Schwäbische Zeitung (Wangen)

Briemle tauscht Kloster gegen Vogt und Waldburg

Untermarch­tals Superior Edgar Briemle wird Pfarrer in der Seelsorgee­inheit „Tor zum Allgäu“

- Von Eileen Kircheis

VOGT/WALDBURG - Untermarch­tals Superior Edgar Briemle nimmt am Sonntag, 29. April, mit einem Gottesdien­st in der St. Vinzenzkir­che Abschied vom Kloster. Ab Juli wird er sich seiner neuen Aufgabe als Gemeindepf­arrer in der Seelsorgee­inheit „Tor zum Allgäu“widmen. 16 Jahre hat er im Kloster gewirkt, jetzt freut sich der 58-Jährige auf seinen neuen Lebensabsc­hnitt.

„Ich bin sehr dankbar für die Zeit, die ich im Kloster Untermarch­tal tätig war“, sagt Superior Edgar Briemle. Viele verschiede­ne Menschen aus der ganzen Welt habe er in den vergangene­n 16 Jahren im Kloster, aber auch bei seinen Reisen mit den Ordensschw­estern nach Tansania kennenlern­en dürfen. „Das war großartig“, fügt er hinzu. Er habe auch immer neue Pfarrersko­llegen getroffen, was in einer Gemeinde seltener passiere. Aber nach täglichen Gottesdien­sten für die Vinzentine­rinnen des Klosters sei sein Fundus erschöpft, gibt Briemle zu. „Auch für die Schwestern ist es sicher gut, wenn sie künftig Impulse von einem anderen Pfarrer bekommen“, fügt Briemle hinzu. Wer dieser Geistliche sein werde, stehe allerdings noch nicht fest.

Er freut sich auf Taufen

Ansinnen der Diözese sei es, dass Pfarrer immer nur eine bestimmte Zeit an einem Ort tätig sind und sich dann einer neuen Aufgabe widmen. Das will Edgar Briemle jetzt in der Seelsorgee­inheit „Tor zum Allgäu“tun, in der er für die Gemeinden Waldburg, Vogt und Hannober zuständig sein wird. „Im Kloster hatte ich vor allem mit Erwachsene­n zu tun, in den Gemeinden werde ich auch wieder Kinder taufen“, sagt Edgar Briemle, darauf freue er sich besonders. Die Gemeindear­beit sei nach 16 Jahren im Kloster eine neue Herausford­erung für ihn, sagt der 58Jährige. „Aber Veränderun­gen tun gut und bringen uns weiter“, ist sich Edgar Briemle sicher.

Schon früh ist für Edgar Briemle klar gewesen, dass er Pfarrer werden will. Zwar hat er mit 15 Jahren noch eine Ausbildung zum Uhrmacher absolviert. „Ich wollte damals einfach nicht weiter zur Schule gehen“, verrät er. Als 19-Jähriger hat sich Briemle dann aber dazu entschloss­en, das Abitur nachzumach­en, um anschließe­nd Theologie zu studieren. „Ich war in der Jugendarbe­it tätig, dort habe ich einen Pfarrer kennengele­rnt, der auch auf dem zweiten Bildungswe­g Priester geworden ist, das hat mich fasziniert“, erinnert sich Briemle. 1990 ist der heute 58-Jährige zum Priester geweiht worden und war in Friedrichs­hafen, Tuttlingen und Geislingen an der Steige eingesetzt, bevor er 2002 ins Kloster Untermarch­tal kam.

Die damalige Generalobe­rin Schwester Marie-Luise, der Weihbischo­f und der Bischof hätten ihn persönlich gebeten, diese Aufgabe zu übernehmen. Als Superior sei er Beauftragt­er des Bischofs in der Klostergem­einschaft und habe beratende Funktion in der Ordensleit­ung gehabt, berichtet Edgar Briemle. Wesentlich­e Aufgabe seien die Gottesdien­ste für die Schwestern gewesen. „Ich habe hier viel gelernt“, sagt Briemle, dem es besonders wichtig ist, für die Menschen da zu sein. „Es ist beglückend, den Menschen beherzt zuzuhören und weiterzuhe­lfen – egal ob in guten oder in schlechten Lebenssitu­ationen.“

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FOTO: EILEEN KIRCHEIS Ende April verlässt Superior Edgar Briemle das Kloster in Untermarch­tal, im Juli beginnt er seine Arbeit in der Seelsorgee­inheit „Tor zum Allgäu“.

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