Neue Turbine für Wasserkraft in Niederwangen kommt 2019
Rat genehmigt Sanierung der Anlage T9 – Kosten liegen bei mehr als 500 000 Euro
WANGEN/NIEDERWANGEN (jps) Die Stadt Wangen wird im kommenden Jahr die Maschinentechnik der 2013 gekauften Wasserkraftanlage T9 in Niederwangen sanieren lassen. Den entsprechenden Baubeschluss fasst der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 563 000 Euro.
Nachdem die Stadt die Anlage vor fünf Jahren vom damaligen Besitzer Max Braun erworben hatte, waren bereits diverse technische Einrichtungen des im Gewerbegebiet Feld gelegenen Wasserkraftwerks instand gesetzt worden. Jetzt folgt der finanziell dickste Brocken: die Maschinentechnik.
Deren Erneuerung ist laut Urs Geuppert, stellvertretender Leiter des Eigenbetriebs Stadtwerke, nötig, weil sie mit dem Baujahresdatum 1948 stark in die Jahre gekommen ist und der Betrieb für die kommenden Jahrzehnte sicher gestellt werden soll. Zudem verspricht sich die Stadt eine höhere Leistung und einen verbesserten Wirkungsgrad. Insgesamt könne die Anlage dann rund 200 Dreipersonen-Haushalte mit Strom versorgen.
Als Sanierungszeitraum peilt die Stadt den Zeitraum zwischen Juni und September kommenden Jahres an. Wie aus der Verwaltungsvorlage hervor geht, ist der Termin aus zwei Gründen günstig: Erstens weil dann die Fußgängerunterführung unter dem Kanal zwischen dem Spinnereigelände auf der Erba und dem Auwiesenquartier gebaut werden soll. Dann würden die Kraftwerke T8 und T9 ohnehin von der Wasserversorgung abgeschnitten sein. Zweitens gebe es lange Lieferzeiten für die nach der Ausschreibung im Sommer zu bestellende Turbine und für den Generator.
Da die Anlage nach der Sanierung rechtlich als neu gilt, muss die Stadt künftig übrigens auf die feste Energieeinspeisevergütung verzichten. Stattdessen greife die Direktvermarktung, erläuterte Geuppert. Er bezeichnete das damit verbundene finanzielle Risiko für die Stadt zwar als „begrenzt“. Gleichwohl verkompliziere sich die Stromvermarktung: „Das ist einfach lästig“, so der stellvertretende Betriebsleiter.