Glock siegt und hält ein Plädoyer
HOCKENHEIM (SID) - Timo Glocks Brandrede für die DTM begann schon kurz nach der Zieldurchfahrt. Der Sieger von Hockenheim brüllte vor Freude in den Boxenfunk, feierte den Triumph „im besten und verrücktesten Rennen“seines Lebens – um sich dann sofort den Aussteigern zu widmen: „Mercedes, verdammt noch mal, ihr seid bescheuert. Ihr könnt diese Serie doch nicht verlassen.“
Der Abschied der Schwaben zum Jahresende steht fest, das drückt seit Monaten auf die Stimmung, die DTM muss um ihre Existenz bangen. Der Saisonauftakt war aber beste Werbung für den Sport, und der Ex-Formel-1-Pilot Glock war die prägende Figur. Nach zwei Läufen und dem Sieg im spannendsten Rennen der jüngeren Vergangenheit führt der 36-Jährige die Fahrerwertung an und darf sich nun, in seiner sechsten Saison, endlich zu den Titelkandidaten zählen.
Über mehrere Runden hatte der BMW-Fahrer Gary Paffett im Mercedes niedergerungen, beide sorgten für Szenen, wie sie in der modernen DTM selten geworden sind. Zahlreiche Führungswechsel, Rad-an-Rad-Duelle, aggressive Manöver und teilweise grenzwertige Berührungen. „Das war wie ein Boxkampf, in dem beide andauernd Haken austeilen und nicht zugeben wollen, dass sie kurz vor dem Knock-out stehen“, sagte Glock.
Am Ende stand er als strahlender Sieger auf der Motorhaube seines gelben BMW. Paffett musste seine Reifen im Duell derart fordern, dass er den zweiten Rang letztlich noch an ExMeister Mike Rockenfeller im Audi verlor. In der Fahrerwertung liegt Glock nach Platz drei im ersten Rennen am Samstag einen Punkt vor Paffett, der den Auftakt gewonnen hatte.