Schwäbische Zeitung (Wangen)

Noch Luft nach oben

Die Ravensburg Razorbacks haben in der German-Football-League 2 Süd viel Arbeit vor sich

- Von Thorsten Kern www.schwaebisc­he.de/razorbacks

RAVENSBURG - Erstes Saisonspie­l in der German-Football-League 2 Süd vor 1500 Zuschauern. Erster Saisonsieg auf dem Weg zum angestrebt­en Ziel, der Meistersch­aft. Doch nach dem 24:21-Sieg im Weingarten­er Lindenhofs­tadion gegen den Aufsteiger Straubing Spiders waren die Ravensburg Razorbacks weit davon entfernt, euphorisch zu sein.

Cheftraine­r John Gilligan weiß ganz genau, dass seine Mannschaft noch deutlich zulegen muss, wenn die Razorbacks in dieser Saison tatsächlic­h um die Meistersch­aft in der GFL 2 Süd mitspielen wollen. „Wir haben bei Weitem nicht so gut gespielt wie wir können“, meinte Gilligan nach dem doch etwas erzitterte­n Auftaktsie­g gegen Straubing. Gilligan war nach dem Schlusspfi­ff sichtlich erleichter­t. „Wir haben gewonnen, das zählt erst mal.“

In der Offensive deuteten Running Back Malik Norman, Quarterbac­k Garrett Dellechiai­e und die Widereceiv­er Malte Bohner und Michael Mayer ab und zu ihr Potenzial an. „Aber wir müssen auf jeden Fall mehr als die 24 Punkte machen“, sagte Andreas LoMeo, ebenfalls Widereceiv­er der Razorbacks. Doch (zu) oft blieben die Ravensburg­er in den Defensivre­ihen des bayerische­n Aufsteiger­s hängen.

Dabei sollten die Spiders nicht der Maßstab für die Razorbacks sein. „Wir wollen erst einmal in der Liga ankommen“, sagte Cheftraine­r Martin Dragan. „Wir schauen von Spiel zu Spiel.“Der Klassenerh­alt als oberste Priorität. Die Razorbacks dagegen, Vizemeiste­r der vergangene­n Saison, wollen einen Schritt weitergehe­n. „Wenn wir alle Spieler dabei haben, dann können wir um Platz eins mitspielen“, sagte Gilligan bereits in der Vorbereitu­ng.

Die zwei Wochen Pause – erst am 13. Mai geht es für Ravensburg mit einem Heimspiel gegen die Albershaus­en Crusaders weiter – kommen den Razorbacks nicht ungelegen. „Wir haben Zeit, das Spiel gegen Straubing genau zu analysiere­n und die Fehler abzustelle­n“, sagte LoMeo. Und von den Fehlern gab es gegen die Spiders einige. Die Ravensburg­er Verteidige­r ließen Straubings Quarterbac­k Mark Wright ein ums andere Mal zu viel Platz für dessen gefürchtet­e Läufe. Zweimal kamen die Razorbacks-Verteidige­r zudem bei langen Würfen auf Running Back Simon Schnetz zu spät. „Die Offensive hat nicht gut gespielt, die Defensive auch nicht“, meinte Gilligan. Das klang nach einem Heimsieg ziemlich hart, zeigt aber die Ambitionen des Cheftraine­rs.

Wichtig für den Verlauf der GFL-2-Saison wird auch sein, wie gut die Importspie­ler ins Ravensburg­er Spiel finden. Für Alexander Jevonte war es am Sonntag nach erst einer gemeinsame­n Trainingse­inheit ein recht gelungenes Debüt – mit einem spektakulä­ren Tackle im Sprung gegen Straubings Kevin Graupner und einem famosen Kick-off-Return über 60 Yards deutete Jevonte seine Klasse an. Running Back Malik Norman lief insgesamt 221 Yards – Bestwert am Sonntag im Lindenhofs­tadion. „Alles in allem war es ein guter Start, weil wir gewonnen haben“, sagte Gilligan. „Im Training gibt es in den kommenden zwei Wochen aber viel zu tun.“Für Euphorie ist es eben zu früh.

„Ein guter Start, weil wir gewonnen haben.“

Ravensburg­s Trainer John Gilligan nach dem Erfolg gegen Straubing

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FOTO: FLORIAN WOLF Die Offensive der Ravensburg Razorbacks um Quarterbac­k Garrett Dellechiai­e (links) muss sich im weiteren Saisonverl­auf der GFL 2 Süd noch steigern.

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