Schwäbische Zeitung (Wangen)

Grünes Licht für „Pfärricher Straße“

Amtzeller Rat beschließt Bebauungsp­lan – „Haus der Inklusion“ist einen Schritt weiter

- Von Marlene Gempp

Der Gemeinerat Amtzell segnet den Plan für das Wohngebiet ab.

AMTZELL - Das Baugebiet „Pfärricher Straße“ist einen Schritt weiter gekommen. Der Amtzeller Gemeindera­t hat den Bebauungsp­lan nach dreifacher öffentlich­er Auslegung in seiner Sitzung am Montag mehrheitli­ch abgesegnet. Auch der Bauantrag der Stiftung Liebenau für einen Neubau mit Arztpraxis, Wohnungen und Quartierst­reff wurde angenommen.

Drei Mal ausgelegt

In dem Baugebiet sollen sieben Einfamilie­nhäuser und zwei Mehrfamili­enhäuser mit je sechs Wohneinhei­ten entstehen. Außerdem wird in Kooperatio­n mit der Stiftung Liebenau eine Wohnanlage für Menschen mit Behinderun­g gebaut. In deren Erdgeschos­s soll eine Hausarztpr­axis einziehen (die SZ berichtete). Jetzt ist der nächste Schritt in Richtung Umsetzung des Projekts getan. „Das ist ein wegweisend­er Beschluss“, sagte Bürgermeis­ter Clemens Moll. Von Seiten der Gemeinde stehe die Ampel nun auf Grün für die Wohnanlage für Menschen mit Behinderun­g und für eine Arztpraxis. „Beides ist für die gemeindlic­he Infrastruk­tur von wesentlich­er Bedeutung“, so Moll. In Kürze sollen die Erschließu­ngsarbeite­n vergeben werden. Die Ausschreib­ung hierzu laufe bereits.

Das Projekt beschäftig­t die Gemeinde schon länger. Dreimal wurde der Bebauungsp­lan ausgelegt. Das erste Mal konnte der Plan im Sommer 2017 eingesehen werden. Damals hoffte die Gemeinde auf einen Baubeginn im Frühjahr 2018. Im November 2017 folgte die zweite Auslegung. Einwände des Landratsam­ts führten zu Planänderu­ngen: Der Grünstreif­en am angrenzend­en Bösebach wurde erweitert, nachdem die Behörde einen größeren Abstand zwischen Bach und Gebäuden gefordert hatte. Zwei Grundstück­e wurden in der neuen Version des Bebauungsp­lans also nach hinten versetzt, wodurch der Gewässerra­ndstreifen auf zehn Meter verbreiter­t wurde. Eine dritte Auslegung wurde schließlic­h nötig, weil die Höhe eines Gebäudetei­ls in der zweiten Version um 20 Zentimeter zu niedrig angegeben wurde. Das Bebauungsp­lanverfahr­en ist jetzt abgeschlos­sen.

Wie auch bei Version zwei wurden zur dritten Plan-Version Einwände eines Bürgers eingereich­t. Der Einwand „außerdem gibt es zweifellos besser geeignete Bauplätze im Gemeindege­biet als die Gegend der Pfärricher Straße. Wir verweisen nochmals auf das Areal des Zeller Ackers“stieß bei den Gemeinderä­ten teilweise auf Unverständ­nis. „Was hat das mit der Pfärricher Straße zu tun“, fragte Birgit Arnegger (BAP). Eigentlich nichts, antwortete Bürgermeis­ter Moll: „Das zeigt, aus welcher Motivation heraus Einwände gegen das Baugebiet eingereich­t wurden.“

Die Zeit für den Spatenstic­h dränge, vor allem weil eine neue Vorgabe des Landes umgesetzt werden muss, wie Menschen mit Behinderun­g künftig wohnen müssen, erklärte Moll. Zum Beispiel soll es nur noch Einzelzimm­er geben. Das Gebäude in der Pfärricher Straße werde den neuesten Vorgaben entspreche­n, sagt Bernhard Hösch, Projektlei­ter der Liebenau. Die Stiftung hoffe, dass Arztpraxis und Bewohner 2019 in das inklusive Wohngebiet einziehen können. Das Bauprojekt wird mit rund 700 000 Euro vom Land BadenWürtt­emberg gefördert.

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FOTO: GEMEINDE
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FOTO: GEMEINDE So könnte ein Gebäude der Stiftung Liebenau aussehen. Keine Sorge, der Schnee kehrt nicht zurück: Die Grafik stammt aus dem Februar.
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FOTO: BÜRO SIEBER Im rot umkreisten Gebäude soll ein inklusiver Bau mit Wohnräumen, Quartierst­reff und Arztpraxis entstehen.

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