Tiroler Gipfelstürmer
VfB Friedrichshafen gibt sich beim 3:0-Sieg gegen die Alpenvolleys gefestigt
FRIEDRICHSHAFEN/INNSBRUCK Im Schnelldurchgang haben die Volleyballprofis des VfB Friedrichshafen am Mittwochabend den Finaleinzug um die deutsche Volleyballmeisterschaft gegen Berlin perfekt gemacht. 3:0 (25:20, 25:20, 25:15) hieß es gegen Hypo Tirol Alpenvolleys Haching vor 1240 Zuschauern in der Olympiahalle Innsbruck nach gerade einmal 75 Minuten Spielzeit. Nach dem Champions-League-Aus in der Vorwoche haben sich die Häfler im Kampf um den wichtigsten Saisontitel mit einer eindrucksvollen Leistung endgültig zurückgemeldet.
Mit einem entspannten Lächeln standen Friedrichshafens Cheftrainer Vital Heynen, Co-Trainer Adam Swaczyna und VfB-Scout Radomir Vemic kurz nach Spielschluss neben der Auswechselbank und plauderten miteinander. Wenig später zwängten sie sich mitsamt den Häfler Spielern in die Zuschauerränge – umrahmt von einer kleinen Gruppe mitgereister Volleyballfans – und posierten in Siegerlaune vor der Kamera von VfBPressesprecherin Gesa Katz. Anschließend beantworte Heynen die Fragen der Journalisten quasi im Vorbeigehen, bevor er für kurze Zeit in der Umkleidekabine seiner Schützlinge verschwand. Nicht ohne zuvor mit einer Geste auf die in luftiger Höhe angebrachte Anzeigentafel hinzuweisen. „Das klare Ergebnis sagt doch alles“, so der Belgier über den Abend.
Der verging, zumindest nach dem Geschmack der Gastgeber, vor nicht so vielen Besuchern wie erhofft – und überdies viel zu schnell. Die 2000er-Marke hatten die Verantwortlichen des Liganeulings, der nach Aussage von Alpenvolleys-Manager Hannes Kronthaler „die Lizenz Ende April auf jeden Fall wieder bekommen“werde, im Vorfeld angepeilt und entsprechend die Werbetrommel gerührt. Doch bei knapp 27 Grad Celsius Außentemperatur kurz vor Spielbeginn in der Tiroler Metropole bevorzugten offenbar viele, den Abend im Freien oder anderweitig zu verbringen.
Spiel unter Kontrolle
Diejenigen, die schließlich doch noch den Weg ins Olympiazentrum fanden, sahen eine zumeist äußerst diszipliniert auftretende Gästemannschaft, die von Beginn an das Heft in die Hand nahm und gewillt war, im Eiltempo in die Finalrunde gegen die BR Volleys zu marschieren. Ob bei den Assen (4 VfB/1 Alpenvolleys), der Annahme (64/57 Prozent), den Angriffs- (47/39) oder Blockpunkten (10/4): In allen Kategorien waren die Häfler unterm Strich tonangebend. „Wir hatten letztlich die Kontrolle über das Spiel“, resümierte ein zufriedener VfB-Zuspieler Simon Tischer. Sein Chefcoach sah es nicht anders: „Das war heute eine stabile Leistung der Mannschaft“, so Heynen.
Doch auch bei den Alpenvolleys, die nach der 0:3-Niederlage noch auf dem Spielfeld ihre Bronzemedaillen überreicht bekamen, herrschte irgendwie eitel Sonnenschein. „Wir können rundherum zufrieden mit dieser ersten Saison sein. Wir haben viele unserer Ziele erreicht“, frohlockte Kronthaler etwas später am Abend vor den versammelten Sponsoren und Gönnern im VIP-Bereich.
Ausdrücklich bedankte sich der Manager bei den zahlreichen Förderern des grenzüberschreitenden Volleyballprojekts – um danach gleich erste Einzelheiten zur aktuellen Kaderplanung zu verkünden. Fest steht, dass der belgische Außenangreifer und MVP-Topmann Igor Grobelny nach Polen wechselt. Humorig bis selbstbewusst umschrieb Hannes Kronthaler auch seine Erwartungshaltung für die kommende Bundesligasaison: „Wir wollen die Halle voll haben, wenn wir gegen Friedrichshafen im Finale stehen.“Die dezente Kampfansage verhallte indes unerhört: Längst war der VfB-Mannschaftsbus zu diesem Zeitpunkt schon unterwegs an den Bodensee.
Playoff-Finaltermine im Überblick Donnerstag, 26. April, 20 Uhr: VfB Friedrichshafen - BR Volleys Sonntag, 29. April, 15 Uhr: BR Volleys - VfB Friedrichshafen Mittwoch, 2. Mai, 20 Uhr:
VfB Friedrichshafen - BR Volleys Falls erforderlich:
Sonntag, 6. Mai, 16 Uhr:
BR Volleys - VfB Friedrichshafen Mittwoch, 9. Mai, 20.30 Uhr: VfB Friedrichshafen - BR Volleys