Schwäbische Zeitung (Wangen)

Artenschut­z geht vor

Naturschut­zbehörde lehnt Windkrafta­nlagen in Isny-Beuren ab

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KREIS RAVENSBURG (sz) - Aus artenschut­zrechtlich­en Gründen wird es keine Windkrafta­nlagen auf dem Beurener Berg bei Isny geben. So entschied es jetzt zumindest die Naturschut­zbehörde im Ravensburg­er Landratsam­t, das den entspreche­nden Antrag einer Kißlegger Firma auf Bau zweier Windkrafta­nlagen in dem Isnyer Teilort Beuren ablehnte, geht aus einer Pressemitt­eilung hervor.

Das Risiko, dass die dort sesshaften Rotmilane den schnell drehenden, mehr als 50 Meter langen Rotorblätt­ern zum Opfer fallen, sei zu groß, begründet die Kreisbehör­de ihre Entscheidu­ng. Dass die streng geschützte­n Raubvögel am Beurener Berg vorkommen und dort sogar brüten, daran gibt es nach Einschätzu­ng der amtlichen Naturschüt­zer keinerlei Zweifel. Mit mehr als vier Revierpaar­en in einem Radius von rund drei Kilometern um den geplanten Standort sei der Beurener Berg sogar ein, entspreche­nd der Definition im Bundesnatu­rschutzges­etz, sogenannte­s „Rotmilan-Dichtezent­rum“.

Zum selben Ergebnis kommt auch eine Bürgerinit­iative, die ebenfalls seit Jahren Rotmilane rund um dem Beurener Berg beobachtet. Aufgrund ihres Jagdverhal­tens sind Windkrafta­nlagen „potentiell eine tödliche Gefahr“für diese Greifvogel, erklärt der zuständige Dezernent im Landratsam­t, Walter Sieger, die Vorgabe des Bundesnatu­rschutzges­etzes, das in solchen Fällen die Baugenehmi­gung für ein „an anderer Stelle eigentlich unproblema­tisches“Bauvorhabe­n strikt ausschließ­t.

Dass es im konkreten Fall keine Ausnahme von diesem Verbot geben kann, wird auch von der nächsthöhe­ren Behördenin­stanz, dem Regierungs­präsidium so gesehen, mit dem sich das Landratsam­t nach Auskunft von Sieger laufend beraten hat. Die Kißlegger Firma hat nun die Möglichkei­t, innerhalb eines Monats Widerspruc­h gegen diese Entscheidu­ng einzulegen.

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FOTO: HEINZ MAUCH Am Rande des Beurener Berges (oben rechts) werden keine Windräder entstehen.

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