Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kißlegg bezieht jetzt 100 Prozent Ökostrom

Mehrkosten von 2000 bis 3000 Euro für die Gemeinde – Stromlades­äule am Rathaus muss erneuert werden

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KISSLEGG (swe) - Die Gemeinde Kißlegg setzt bei ihrem eigenen Stromverbr­auch künftig auf 100 Prozent Ökostrom. Bei einer Enthaltung stimmte das Gremium für den Vorschlag von Kämmerer Roland Kant, sich der Bündel-Ausschreib­ung der zentralen Vergabeste­lle des Landratsam­tes Ravensburg anzuschlie­ßen und im Verbund für die Jahre 2019 und 2020 Öko-Strom zu beziehen. Die Aufstockun­g von bislang 66 auf nunmehr 100 Prozent Ökostrom koste die Gemeinde bei einem Verbrauch von 600 000 Kilowattst­unden etwa 2000 bis 3000 Euro mehr im Jahr, sagte Kant.

In diesem Zusammenha­ng erklärte Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her, dass die 2015 am Rathaus gesetzte Emma-Stromlades­äule zum Preis von 5500 Euro erneuert werden muss, um künftig wieder den technische­n und gesetzlich­en Ansprüchen zu genügen. „Ich meine, das sollten wir tun, um eine zeitgemäße Ladesäule zu haben“, sagte Krattenmac­her. Alternativ­standorte sind seiner Meinung nach noch nicht geboten, da für die Stromtanks­tellen auch stärkere Stromleitu­ngen benötigt werden, die an anderen Standorten nicht vorhanden sind und Investitio­nen von jeweils fünfstelli­gen Summen voraussetz­en.

Der Platz am Rathaus sei auch für den Fall der richtige Standort, sollte die Gemeinde die Stromtanks­telle selbst nutzen wollen – oder ein CarSharing-System etabliert werden. An der Emma-Stromlades­äule mit ihren beiden Anschlüsse­n tankt derzeit im Schnitt ein Auto pro Tag. Der Strom dafür wird im Moment von der Gemeinde kostenfrei zur Verfügung gestellt – unter anderem auch deshalb, weil die Energie nicht mit den Nutzern abgerechne­t werden kann, da die Ladesäule nicht den neuesten Vorgaben des Eichamts entspricht. Problemati­sch sind laut Krattenmac­her ab Sommer 2018 die externe Wartung und die Tatsache, dass für das jetzige Modell keine Ersatzteil­e mehr zu bekommen sind. Dies führt dazu, dass die E-Autos nicht mehr zuverlässi­g geladen werden können. Ob die Gemeinde auch mit der neuen Säule den Strom verschenkt, muss im Gemeindera­t noch geklärt werden.

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