Zentrale Sterilisation
Einmalig in Schwaben: In Kempten kümmert sich Steriprax Service um die Instrumente aus acht Zahnarztpraxen
KEMPTEN - So eine Einrichtung ist in ganz Schwaben einmalig: In Kempten kümmert sich die TH Steriprax Service GmbH zentral um die Sterilisation der Behandlungsinstrumente von acht Allgäuer Zahnarztpraxen. Diese gehören zur TH Unternehmensgruppe. TH steht dabei für die Anfangsbuchstaben der beiden geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Siegfried Tausend und Dr. Philipp Hirschmann. Zum Team zählt auch Oliver Schreiner (betriebswirtschaftliche Leitung). In der Sterilisationspraxis bestehen hohe Anforderungen für die Anlagensicherheit, den Arbeitsschutz für die Mitarbeiter und letztendlich auch für den Patientenschutz. Diese Kriterien werden regelmäßig überprüft, und zwar vom Gewerbeaufsichtsamt der Regierung von Schwaben.
Gestern war es mal wieder so weit: Steriprax bekam für die nächsten drei Jahre das Zertifikat überreicht, das dem Unternehmen die Einhaltung aller nötigen Sicherheitsstandards bescheinigt. Und weil so eine Firma in Schwaben wirklich nicht alltäglich ist, waren dazu sogar vom Gewerbeaufsichtsamt aus Augsburg der Leitende Direktor Harald Pfänder, Peter Konietzka und Vera Böllinger-Bachmann angereist.
Die Sterilisationspraxis ist im Jahr 2010 beim Kemptener Spitalhof in frei gewordene Räume der bayerischen Milchwirtschaft gezogen. Dazu gehört auch ein OP-Zentrum, in dem Kiefer- und Zahn-Operationen erfolgen. Für die neue Nutzung der Räume waren umfangreiche Umbauten nötig. „Damit es hinterher keine Probleme gibt, haben wir von Anfang an alles mit dem Gewerbeaufsichtsamt besprochen,“sagt Hirschmann: von Hygienevorschriften und der Ausstattung der Arbeitsplätze über den Brandschutz bis hin zu Fluchtwegen.
Die TH Versorgungszentren betreiben Zahnarztpraxen in Kempten (3), Sonthofen, Burgberg, Buchenberg und Betzigau. Dort sind insgesamt zwölf Zahnärzte angestellt. Es wäre für diesen Verbund viel teurer, in allen Praxen eigene SterilisationsAbteilungen zu betreiben. Wirtschaftlich sinnvoller ist eine zentrale Sterilisation. Dort werden nun Mundspiegel, Pinzetten, Scheren, Bohrer und andere Zahnarzt-Instrumente zunächst bei 93 Grad Celsius in einem Thermodesinfektor gereinigt und dann bei 134 Grad mit Dampf sterilisiert. Dafür sind drei speziell ausgebildete Vollzeitkräfte angestellt.
Der Zahnärzte-Verbund unterhält einen eigenen Fahrdienst, der die Instrumente in verpackten Boxen hin und zurück transportiert. Auch andere Zahnarztpraxen nutzen mittlerweile diesen Service.