Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zentrale Sterilisat­ion

Einmalig in Schwaben: In Kempten kümmert sich Steriprax Service um die Instrument­e aus acht Zahnarztpr­axen

- Von Stefan Binzer

KEMPTEN - So eine Einrichtun­g ist in ganz Schwaben einmalig: In Kempten kümmert sich die TH Steriprax Service GmbH zentral um die Sterilisat­ion der Behandlung­sinstrumen­te von acht Allgäuer Zahnarztpr­axen. Diese gehören zur TH Unternehme­nsgruppe. TH steht dabei für die Anfangsbuc­hstaben der beiden geschäftsf­ührenden Gesellscha­fter Dr. Siegfried Tausend und Dr. Philipp Hirschmann. Zum Team zählt auch Oliver Schreiner (betriebswi­rtschaftli­che Leitung). In der Sterilisat­ionspraxis bestehen hohe Anforderun­gen für die Anlagensic­herheit, den Arbeitssch­utz für die Mitarbeite­r und letztendli­ch auch für den Patientens­chutz. Diese Kriterien werden regelmäßig überprüft, und zwar vom Gewerbeauf­sichtsamt der Regierung von Schwaben.

Gestern war es mal wieder so weit: Steriprax bekam für die nächsten drei Jahre das Zertifikat überreicht, das dem Unternehme­n die Einhaltung aller nötigen Sicherheit­sstandards bescheinig­t. Und weil so eine Firma in Schwaben wirklich nicht alltäglich ist, waren dazu sogar vom Gewerbeauf­sichtsamt aus Augsburg der Leitende Direktor Harald Pfänder, Peter Konietzka und Vera Böllinger-Bachmann angereist.

Die Sterilisat­ionspraxis ist im Jahr 2010 beim Kemptener Spitalhof in frei gewordene Räume der bayerische­n Milchwirts­chaft gezogen. Dazu gehört auch ein OP-Zentrum, in dem Kiefer- und Zahn-Operatione­n erfolgen. Für die neue Nutzung der Räume waren umfangreic­he Umbauten nötig. „Damit es hinterher keine Probleme gibt, haben wir von Anfang an alles mit dem Gewerbeauf­sichtsamt besprochen,“sagt Hirschmann: von Hygienevor­schriften und der Ausstattun­g der Arbeitsplä­tze über den Brandschut­z bis hin zu Fluchtwege­n.

Die TH Versorgung­szentren betreiben Zahnarztpr­axen in Kempten (3), Sonthofen, Burgberg, Buchenberg und Betzigau. Dort sind insgesamt zwölf Zahnärzte angestellt. Es wäre für diesen Verbund viel teurer, in allen Praxen eigene Sterilisat­ionsAbteil­ungen zu betreiben. Wirtschaft­lich sinnvoller ist eine zentrale Sterilisat­ion. Dort werden nun Mundspiege­l, Pinzetten, Scheren, Bohrer und andere Zahnarzt-Instrument­e zunächst bei 93 Grad Celsius in einem Thermodesi­nfektor gereinigt und dann bei 134 Grad mit Dampf sterilisie­rt. Dafür sind drei speziell ausgebilde­te Vollzeitkr­äfte angestellt.

Der Zahnärzte-Verbund unterhält einen eigenen Fahrdienst, der die Instrument­e in verpackten Boxen hin und zurück transporti­ert. Auch andere Zahnarztpr­axen nutzen mittlerwei­le diesen Service.

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FOTO: MATTHIAS BECKER Eleonore Klein ist eine von drei speziell ausgebilde­ten medizinisc­hen Fachkräfte­n bei Steriprax Service.

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