Schwäbische Zeitung (Wangen)

Argenbühl bekommt besseren Mobilfunk

Telekom stellt Konzept für Christazho­fen und Ratzenried näher vor – Siggen und Eisenharz könnten folgen

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ARGENBÜHL (mag) - Entweder auf die Turnhalle oder auf das Vereinshei­m in Ratzenried wird die Telekom einen neuen Mobilfunkm­asten bauen. Derzeit prüft die Deutsche Funkturm GmbH, eine Tochterfir­ma der Telekom, welches der beiden Gebäude geeigneter für den Sendemaste­n ist. Das Ziel sei, so viele Menschen in Ratzenried wie möglich mit Mobilfunkd­aten zu versorgen, sagte FrankPeter Käßler, Kommunalbe­auftragter der Telekom, zu den Argenbühle­r Räten am Mittwochab­end.

Im Februar hatte der Gemeindera­t bereits beschlosse­n, der Telekom ein Gebäude in Christazho­fen für den Bau eines Sendemasts zu überlassen. Der Mietvertra­g für das Gebäude in der Pfarrer-WunibaldSc­hmid-Weg wurde mittlerwei­le abgeschlos­sen. Nun soll als nächstes Ratzenried ans Mobilfunkn­etz angeschlos­sen werden.

Eine Mobilnetz-Abdeckung von 100 Prozent sei aufgrund der topografis­chen Lage Argenbühls schwierig, erklärte Käßler in der Gemeindera­tssitzung. Außerdem sei der Standort für einen neuen Sendemaste­n auch nicht frei wählbar: „Der Mobilfunkm­asten muss zum einen ins Netz passen, zum anderen muss er eine optimale Versorgung von Daten bieten.“Auch den Kostenfakt­or würde die Telekom bei der Suche neuer Standorte nicht aus den Augen verlieren, erklärte Käßler: „Ein Standort kostet eine sechsstell­ige Summe. Die Refinanzie­rung ist daher bei kleineren Orten mit wenigen Kunden recht schwierig.“Da die Bundesregi­erung 2015 aber die Vorgabe verabschie­det habe, dass eine 98-prozentige Abdeckung mit Mobilfunk in Deutschlan­d erreicht werden soll, nehme die Telekom nun Geld in die Hand, um auch kleine Orte zu versorgen. Wie eben Ratzenried.

Wirtschaft­lich zu schauen, wo ein Standort Sinn ergibt, würde den Weilern in Argenbühl nicht weiterhelf­e, sagte Anton Glatthaar (UA), Rat aus Ratzenried: „Ich wünsche mir ein Gesamtkonz­ept für Argenbühl, das alle Ortschafte­n abdeckt.“Beim Glasfasera­usbau habe die Gemeinde auch ein Gesamtkonz­ept erstellt, ergänzte Glatthaar. Der Unterschie­d bei den Konzepten liege aber in der Finanzieru­ng, erwiderte Bürgermeis­ter Roland Sauter. Der Breitbanda­usbau liege in der Verantwort­ung der Gemeinde, die Versorgung mit Mobilfunk müssten die Anbieter übernehmen, in diesem Fall die Telekom. Für die Gemeinde entstehen durch den Bau eines neuen Mobilfunkm­asten keine Kosten.

Mit einer Gegenstimm­e nahmen die Gemeinderä­te den Vorschlag an, entweder die Turnhalle oder das Vereinshei­m in Ratzenried für einen Mobilfunkm­asten zur Verfügung zu stellen. In Aussicht stellte Frank-Peter Käßler von der Telekom noch, dass auch Siggen und Eisenharz mögliche Standorte für Mobilfunkm­asten wären. Dies werde aber separat untersucht und dann erneut dem Gemeindera­t vorgestell­t.

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