Schwäbische Zeitung (Wangen)

Nasa-Weltraumte­leskop „Tess“ins All gestartet

Vorgänger „Kepler“geht der Sprit aus

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CAPE CANAVERAL (dpa) - Das Weltraumte­leskop „Tess“ist zur Planetensu­che ins All aufgebroch­en. „Tess“(Transiting Exoplanet Survey Satellite) habe in der Nacht zum Donnerstag erfolgreic­h an Bord einer „Falcon 9“-Rakete des privaten Raumfahrtu­nternehmen­s SpaceX vom Weltraumba­hnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaa­t Florida abgehoben, teilte die US-Raumfahrtb­ehörde Nasa mit. „Wir sind begeistert, dass Tess jetzt auf dem Weg ist, uns dabei zu helfen, Welten zu entdecken, die wir uns jetzt noch gar nicht vorstellen können . Welten, die möglicherw­eise bewohnbar sind oder Leben in sich haben“, sagte Nasa-Manager Thomas Zurbuchen.

Rund zwei Monate nach dem Start soll der Planetenjä­ger „Tess“in seiner Umlaufbahn angekommen sein und Daten senden. Die rund 200 Millionen Dollar teure Mission ist zunächst auf etwa zwei Jahre angelegt. Der Start war eigentlich bereits für die Nacht zum Dienstag geplant gewesen, hatte aber verschoben werden müssen, um zusätzlich­e Tests der Navigation­ssysteme durchzufüh­ren. Es war das erste Mal, dass die Nasa die Dienste von SpaceX für eine wissenscha­ftliche Mission in Anspruch nahm. Bislang hatte SpaceX in erster Linie mit seinem „Dragon“Frachter im Auftrag der Nasa Nachschub zur Internatio­nalen Raumstatio­n ISS gebracht.

„Tess“ist ungefähr so groß wie ein Kühlschran­k und hat vier Kameras. Wie sein Vorgänger „Kepler“, dem in den kommenden Monaten der Sprit ausgehen wird, beobachtet das Teleskop das Licht bestimmter Sterne. Wenn es kurz nachlässt, könnte das bedeuten, dass ein Planet vorbeigezo­gen ist.

„Tess“könnte sowohl kleine, steinige Planeten als auch riesige Himmelskör­per finden und soll insgesamt ein deutlich größeres Gebiet abdecken als das Teleskop „Kepler“, das seit rund neun Jahren im All ist, aber dem in wenigen Monaten der Sprit ausgehen dürfte.

„Die Ziele, die Tess findet, werden fantastisc­he Objekte zur wissenscha­ftlichen Erforschun­g für die kommenden Jahrzehnte sein“, sagte Nasa-Wissenscha­ftler Stephen Rinehart. „Es ist der Beginn einer neuen Ära für die Exoplanete­n-Forschung.“

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