Meilenstein für St. Vinzenz
OB überreicht Roten Punkt und sieht Verbindung der Gebäudeteile als gemeinsame Aufgabe
OB Michael Lang bringt Baugenehmigung und Roten Punkt zu Spatenstich.
WANGEN - Nicht Architekten, Heimleitung oder Amtsträger sind es gewesen, die am Dienstagnachmittag den Spaten in die Hand nahmen und damit für einen weiteren Meilenstein in Sachen neuer Gebäudekomplex St. Vinzenz sorgten. „Wir fanden es gut, dass Bewohner den Spatenstich vollziehen“, erklärte St.-Vinzenz-Leiterin Johanna Luxemburger beim Sommerfest auf der Baustelle, das neben dem offiziellen Baubeginn auch entsprechende Ansprachen zum Inhalt hatte.
„Wir sind niemals am Ziel, sondern immer auf dem Weg.“Mit diesem Satz von Ordensgründer Vinzenz von Paul leitete Claudia Hartmann, Leiterin der Region Allgäu der Vinzenz von Paul gGmbH, ihre Worte ein. Auf dem Weg ist man in St. Vinzenz schon eine ganze Weile: Im Dezember 2016 machte die Vinzenz von Paul gGmbH ihre umfassenden Pläne bekannt, Anfang 2018 begannen die Rückbauten des Gebäudekomplexes entlang der Baumannstraße (wir berichteten). Nun also soll es endlich in die Tiefe gehen, damit der neue, zehn Millionen Euro teure, Bau mit seinen beiden Vollgeschossen bis zum Jahresende über ein Dach verfügt.
Hartmann blickte nochmals zurück auf die Geschichte des Seniorenzentrums, die vor 50 Jahren begann. Sie sprach von der Vorfreude der Mitarbeiter auf das moderne Arbeitsumfeld und der Bewohner auf das zeitgemäße, neue Zuhause. Für das Seniorenzentrum St. Vinzenz bedeute der Neubau auch, Antworten zu finden auf eine immer älter werdende Gesellschaft mit ausgeprägten und multiplen Krankheitsbildern und zusätzlich den veränderten, gesetzlichen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen, so Hartmann. „Im bisherigen Gebäude hätten wir über das Jahr 2019 hinaus schlicht keine stationäre Einrichtung weiter betreiben können.“Noch ließe sich nichts Konkretes auf dem Grundstück erkennen, meinte Hartmann: „Doch auf dieser Erde wird etwas besonders Schönes wachsen: Ein Zuhause.“
„Schritt in die Zukunft“
Auch Oberbürgermeister Michael Lang sprach von einem „bedeutenden Schritt“für St. Vinzenz und einem Bauvorhaben, das „große Ausstrahlwirkung habe“. Er brachte die Baugenehmigung und einen (halben) Roten Punkt gleich mit zum Spatenstich. Lang verschwieg nicht, dass es früher wie heute Menschen gegeben habe, die der Architektur von St. Vinzenz einerseits viel abgewinnen konnten oder andererseits das alte Gebäude für „zu viel Beton“gehalten haben: „Es wird eine ge- meinsame Aufgabe werden, wie man das Neue mit dem Alten in eine gute Verbindung bringt und zu einer Einheit macht.“Er sei der Vinzenz von Paul gGmbH dankbar, dass sie „den Schritt in die Zukunft gehe.“
Bauherrin ist, anders als vor 50 Jahren, als sich die Stadt beteiligte, alleinig die Vinzenz von Paul gGmbH. Sie will Ende September 2019 erneut feiern. Dann nämlich soll der Bau fertiggestellt und mit seinen 60 nach neuestem Standard gebauten Bewohnerzimmern bezugsfähig sein. In sie werden jene Bewohner ziehen, die derzeit hausintern „umgesiedelt“wurden und im Haupthaus leben. Für Letzteres wird laut Hartmann „weiter eine Konzeption erarbeitet“und im Anschluss an den Neubau des jetzigen Gebäudekomplexes eine Sanierung samt Umbau angegangen.