Die Wangener Welten reizen viele Sinne
Nachlese zur Leistungsschau rund um die Argeninsel
WANGEN - Die Wangener Welten 2018 sind Geschichte. Die SZ-Redaktion hat nachfolgend „Gesammeltes und Gehörtes“von den drei Messetagen zusammengetragen.
Fußball der etwas anderen Art erlebten die Zuschauer auf dem Hartplatz-Areal neben der Argensporthalle. Schon äußerst faszinierend, was die auf dem Kunstrasen alles boten. Und äußerst interessant mitzuerleben, wie solche Spiele ablaufen. Ein großer Unterschied zum „normalen“BundesligaFußball ist sicherlich, dass das Publikum während des Spiels ruhig sein muss, damit die Kicker das Geräusch des Balls, die akustischen Signale der Mitspieler und die Anweisungen der Betreuer besser hören können. Dafür darf nach einem Tor umso lauter gejubelt werden. Die enorme Leistung der Blindenfußballer einschätzen kann wohl nur derjenige, der selbst einmal versucht hat, mit völlig verdunkelter Brille zu kicken und nur mit seinen Ohren zu sehen. So wie die
Blindenfußballer Wangener Prominenten-Auswahl,
die dann gegen die Dortmunder Borussia mit 1:8 unterging. Fazit: Für Wangener war dieser Blindenfußball-Spieltag quasi eine Art Horizonterweiterung, nämlich wie Fußball funktionieren sollte: mit allen Sinnen.
Eine schöne Sache auch, dass der Deutsche Fußballbund mit seiner Sorgte für den „guten Ton“in der Lothar-Weiß-Halle: Manfred Wolfrum Sepp-Herberger-Stiftung die Blindenfußball-Bundesliga unterstützt. Angenehmer Nebeneffekt: Zum Spieltag am Samstag kamen auch einige bekannte Ex-Profis wie
(VfB),
Timo Hildebrand Benjamin Lauth André Trulsen
(1860) und (St. Pauli) nach Wangen. Sie waren für Wangener Autogrammjäger ein „gefundenes Fressen“. Ein Selfie hier, ein Selfie da: Hildebrand & Co. waren nicht nur beim Promi-Spiel und als Botschafter der Blindenfußball-Bundesliga da, sondern auch für viele junge und ältere Fußballfans.
„Mittendrin“im Messegeschehen waren nicht nur die blinden Fußballer, sondern am Samstag auch Menschen mit Behinderungen aller Art. Denn die Stadt hatte den
Tag der Menschen mit Behinderungen
anlassgerecht auf das Gelände der Leistungsschau gelegt. Und „ganz bewusst“, wie Behindertenbeauftragter Norbert Rasch erläuterte – zumal die Veranstaltung damit von normalerweise drei auf acht Stunden ausgeweitet werden konnte. Herta FillippZeh von der mit einem Stand vertretenen Lebenshilfe Wangen-Isny war zufrieden: „Es macht Spaß. Hier ist man einer von vielen.“
Einige von ganz vielen auf den Wangener Welten waren auch hier lebende die derzeit einen von der Stadt arrangierten
beim Christlichen Jugenddorf an der Lindauer Straße absolvieren, um sich auf die anstehende Berufsausbildung vorzubereiten.
Flüchtlinge, Sprachkurs
Die jungen Männer hatten die Aufgabe, bei einer Messe-Rallye Fragen beantworten zu lassen und so mit den anderen Messebesuchern ins Gespräch zu kommen. Außerdem werden sie im Nachgang zur Leistungsschau in deutscher Sprache einen Bericht über die Großveranstaltung schreiben.
Von einer sprach Wirtschaftsförderer Holger Sonntag bereits am Samstag. Gute Laune bieten alle zwei Jahre wieder die auf der Bühne der Lothar-Weiß-Halle. Männliche wie weibliche Models führen dort gekonnt Kreationen vor, die in vier Wangener Bekleidungsgeschäften erhältlich sind. „Die Modenschauen sind gesetzt“, merkte daher – wie selbstverständlich – Organisatorin Belinda Unger (sonst Gästeamtsleiterin) an. Logisch: Denn die Einlagen dieser Art erfreuen sich stets der größten Publikumsbeliebtheit rund um die Showbühne der LotharWeiß-Halle.
Allerdings bekamen die Models heuer „Konkurrenz“:
einer Wangener Schule für darstellende Kunst und Bewegung, machten dem Namen der Einrichtung alle Ehre. Die dargebotenen Tanzelemente der Kinder und Jugendlichen waren derart akrobatisch und perfekt einstudiert, dass vielen Zuschauern der Atem stockte. Der mutmaßlich lauteste Applaus des Wochenendes war den Akteuren damit gewiss.
„Gute-Laune-Messe“ Modenschauen von Art & You, Junge Mitglieder
Bei der DLRG konnten die Besucher Modellboote zu Wasser lassen und selber steuern. Die Wangener Waldorfschüler holten den ersten Preis bei einem Schulwettbewerb zum Möbelbau aus Paletten des Netzwerks Forst und Holz. Zahlreiche Einlagen boten die Akteure der Tanzschule Becker.