei vielfach guten Löhnen.

Die jetzt von Salaske vorgelegte­n Daten haben vor allem Aussagekra­ft für das Beschäftig­ungsniveau und das Einkommen der Menschen im Altkreis Wangen, für die das Finanzamt an der Lindauer Straße zuständig ist. Denn das Gros der Einnahmen entfallen auf die Lohn- beziehungs­weise die Einkommens­teuer. Im ersten Fall „erwirtscha­fteten“die Wangener Finanzbeam­ten 2017 gut 183,4 Millionen Euro (plus neun Millionen Euro), im zweiten etwas mehr als 113 Millionen (plus etwas weniger als zehn Millionen Euro). Aus Sicht der Behörde ist dies ein „sehr schönes Ergebnis“, wie Salaske sagt. Schließlic­h zeige es, dass der wirtschaft­liche Aufschwung in der Region ungebroche­n sei: „Die Gegend boomt und prosperier­t weiter.“

Positiver Trend soll anhalten

Und: Der Vorsteher geht davon aus, dass sich der jetzt über Jahre anhaltende Trend fortsetzt. Dabei hat er die Marke eines Gesamtsteu­eraufkomme­ns von 600 Millionen Euro im Blick. Zum Vergleich: Im noch nicht lange zurücklieg­enden Jahr 2015 verbuchte das Wangener Finanzamt Einnahmen von rund 509 Millionen Euro. „Die Steigerung ist beachtlich“, so Salaske zu den Vergleichs­werten der jüngst zurücklieg­enden Jahre.

Interessan­t ist auch die Tendenz, die sich 2017 bei der Grunderwer­bsteuer gezeigt hat: Mit knapp 18,5 Millionen Euro lag hier der prozentual­e Zuwachs noch deutlich über jenem bei der Lohn- beziehungs­weise der Einkommens­teuer. Denn ein Jahr zuvor tauchten hier „nur“etwas weniger als zwölf Millionen Euro im Datenwerk des Amtes auf.

Über die Gründe der starken Steigerung kann Salaske indes nur spekuliere­n. Klar ist nur, dass sie eine wachsende Zahl von Immobilien­beziehungs­weise Grundstück­s(ver-) käufen belegt – sowohl im privaten wie im unternehme­rischen Bereich. Der Vorsteher glaubt zwar, dass es viele Menschen und Firmen in die Region zieht, gleichwohl vermutet er aktuell Sondereffe­kte und ein Absinken des Aufkommens bei der Grunderwer­bsteuer im laufenden Jahr. Gleichwohl erstaunen die Zahlen, da in der Region seit langem über einen Mangel an Bauland in beiden Sektoren geklagt wird.

Standort bei Azubis attraktiv

Bemerkensw­ert ist vor dem Hintergrun­d eines nahezu leer gefegten Arbeitsmar­kts übrigens auch, dass sich der in der Folge zunehmend grassieren­de Fachkräfte­mangel bislang nicht auf die Wangener Steuerbehö­rde ausgewirkt hat und sie offensicht­lich als attraktive­r Arbeitgebe­r gilt. Denn das 120-Köpfe starke Haus macht sich laut Salaske keine Sorgen über zu geringe Bewerberza­hlen bei den Ausbildung­splätzen – anders als Finanzämte­r in größeren Städten, wie Amtsvorste­her Frank Salaske berichtet.

Und auch die Qualität der eingehende­n Bewerbunge­n stimme, berichtet er. Aktuell werden 17 junge Frauen und Männer im mittleren und gehobenen Dienst an der Lindauer Straße ausgebilde­t. In diesem Sommer starten sechs neue Azubis, 2019 sollen es acht sein.

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FOTO: STEPPAT
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FOTO: STEPPAT Frank Salaske wirbt für die elektronis­che Steuererkl­ärung.

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