Ravensburg beschleunigt kostenloses WLAN in der Altstadt
Räumliche Nutzbarkeit soll erweitert werden – Auch einzelne Stadtbusse werden internetfähig
RAVENSBURG - Ravensburg beschleunigt das kostenlose Internetangebot in der Altstadt – von heute an. Freies WLAN soll zudem schon bald an weiteren Stellen nutzbar sein; von Mitte Mai auch in einigen Bussen im Stadtverkehr.
Seit 2014 bietet Ravensburg in der Altstadt ein kostenloses WLAN an, das allerdings nur langsam und mitunter gar nicht funktioniert. Nun wollen die Technischen Werke Schussental (TWS) und die Teledata Friedrichshafen, an der die TWS zu einem Drittel beteiligt sind, mehr Geschwindigkeit und einen Ausbau in das kostenlose Internetangebot bringen. Im Wettbewerb mit dem Online-Handel werde die Aufenthaltsqualität in Innenstädten immer wichtiger, sagte Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp bei der Vorstellung des neuen Angebots am Dienstag. Um da mithalten zu können, sei kostenloses WLAN ein Baustein – und in Betracht der Erwartungen der Kunden von Handel und Gastronomie sowie von Touristen inzwischen quasi Standard.
Der neue Anbieter Teledata wird nach Aussage seines kaufmännischen Geschäftsführers Armin Walter von jetzt an das vorhandene WLAN-Angebot der Stadt nicht nur übernehmen, sondern auch ausbauen und erweitern. Die Internetgeschwindigkeit soll sich dadurch verdoppeln, die Nutzungsmöglichkeit an weiteren Stellen in der Altstadt ist geplant. Dabei geht es, so Walter, nicht nur um Orte im Freien, sondern zum Beispiel auch um eine WLANAnbindung der Ravensburger Eishalle.
Für TWS-Geschäftsführer Andreas Thiel-Böhm ist die Beteiligung an der Teledata und der Ausbau des kostenlosen WLAN-Netzes in Ravensburg eine Erweiterung des Geschäftsfeldes seines Unternehmens, das dereinst nur Gas und Wasser lieferte. Die TWS finanzieren das Projekt daher zunächst in Eigenregie, allerdings mit dem Ziel, das GratisWLAN auch zu eigenen und fremden Werbezwecken zu nutzen.
Ernst nimmt nach eigener Aussage OB Daniel Rapp die Bedenken von Mobilfunkkritikern, die sich angesichts eines weiteren WLAN-Ausbaus sorgen (die SZ berichtete). Allerdings verweist er darauf, dass sich die Stadt freiwillig an die strengeren Schweizer Grenzwerte bei der Strahlenbelastung halte, die auch bei einem WLAN-Ausbau nicht einmal zu einem Viertel erreicht würden. Andreas Thiel-Böhm unterstreicht, die Strahlenbelastung in Bussen, die WLAN anbieten, sei in Zukunft geringer als bisher, weil durch das WLAN leichter die Internetverbindung eines Handys hergestellt werden könne als über die Kontaktsuche eines einzelnen Geräts zum nächsten Mobilfunkmast. Zunächst werden ohnehin nur sechs von „rund 50“Bussen im Stadtverkehr eine WLANVerbindungsmöglichkeit erhalten, so Thiel-Böhm.