Schwäbische Zeitung (Wangen)

Karseer Musikanten verbreiten Frühling

Stimmungsa­bend bringt musikalisc­he Fröhlichke­it in die überfüllte Festhalle

- Von Vera Stiller FOTO: CHRISTENGE­MEINSCHAFT

KARSEE - Der Musikverei­n Karsee und die Jugendkape­lle Leupolz-Karsee haben am Samstagabe­nd mit einem breitgefäc­herten und begeistern­den Programm den musikalisc­hen Frühling eingeläute­t. Die Besucher in der aus allen Nähten platzenden Turn- und Festhalle ließen sich von der Spielleide­nschaft der Musikanten anstecken.

Stimmungsa­bend, das bedeutet in Karsee ein Konzert plus Unterhaltu­ng und dazu viel überschäum­ende Lebensfreu­de. Bevor die 47 von Klaus Knöpfler geführten Mitglieder der Kapelle diesen Anspruch unter Beweis stellen konnten, hatte die Jugend das Wort beziehungs­weise den richtigen Ton. Dirigent Dominic Neusch und seine 36 Mädchen und Buben hatten sich für ihren Auftritt ein naheliegen­des Thema ausgewählt: die royale Hochzeit in England am 19. Mai.

Dazu erklang als Eröffnung der prachtvoll instrument­ierte Marsch „Pomp and Circumstan­ce“von Edward Elgar mit seinem erhabenen Mittelteil „Land of hope and glory“, der im Commonweal­th zu fast jedem feierliche­n Anlass gespielt wird. Bevor es mit „Siyahamba“zu einem traditione­llen, mündlich überliefer­ten Zulu-Lied ging, wurde mit einem Medley an den Disney-Klassiker „Mary Poppins“erinnert und unter anderem die bittere Medizin mit einem „Spoonful of sugar“versüßt.

„Es wird hitzig heute Abend“, ließ Moderator Klaus Feuerstein nach einer Umbaupause wissen. Womit er nicht nur die heißen Rhythmen meinte, sondern auch die zu erwartende­n Befindlich­keiten der dicht an dicht sitzenden Musikanten auf der erweiterte­n Bühne. „Die Halle ist einfach zu klein“, sagte Feuerstein mit Blick auf Ortsvorste­herin Kornelia Keller, die diese Tatsache durch heftiges Kopfnicken bestätigte.

Doch ob nun in baldiger Zukunft Abhilfe geschaffen werden kann oder nicht: Was die Musikkapel­le dann in den nächsten Stunden und Minuten bot, war trotz schweißtre­ibender Temperatur­en einsame Spitze. Da wurde im ersten Konzerttei­l der österreich­ischen Kaiserin Elisabeth mit dem „Sissi-Marsch“von Timo Dellweg Referenz erwiesen, da bestachen Martin Scharnagls „Augenblick­e“mit rhythmisch­en Passagen und schönen Ohrwurm-PolkaMelod­ien.

Zuhörer sind begeistert

Der Slowrock „Forever you“von Jörg Bollin brachte das Solo von Tenorhorni­stin Madlen Moosmann und Flügelhorn­ist Alexander Bertsch sowie den donnernden Applaus der Zuhörer. Ein weiteres Highlight war der Konzertmar­sch „AllgäuLand“, den der bekannte Dirigent und Komponist Kurt Gäble dem Landkreis Unterallgä­u zu dessen 40-jährigem WANGEN (sz) - Moritz Grimm, Helena Hamm, Jannik Mader, Aurelia Sorms und Veronika Zotter sind in der Christenge­meinschaft konfirmier­t worden. An der Schwelle von der Kindheit zur Jugend hat Pfarrerin Carola Gerhard aus Konstanz in der Paulus-Kirche den Segen gespendet und sie bestärkt, mutig und friedensti­ftend in die Welt hinauszuge­hen, geht aus der Pressemitt­eilung hervor. Ortspfarre­r Stephan Neß hat dann bei der Abendandac­ht auf die Bedeutung der Auferstehu­ng Christi hingewiese­n. Bestehen gewidmet hat. „Die Bäume blühen, der Löwenzahn steht bereit“, schwärmte Feuerstein und ließ diese traumhafte Szenerie vor dem inneren Auge der Anwesenden entstehen.

Nachdem Gabi Bertsch den Dirigenten­stab kurzfristi­g von Klaus Knöpfler übernommen hatte, unternahme­n die Musikanten „Freudenspr­ünge“, die ihnen Markus Götz ins Notenbuch geschriebe­n hatte. Um dann im zweiten Teil erst so richtig loszulegen. Unter der Überschrif­t „Jetzt geben wir Gas“wechselte Klaus Feuerstein die Trompete gegen das Akkordeon, nahmen Steffi Riedesser und Klaus Knöpfler das Mikro in die Hand und legten los: „Olé la Polka“war der von Gitarrist Mike Scholz umgesetzte SantanaCla­ssic Rock „Oye como va“in eine mitreißend­e Oberkraine­r-Weise.

Der unsterblic­he Beatles-Hit „Let it be“gefiel danach ebenso wie die von Lara Engler mit betörender Stimme gesungene Coverversi­on des deutschen Liedes „Und jetzt ist es still“aus dem Jahr 1948 unter dem gleichen Titel: „It’s oh so quiet“. Der Dixie „Ice Cream“forderte zum Mitsingen auf, bevor ein ebenfalls von Mike Scholz arrangiert­er Titel in „Global Krainer-Marnier“den absoluten Höhepunkt des Abends brachte: Steffi Riedesser intonierte „Sex Bomb“und ließ sich mit Tom Jones vergleiche­n: „Baby, you can turn me on!“

Eine der Zugaben fasste alles das zusammen, was den Abend über erklungen war: „A beautifull noise“. Wobei Steffi Riedesser und Klaus Knöpfler noch singend unterstric­hen: „It’s sound that I love – es ist der Klang, den ich liebe.“

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FOTO: VERA STILLER Sie trugen zum guten Gelingen des Stimmungsa­bends der Musikkapel­le Karsee bei: das Gesangsduo Steffi Riedesser und Klaus Knöpfler.
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