Eglofs betritt digitales Neuland
Verein buergerservice.org stellt ein vom Rathausverein initiiertes Bürgerterminal für Online-Dienstleitungen vor
ARGENBÜHL - In Sachen Digitalisierung ist Eglofs derzeit anderen Kommunen einen Schritt voraus. Am Samstag wurde im Rathaus ein Bürgerterminal eröffnet, mit dem man diverse Dienstleistungen mit der Online-Funktion des Personalausweises erledigen und sich damit den Gang zu Ämtern sparen kann.
Schon im Jahr 1243 stand an der Stelle des heutigen Eglofser Rathauses ein wichtiges öffentliches Gebäude: hier wurde seinerzeit zu Gericht gesessen und die Handwerker nutzten es als Zunfthaus. Mitte des 18. Jahrhunderts musste es abgerissen werden, das Rathaus wurde errichtet. Wer hätte gedacht, dass das historische Bauwerk nun zu neuem Ruhm kommt. Zumal die Gemeinde Argenbühl die Außenstellen vor einigen Jahren schließen wollte.
Info über Punkte in Flensburg
Das nahmen einige Eglofser zum Anlass, den Verein Rathaus Eglofs zu gründen. Es gelang ihnen, das Rathaus für den Bürger zumindest einige Stunden in der Woche zu öffnen und Hilfeleistungen für Vereine anzubieten. Doch damit nicht genug. Am Samstagvormittag wurde in dem geschichtsträchtigen Gebäude ein Bürgerterminal in Betrieb genommen, an dem digitale Dienstleistungen mit der Online-Ausweisfunktion des Personalausweises erledigt werden können.
PR−ANZEIGE
Frei nach dem Motto „Ganz Deutschland spricht über Digitalisierung. Wir bereiten den Weg dazu“begrüßte Vorstand André Rauch Vertreter aus der hiesigen Politik, Mitarbeiter des Landratsamts, Vertreter der Vereine und insbesondere Rudolf Philipeit vom Verein buergerservice.org, der die Digitalisierung der Verwaltungsdienstleistungen bundesweit fördert. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Bürgern die Online-Funktionen des Personalausweises näher zu bringen. Eglofs betritt Neuland“, so Philipeit.
Das bringe eine enorme Zeitersparnis für den Bürger und senke die Kosten in der Verwaltung. Immerhin könne man am Terminal in Zukunft in Sekundenschnelle nicht nur seinen Punktestand in Flensburg abfragen, Auskünfte über die Rente einholen, einen Bafög- oder Kindergeldantrag stellen, sondern sein Auto auch an- und ummelden und Urkunden oder Führungszeugnisse anfordern. Kurzum: alle verwaltungsbezogenen Angelegenheiten erledigen, vor denen es einen immer graust, weil man gern mal lange warten muss.
„Die Sicherheit wird natürlich ganz großgeschrieben“, erklärte Philipeit, „die Art der Identifizierung ist das Alleinstellungsmerkmal in Deutschland“. Zunächst werde der Ausweis für die Online-Funktionen freigeschaltet, Kostenpunkt sechs Euro, dann erhalte man einen sechsstelligen Pin. Am Terminal wird dann der Ausweis mit
Hilfe der sogenannten Sid-Box ausgelesen, der Nutzer gibt die
Pin-Nummer ein und kann sein Anliegen erledigen. Ganz einfach. „Für diejenigen, die sich mit Technik schwertun, gibt es natürlich Unterstützung und Beratung von Seiten der Gemeinde“, so Philipeit.
Er demonstrierte den Zuschauern, dass die Online-Ausweisfunktionen auch über ein Smartphone nutzbar sind, sofern es über die Kartenlesefunktion verfügt. „Es ist auch möglich, sich ein Lesegerät für die die private Nutzung am PC anzuschaffen“, fügte Rauch hinzu. Im Anschluss an die Einführung konnten die Neugierigen sofort das neue Bürgerterminal ausprobieren. Und: es funktionierte einwandfrei. Übrigens: um das Terminal zu nutzen, muss man kein Eglofser sein. Es steht jedem zur Verfügung, der seinen Personalausweis hat freischalten lassen.