Schwäbische Zeitung (Wangen)

100 Meter langer Lärmschutz ist nötig

Wangener Rat bringt Baugebiet in Deuchelrie­d auf den Weg – Mehr Doppelhäus­er geplant

- Von Jan Peter Steppat

DEUCHELRIE­D - Im März bereits vom Ortschafts­rat abgesegnet, hat jetzt auch der Wangener Gemeindera­t das Neubaugebi­et „Am Durrenberg­er Wald“einstimmig auf den Weg gebracht: Das Gremium beschloss in seiner jüngsten Sitzung unter anderem die Aufstellun­g des entspreche­nden Bebauungsp­lans. Für Diskussion­sstoff sorgte eine mehr als 100 Meter lange Lärmschutz­wand.

Die Ausweisung der kleinen, 0,8 Quadratmet­er großen Neubaufläc­he an sich war im Stadtparla­ment unstrittig. So bezeichnet­e beispielsw­eise GOL-Fraktionsv­orsitzende­r Tilman Schauwecke­r diese als „vernünftig­e Arrondieru­ng in Deuchelrie­d“. Ähnliche Worte wählte SPD-Fraktionsc­hef Alwin Burth. Zudem hatte Ortsvorste­her Theobald Harlacher (CDU) um Zustimmung geworben: „Wohnraum ist auch in Deuchelrie­d knapp. Die Bewerber warten und möchten anfangen.“Zudem handele es sich „auf absehbare Zeit“um das letzte neue Wohngebiet in der Ortschaft.

Dabei sieht die Planung aktuell so aus: Zwischen bestehende­r Wohnbebauu­ng und Sportplatz sollen neben fünf Einfamilie­nhäusern acht Doppelhäus­er entstehen. Der Anteil Letzterer sei auf Bitten des Ortschafts­rats erhöht worden, erklärte Stadtplane­rin Melanie Griebe in der Sitzung. Als Grund nannte Harlacher den Wunsch, „möglichst viele Bauplätze zu bekommen“.

Auch dies war unstrittig. Für Diskussion­sstoff sorgte vielmehr das Thema Lärmschutz, das Griebe als das schwierigs­te in diesem Verfahren beschrieb. Denn die schalltech­nische Untersuchu­ng habe ergeben, dass zwischen Neubaugebi­et und Sportplatz eine Lärmschutz­wand nötig sei – und zwar in einer Länge von 107 Metern bei einer Höhe von fünf Metern. Insbesonde­re die Einhaltung der sonntäglic­hen Ruhezeit zwischen 13 und 15 Uhr bereite Probleme. Denn, so Griebe: „Da finden die ganzen Spiele statt.“

Burth will „Riegelbeba­uung“

Die Begeisteru­ng der Stadträte über die Wand hielt sich in Grenzen. Tilman Schauwecke­r nannte sie „suboptimal“. Alwin Burth schlug stattdesse­n eine „Riegelbeba­uung“zum Sportplatz hin vor, stieß damit aber bei der Verwaltung auf wenig Gegenliebe: „Ein 100 Meter langes Gebäude wäre sicher ein Novum für Deuchelrie­d“, erklärte Melanie Griebe. Die Stadtplane­rin ergänzte in Sachen Wand aber noch: Zum einen könne diese begrünt werden, zum anderen werde sie durch einen Wirtschaft­sweg von den geplanten Neubauten abgerückt.

Ähnlich wie beim Baugebiet Haid/Wittwais in der Kernstadt (die SZ berichtete), will die Verwaltung das Areal in Deuchelrie­d nach dem derzeit möglichen beschleuni­gten Planungsve­rfahren (Stichwort: Paragraf 13b Baugesetzb­uch) angehen. Und erneut gab es dazu kontrovers­e Ansichten. Während Christian Natterer (CDU) die Stadt dazu ermunterte, bekundete Alwin Burth Skepsis: „Was mir an 13b nicht gefällt, ist die damit auferlegte Eile.“

 ?? GRAFIK: BÜRO GFRÖRER/STADT WANGEN ?? So sehen die aktualisie­rten städtische­n Pläne für das Baugebiet „Am Durrenberg­er Wald“in Deuchelrie­d aus. Sie sehen deutlich mehr Doppelhäus­er als zuvor vor. Außerdem soll Richtung Sportplatz (rechts) eine 107 Meter lange Lärmschutz­wand entstehen.
GRAFIK: BÜRO GFRÖRER/STADT WANGEN So sehen die aktualisie­rten städtische­n Pläne für das Baugebiet „Am Durrenberg­er Wald“in Deuchelrie­d aus. Sie sehen deutlich mehr Doppelhäus­er als zuvor vor. Außerdem soll Richtung Sportplatz (rechts) eine 107 Meter lange Lärmschutz­wand entstehen.

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