Jubiläum und Archiv-Einweihung fallen auf einen Tag
35 Mitglieder kommen zur Jahreshauptversammlung des Burg- und Heimatvereins
NEURAVENSBURG - Der Burg- und Heimatverein muss sich keine Sorgen um den Fortbestand der Gemeinschaft machen. Solange es Menschen gibt, die sich in dem bisher gezeigten Ausmaß um die Geschichte von Neuravensburg und der Burgruine als Mittelpunkt kümmern, beides hegen und pflegen, besteht dazu keinerlei Grund. Auch dann nicht, wenn man, wie der frühere Vorsitzende Horst Büssenschütt einmal formuliert hat, „viele ergraute Köpfe im Saal zu sehen sind“.
„Wir erfüllen seit der Gründung des Vereins im Dezember 1987 die in uns gesetzten Erwartungen und bringen das Geschehen rund um das Wahrzeichen von Neuravensburg näher, sodass nichts in Vergessenheit gerät“, zog Vorsitzender Michael Schlingmann während der Mitgliederversammlung am Freitagabend Bilanz. Zuvor hatte er von den Aktivitäten des vergangenen Jahres berichtet und das Burgspektakel, den Beitrag zum „Tag des offenen Denkmals“und die „Zeitreise“zur Ausstellung „Vasa sacra“in Hergensweiler besonders hervorgehoben. Herbert Sterzl, der unermüdliche Chronist des Vereins, ist Neuravensburg und dem Verein auch nach seinem Wegzug treu geblieben. Nicht nur, dass er nach wie vor Beiträge für das Mitteilungsblatt schreibt, er hat im vergangenen Jahr auch eine 800 Seiten umfassende Dokumentation zum Thema „Musikverein Neuravensburg“herausgebracht. Und Sterzl forscht und sammelt weiter. Derzeit verfasst er ein Almanach zur Musikkapelle Roggenzell und stellt das Zusammengetragene am 6. Juli vor. Die Reihe der „Neuravensburger Vereinsgeschichte“soll dann eine regelmäßige Fortsetzung finden.
Langjähriger Wunsch geht in Erfüllung
Vom technischen Vorstand Hans Gießmann war zunächst etwas über die immer wieder notwendig werdende Inspektion des Burgareals und der Burgruine selber zu erfahren. „Was wir hier das Jahr über mit treuen Helfern tun, das dient der Sicherheit und dem Erhalt der Burg“, führte Gießmann anhand von an die Leinwand geworfenen Fotos vor Augen. Wobei er nicht unerwähnt ließ, dass Bernhard Zauner seinem Team wertvolle fachliche Unterstützung gewährt.
Wie lange die Neuravensburger Heimatfreunde auf eigene Vereinsräume samt Möglichkeiten für die Unterbringung des in Privathäusern lagernden Archivs warten, ist kaum noch nachzuvollziehen. Doch jetzt soll der lang gehegte Wunsch in Erfüllung gehen. Im ersten Obergeschoss der Turn- und Festhalle Neuravensburg bekommt der Verein das dringend Benötigte. Michael Schlingmann freute sich umso mehr, weil man mit der vom Brandschutz geforderten Fluchttreppe einen eigenen Zugang zum Gebäude erhält.
„Wir gehen optimistisch an die Sache heran und sind sicher, dass das Einbauen der Vereinsräume bis zum Oktober abgeschlossen sein wird“, ließ Ortsvorsteher Hermann Schad hören. Wohl wissend, dass das nachgeholte Jubiläum zum 30-jährigen Bestehen des Burg- und Heimatvereins am 14. Oktober 2018 zusammen mit der Eröffnung des Archivs gefeiert werden soll.
Dass man mit den Worten von Schad „allen Grund hat, auf das Geleistete stolz zu sein“, gewann mit dem Bericht des Ortsheimatpflegers Wolfgang Roth noch mehr an Bedeutung. Sein Engagement in Sachen Neuravensburg umfasst neben Vorträgen, Führungen, dem Erstellen von Stammbäumen und den Anstrengungen, die vorhandenen Geschichtsbücher zu digitalisieren, vor allem eines: Roth stellt eine „Soldaten-Chronik“für die Zeit von 1785 bis zum Zweiten Weltkrieg zusammen.
Die Frage „Wer waren diese Männer, woher kamen sie und wo ging ihr Weg zu Ende?“beschäftigt seit Langem auch Michael Schlingmann. Und so war es nur folgerichtig, dass sich Roth und er zusammentaten und daran gingen, alle Daten und Fakten in Verbindung mit den 65 im Ersten Weltkrieg Gefallenen in einem Buch zu bündeln. Wie von den Anwesenden zu hören war, freut man sich schon heute auf die angekündigte Präsentation der Publikation.
Nachdem Karola Lang den Kassenbericht abgeliefert hatte, war es an Joachim Dempe, die Entlastung der Vorstandschaft vorzuschlagen.