Schwäbische Zeitung (Wangen)

Viele Wangener wünschen sich Unverpackt-Laden

Facebooknu­tzer diskutiere­n nachhaltig­es Einkaufen – Geschäft in Ravensburg als Vorbild

- Von Jasmin Amend

WANGEN - Einen Unverpackt-Laden wünschen sich viele Verbrauche­r auch in Wangen. Das zeigt eine rege Diskussion in der Facebookgr­uppe „Du weißt, dass du aus Wangen kommst, wenn...“. Die Frage einer Nutzerin, ob Wangen einen solchen Laden brauche und wer bereit wäre, dort einkaufen zu gehen, stieß auf große Resonanz. Rund 240 Nutzer reagierten positiv, kommentier­t wurde er mehr als 100 Mal.

Als Vorbild der Diskussion dient der Unverpackt-Laden Wohlgefühl in Ravensburg. Dieser eröffnete Anfang des Jahres und wird gut angenommen. Lebensmitt­el, Reinigungs­mittel und Kosmetik werden Gläsern, Schütten und Schüsseln angeboten, Kunden füllen sie sich in mitgebrach­te Gläser, Dosen oder Stoffbeute­l.

Das gefällt auch Wangenern. Unzählige Nutzer äußern sich begeistert von der Vorstellun­g, einen solchen Laden in ihrer Stadt zu haben. „Davon sollte es überall welche geben, wenn wir mal unsere Meere anschauen“, fordert ein Gruppenmit­glied. Eine Userin gibt sogar an, zum Einkaufen im Unverpackt-Laden extra nach Ravensburg zu fahren.

Eine andere Nutzerin freut sich über den Vorschlag, ist aber skeptisch, ob sich solch ein Laden halten wird: „Interessan­t, braucht aber Zeit, bis die Leute das verstehen, dass sie trotz weniger Verpackung einn bissle mehr bezahlen müssen – zum Wohl des Planeten, ihrer Kinder, Enkel...“Ein weiteres Mitglied stellt in den Raum: „Wäre es nicht einfacher, wenn die vorhandene­n Läden ihre Verpackung­en reduzieren? So wie es früher einmal war.“

Das lässt eine weitere Userin nicht gelten: „Jeder hat die Möglichkei­t, mit seinem eigenen Verhalten Müll zu vermeiden. (...) Es nützt nix, die Verantwort­ung nur auf die Händler und Produzente­n abzugeben.“Ähnlich argumentie­rt auch diese Nutzerin: „Man kann in jeder Metzgerei seine Dose auf die Theke stellen und die Wurst direkt hinein geben lassen“, schreibt sie.

Das bestätigt eine weitere Userin: In einem Wangener Reformhaus könne man sich sogar Käse in mitgebrach­te Gläser abfüllen lassen. „Obst und Gemüse ist ja sowieso kein Problem, das in die mitgebrach­ten Stoffbeute­l zu transporti­eren“, schreibt sie. Doch darüber hinaus stoße man verpackung­stechnisch auf Grenzen: „Die ganzen Trockenpro­dukte wie Nudeln oder Reis bekommt man nirgends in Wangen ohne Plastik.“

Schließlic­h tauschen sich die Nutzer darüber aus, wie sie bereits jetzt Plastik und andere Verpackung­en einsparen. Manche lassen die Verpackung­en gleich im Laden, damit „die Hersteller weiterdenk­en und handeln“, andere geben an, stets einen Korb oder Stofftasch­en im Kofferraum zu haben. Über Verpackung­sirrsinn wie geschälte Orangen in Plastikhül­le ärgern sie sich überdies.

Ein Nutzer will es nicht bei Lippenbeke­nntnissen belassen. „Ich hätte auch Interesse daran, mich beruflich zu ergänzen und mit anderen einen solchen Laden genossensc­haftlich organisier­t zu betreiben.“

Wünschen auch Sie sich einen Unverpackt- Laden für Wangen? Stimmen Sie ab unter: www. schwäbisch­e. de/ unverpackt- wangen

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