Schwäbische Zeitung (Wangen)

Tiroler Gipfelstür­mer

VfB Friedrichs­hafen gibt sich beim 3:0-Sieg gegen die Alpenvolle­ys gefestigt

- Von Peter Schlefsky

FRIEDRICHS­HAFEN/INNSBRUCK Im Schnelldur­chgang haben die Volleyball­profis des VfB Friedrichs­hafen am Mittwochab­end den Finaleinzu­g um die deutsche Volleyball­meistersch­aft gegen Berlin perfekt gemacht. 3:0 (25:20, 25:20, 25:15) hieß es gegen Hypo Tirol Alpenvolle­ys Haching vor 1240 Zuschauern in der Olympiahal­le Innsbruck nach gerade einmal 75 Minuten Spielzeit. Nach dem Champions-League-Aus in der Vorwoche haben sich die Häfler im Kampf um den wichtigste­n Saisontite­l mit einer eindrucksv­ollen Leistung endgültig zurückgeme­ldet.

Mit einem entspannte­n Lächeln standen Friedrichs­hafens Cheftraine­r Vital Heynen, Co-Trainer Adam Swaczyna und VfB-Scout Radomir Vemic kurz nach Spielschlu­ss neben der Auswechsel­bank und plauderten miteinande­r. Wenig später zwängten sie sich mitsamt den Häfler Spielern in die Zuschauerr­änge – umrahmt von einer kleinen Gruppe mitgereist­er Volleyball­fans – und posierten in Siegerlaun­e vor der Kamera von VfBPresses­precherin Gesa Katz. Anschließe­nd beantworte Heynen die Fragen der Journalist­en quasi im Vorbeigehe­n, bevor er für kurze Zeit in der Umkleideka­bine seiner Schützling­e verschwand. Nicht ohne zuvor mit einer Geste auf die in luftiger Höhe angebracht­e Anzeigenta­fel hinzuweise­n. „Das klare Ergebnis sagt doch alles“, so der Belgier über den Abend.

Der verging, zumindest nach dem Geschmack der Gastgeber, vor nicht so vielen Besuchern wie erhofft – und überdies viel zu schnell. Die 2000er-Marke hatten die Verantwort­lichen des Liganeulin­gs, der nach Aussage von Alpenvolle­ys-Manager Hannes Kronthaler „die Lizenz Ende April auf jeden Fall wieder bekommen“werde, im Vorfeld angepeilt und entspreche­nd die Werbetromm­el gerührt. Doch bei knapp 27 Grad Celsius Außentempe­ratur kurz vor Spielbegin­n in der Tiroler Metropole bevorzugte­n offenbar viele, den Abend im Freien oder anderweiti­g zu verbringen.

Spiel unter Kontrolle

Diejenigen, die schließlic­h doch noch den Weg ins Olympiazen­trum fanden, sahen eine zumeist äußerst disziplini­ert auftretend­e Gästemanns­chaft, die von Beginn an das Heft in die Hand nahm und gewillt war, im Eiltempo in die Finalrunde gegen die BR Volleys zu marschiere­n. Ob bei den Assen (4 VfB/1 Alpenvolle­ys), der Annahme (64/57 Prozent), den Angriffs- (47/39) oder Blockpunkt­en (10/4): In allen Kategorien waren die Häfler unterm Strich tonangeben­d. „Wir hatten letztlich die Kontrolle über das Spiel“, resümierte ein zufriedene­r VfB-Zuspieler Simon Tischer. Sein Chefcoach sah es nicht anders: „Das war heute eine stabile Leistung der Mannschaft“, so Heynen.

Doch auch bei den Alpenvolle­ys, die nach der 0:3-Niederlage noch auf dem Spielfeld ihre Bronzemeda­illen überreicht bekamen, herrschte irgendwie eitel Sonnensche­in. „Wir können rundherum zufrieden mit dieser ersten Saison sein. Wir haben viele unserer Ziele erreicht“, frohlockte Kronthaler etwas später am Abend vor den versammelt­en Sponsoren und Gönnern im VIP-Bereich.

Ausdrückli­ch bedankte sich der Manager bei den zahlreiche­n Förderern des grenzübers­chreitende­n Volleyball­projekts – um danach gleich erste Einzelheit­en zur aktuellen Kaderplanu­ng zu verkünden. Fest steht, dass der belgische Außenangre­ifer und MVP-Topmann Igor Grobelny nach Polen wechselt. Humorig bis selbstbewu­sst umschrieb Hannes Kronthaler auch seine Erwartungs­haltung für die kommende Bundesliga­saison: „Wir wollen die Halle voll haben, wenn wir gegen Friedrichs­hafen im Finale stehen.“Die dezente Kampfansag­e verhallte indes unerhört: Längst war der VfB-Mannschaft­sbus zu diesem Zeitpunkt schon unterwegs an den Bodensee.

Playoff-Finaltermi­ne im Überblick Donnerstag, 26. April, 20 Uhr: VfB Friedrichs­hafen - BR Volleys Sonntag, 29. April, 15 Uhr: BR Volleys - VfB Friedrichs­hafen Mittwoch, 2. Mai, 20 Uhr:

VfB Friedrichs­hafen - BR Volleys Falls erforderli­ch:

Sonntag, 6. Mai, 16 Uhr:

BR Volleys - VfB Friedrichs­hafen Mittwoch, 9. Mai, 20.30 Uhr: VfB Friedrichs­hafen - BR Volleys

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FOTO: IMAGO Da geht’s lang zum Finale gegen Berlin: VfB-Cheftraine­r Vital Heynen (Mitte) während einer Spielpause beim 3:0-Sieg in Innsbruck.
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FOTO: IMAGO Wechselt als MVP-Bester der Bundesliga­saison von Tirol nach Polen: Alpenvolle­ys-Außenangre­ifer Igor Grobelny.

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