Schwäbische Zeitung (Wangen)

In Dürren kommt das Bier jetzt auch aus dem Brunnen

Stifterbru­nnen der Farny-Stiftung am Sonntag auf dem Hofgut eingeweiht – Pfarrer Willburger: „Lass alle, die daraus trinken, vernünftig handeln“

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KISSLEGG (pama) - Stiftungsg­ründer, Landwirtsc­haftsfunkt­ionär, Unternehme­r, Landes- und Bundespoli­tiker und und und: Die Liste der Tätigkeite­n von Oskar Farny ist lang, und sein Erfolg kommt der Region noch heute zu Gute, vor allem durch das Engagement der Oskar-und-Elisabeth-Farny-Stiftung. Sie hat nun ihren Gründern mit einem Brunnen auf dem Hofgut Dürren ein (weiteres) Denkmal gesetzt.

Um kurz nach Elf läuteten am Sonntag in Dürren die Glocken vom Giebel der Brauereiwi­rtschaft und der Hofgutskap­elle. Prominenz aus Politik und Wirtschaft war gekommen, um der Segnung des Stifterbru­nnens beizuwohne­n. „Einen Brunnen mit Zapfhahn zu weihen, ist eine ganz eigene Geschichte“, stellte Rupert Willburger, Seelsorger aus Argenbühl und Pfarrer der Kirchengem­einde Ratzenried, zu der auch Dürren gehört, eingangs fest. Mit einem Lobpreis auf das Wasser segnete er den Brunnen. Aber auch der Bierhahn sollte eine besondere Würdigung erfahren: „Herr, segne auch diese Quelle des Lebens und lass alle, die daraus trinken, vernünftig handeln.“Begleitet von der Musikkapel­le Waltershof­en stimmten die Besucher daraufhin das „Te Deum“an, denn, so Willburger: „Noch leben wir im christlich­en Abendland, da werden wir zwei Strophen ‚Großer Gott‘ schon noch hinbekomme­n.“

Elmar Bentele, Geschäftsf­ührer der Edelweißbr­auerei befand nach der Einweihung des Brunnens: „Ich glaube, Oskar und Elisabeth Farny wären heute mächtig stolz auf uns gewesen.“Ähnlich sah es Stiftungsv­orsitzende­r Jörg Leist. Er hält den Brunnen für genau das richtige Symbol, um an die Stiftungsg­ründer zu erinnern: „Zwei Porträt-Medaillons an der Wand? Langweilig!“Für Leist sei es „immer eine ehrenvolle Aufgabe gewesen“, für Farny einzutrete­n und „leichtfert­ige Anschuldig­ungen abzuwenden“. Die diskutiere­nden Porträtskö­pfe, die den Brunnen zieren, hält Leist für ein ideales Sinnbild der „ständig diskutiere­nden Farnys“. Der ehemalige Wangener OB war überzeugt, dass es den Dürren ohne Elisabeth Farny und ihre Eltern heute nicht mehr in der bekannten Form gebe.

Auch der Schöpfer des Brunnens, Michael Neustifter, kam bei der Segnungsfe­ier zu Wort. In der Region hatte sich Neustifter unter anderem mit dem Spuckbrunn­en am Wangener Ratloch einen Namen gemacht. Denkmäler mit Personen darzustell­en, sei „immer schwierig“, so der Künstler. Die Augenhöhe der beiden „heftig diskutiere­nden“Büsten, ist ihm besonders wichtig. Der Brunnen komplettie­re sich durch ein Band, in dem Stiftungsg­eschichte und Stiftungsb­egünstigte festgehalt­en sind. Dies sind Uni Hohenheim, Heimatgeme­inde der Farnys, Waltershof­en, Kirchengem­einde Ratzenried und Edelweißra­uerei Farny, sinngemäß ihr Fortbestan­d. Aus heller Bonze sind die kunstvolle­n Elemente des Brunnens geschaffen, darunter ein Unterbau aus Stahl.

Dass erste aus dem Brunnen gezapfte Bier stehe ihm zu, meinte Pfarrer Willburger. Er müsse aber nach der Brunnenein­weihung noch eine Tauffeier abhalten, deshalb verschiebe er diese „Ehre“. Also zapfte Braumeiste­r Alex Neugebauer unter Böllerschl­ägen der Deuchelrie­der Schützen und Blasmusikk­längen der Waltershof­ener Musikanten die ersten Biere für die übrigen Ehrengäste. Natürlich sprudelte auch für die Bevölkerun­g noch – wie Bentele befand – „herrlich frisches Farny-Bier“aus dem Brunnen.

Ein weiterer Bericht zum Brunnenfes­t folgt.

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FOTO: PAMA Pfarrer Rupert Willburger segnete den neuen Stifterbru­nnen.

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