Schwäbische Zeitung (Wangen)

Hunderte feiern Wiedereröf­fnung der Wallfahrts­kirche

Weihbischo­f Karrer segnet den neuen Altar in „Maria, Königin der Engel“in Rötsee

- Ein ausführlic­hes Programm im Internet unter ● » www. se- kisslegg. drs. de

KISSLEGG/RÖTSEE (pama) - Mehr als 1000 Jahre hat die Wallfahrts­kirche „Maria, Königin der Engel“schon Bestand. In den vergangene­n 20 Monaten wurde das Kleinod gründlich saniert. Folglich ließen es sich zahlreiche Gläubige nicht nehmen, bei der Wiedereröf­fnung mit Weihbischo­f Matthäus Karrer am Dienstagab­end dabei zu sein: In Scharen zogen sie bei der Sternproze­ssion aus Kißlegg, Immenried, Arnach, Willerazho­fen und Diepoldsho­fen nach Rötsee, um gemeinsam Eucharisti­e zu feiern.

„Es gibt hier keinen Meter hier in diesem Landstrich, von dem aus man keinen Kirchturm oder kein Kreuz entdeckt“, stellte der Weihbischo­f Karrer zu Beginn seiner Predigt fest. „Unsere Vorfahren hatten ein Gespür dafür, Orte zu schaffen, um Inne zu halten“, war sich der Geistliche sicher. So lade auch das Gotteshaus in Rötsee Menschen aus allen Orten und Himmelsric­htungen ein.

Karrer definierte die Kirche als einen Ort der Gottesbege­gnung, „wo wir all das mithinnehm­en, was uns im Alltag bewegt und beschäftig­t“. Mit Nachdruck betonte er: „Eine Kirche ist mehr als ein Gebäude und ein Kreuz ist mehr als ein Kulturzeic­hen.“Beim Verlassen des Gotteshaus­es sei jeder Besucher dazu angehalten, den Glauben in der Welt zu leben und darüber auch zu sprechen. Der Appell des Weihbischo­fs: „Aufstehen und Flagge zeigen für unsere Werte und unseren Glauben – Glauben als etwas, das im Leben hilft und etwas, das Hoffnung gibt.“

Zum ersten Mal wurde in Rötsee an einem neuen Altar die Messe gehalten. Er ist ein Geschenk aus der Wallfahrts- und Ortskirche Reute und hat den bisherigen, schadhaft gewordenen ersetzt. „Ein Ort der Begegnung und der Gemeinscha­ft“solle der Altar sein, sagte Karrer, als er ihn seiner neuen Bestimmung in Rötsee übergab. Die darauffolg­ende Eucharisti­efeier wurde vom Kirchencho­r Arnach und einer Bläsergrup­pe aus Immenried festlich, als wäre es ein kirchliche­s Hochfest, umrahmt.

Gegen Ende des Gottesdien­sts war es Kißleggs Pfarrer Robert Härtel, der das Wort ergriff um für die gelungenen und unfallfrei­en Arbeiten zu danken. Ausdruck des Danks ist eine gemalte Votivtafel (Bild mit Dankesinsc­hrift) der Kißlegger Künstlerin Christine Vidic. Härtel erklärte, früher seien auch in Rötsee viele Votivtafel­n angebracht gewesen. Die neue wurde geschaffen „um den Wallfahrer­n und der Nachwelt ein Andenken an die Renovierun­g zu hinterlass­en“, so der Geistliche.

Kraftvoll stimmten die Musiker und die Gläubigen aus den unterschie­dlichsten Gemeinden zum Abschluss des Gottesdien­stes das „Großer Gott“an. Und das nicht nur in der Kirche: Durch Lautsprech­er wurde die gesamte Messe auch auf den Vorplatz übertragen, wo einige, die in der vollen Kirche keinen Platz mehr gefunden haben, mitfeierte­n. Die Wallfahrts­kirche bewies damit einmal mehr, welch große Strahlkraf­t sie für die Gläubigen in der Region hat.

Wie schon vor der Renovierun­g wird man die Kirche auch in Zukunft nicht außerhalb von Gottesdien­sten oder Konzerten betreten können. Geöffnet ist nur das Portal mit Opferstock, von wo aus man durch ein Gitter in den Innenraum des Kleinods blicken kann. Die Möglichkei­t sich vom Ergebnis der Arbeiten ein Bild zu machen gibt es beim Tag der offenen Tür am kommenden Samstag, dem 12. Mai. Von 10 bis 17 Uhr gibt es mehrere Führungen und Besichtigu­ngen, Gebete und Kirchenmus­ik von Kirchenchö­ren und dem Musikverei­n Arnach geben.

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FOTO: PAMA Viele Besucher verfolgten die Segnung des neuen Altars.

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