Mehr Sicherheit für B 12
Jäger haben die Straße mit Wildwarnreflektoren versehen – Mehr Wildunfälle verzeichnet
HERGATZ (sz) - Jäger haben ein Stück der B 12 bei Hergatz sicherer gemacht. Das 1,3 Kilometer lange Teilstück zwischen Möllen und Beuren im östlichen Gemeindegebiet wurde dafür mit 60 Wildwarnreflektoren versehen, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreisjagdverbands Lindau. Die Jäger brachten sie Mitte April an Straßenbarken an.
Fällt bei Dunkelheit Scheinwerferlicht von Fahrzeugen auf die Reflektoren, soll das Wild durch entstehende Lichtblitze vom Betreten der Straße abgehalten werden. Ausgesucht wurde der B-12-Abschnitt, weil er als Schwerpunkt bei Wildunfällen gilt. Das Material kostete 400 Euro. Finanziert haben die Maßnahme Patrick Küng und Rudolf Fritze. Beide Jäger sind dort Revierpächter. Fritze ist zugleich Kreisjägermeister. Er betont laut des Presseberichts, die Reflektoren würden „dem Schutz der Verkehrsteilnehmer und der Lebensraumsicherung der freilebenden Tierwelt“dienen.
Um sie anbringen zu dürfen, mussten die Jäger das staatliche Bauamt Kempten um Erlaubnis fragen. Hierbei ging es auch um eine Haftungsfreistellung des Freistaats, sollte es wegen der Reflektoren zu Zwischenfällen kommen. Etwaige Risiken müssen die Jäger durch eine private Haftpflichtversicherung abdecken. Laut der amtlichen Verkehrsunfallstatistik erhöhte sich in Bayern die Zahl der Wildunfälle zum Vorjahr um 5,5 Prozent auf 74 215 Unfälle. Aus der Sicht des Kreisjagdverbands ist dies auf die stetig zunehmende Verkehrsdichte und die insbesondere nachts erhöhte Fahrgeschwindigkeit zurückzuführen, so die Pressetext abschließend.