Realschulprüfung kursiert in sozialen Medien
Deutsch-Abschlussarbeit von weiterer Unregelmäßigkeit betroffen – Ministerium schaltet Polizei ein
STUTTGART - Die Abschlussarbeiten für die Realschule im Fach Deutsch machen in sozialen Netzwerken die Runde. „Wir haben heute Morgen festgestellt, dass Bilder von Aufgaben in WhatsApp-Gruppen kursieren“, sagte eine Sprecherin des Stuttgarter Kultusministeriums der „Schwäbischen Zeitung“am Donnerstag. Die Prüfungsfragen sind allerdings nicht mehr aktuell, da es schon zuvor zu einer Panne gekommen war und die Aufgaben neu gefasst werden mussten. Eine Schule habe das Ministerium am Donnerstagmorgen auf die Bilder der Abschlussarbeiten hingewiesen. Dieses habe die Polizei bereits eingeschaltet, so die Sprecherin. Unklar sei bislang, ob der Ursprung in Bad Urach liegt. Dort war in einer Gemeinschaftsschule ein geöffneter Umschlag mit den Deutsch-Aufgaben gefunden worden. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat die Schule daraufhin scharf kritisiert. Sie habe es an Sorgfalt im Umgang mit den Prüfungen massiv mangeln lassen.
Möglich sei auch, dass eine andere Realschule sich nach Bekanntwerden des Skandals nicht an die Vorschriften des Ministeriums gehalten habe, so die Sprecherin. Die Schulen sollten die Umschläge mit den Aufgaben ungeöffnet zurückgeben.
Die Prüfung wurde von vergangenem Mittwoch auf kommende Woche Freitag verschoben. Für die 40 000 Realschüler, die ihren Abschluss anstreben, müssen neue Prüfungen gedruckt werden. Die Kosten dafür beziffert das Ministerium auf 25 000 bis 30 000 Euro.