100 Meter langer Lärmschutz ist nötig
Wangener Rat bringt Baugebiet in Deuchelried auf den Weg – Mehr Doppelhäuser geplant
DEUCHELRIED - Im März bereits vom Ortschaftsrat abgesegnet, hat jetzt auch der Wangener Gemeinderat das Neubaugebiet „Am Durrenberger Wald“einstimmig auf den Weg gebracht: Das Gremium beschloss in seiner jüngsten Sitzung unter anderem die Aufstellung des entsprechenden Bebauungsplans. Für Diskussionsstoff sorgte eine mehr als 100 Meter lange Lärmschutzwand.
Die Ausweisung der kleinen, 0,8 Quadratmeter großen Neubaufläche an sich war im Stadtparlament unstrittig. So bezeichnete beispielsweise GOL-Fraktionsvorsitzender Tilman Schauwecker diese als „vernünftige Arrondierung in Deuchelried“. Ähnliche Worte wählte SPD-Fraktionschef Alwin Burth. Zudem hatte Ortsvorsteher Theobald Harlacher (CDU) um Zustimmung geworben: „Wohnraum ist auch in Deuchelried knapp. Die Bewerber warten und möchten anfangen.“Zudem handele es sich „auf absehbare Zeit“um das letzte neue Wohngebiet in der Ortschaft.
Dabei sieht die Planung aktuell so aus: Zwischen bestehender Wohnbebauung und Sportplatz sollen neben fünf Einfamilienhäusern acht Doppelhäuser entstehen. Der Anteil Letzterer sei auf Bitten des Ortschaftsrats erhöht worden, erklärte Stadtplanerin Melanie Griebe in der Sitzung. Als Grund nannte Harlacher den Wunsch, „möglichst viele Bauplätze zu bekommen“.
Auch dies war unstrittig. Für Diskussionsstoff sorgte vielmehr das Thema Lärmschutz, das Griebe als das schwierigste in diesem Verfahren beschrieb. Denn die schalltechnische Untersuchung habe ergeben, dass zwischen Neubaugebiet und Sportplatz eine Lärmschutzwand nötig sei – und zwar in einer Länge von 107 Metern bei einer Höhe von fünf Metern. Insbesondere die Einhaltung der sonntäglichen Ruhezeit zwischen 13 und 15 Uhr bereite Probleme. Denn, so Griebe: „Da finden die ganzen Spiele statt.“
Burth will „Riegelbebauung“
Die Begeisterung der Stadträte über die Wand hielt sich in Grenzen. Tilman Schauwecker nannte sie „suboptimal“. Alwin Burth schlug stattdessen eine „Riegelbebauung“zum Sportplatz hin vor, stieß damit aber bei der Verwaltung auf wenig Gegenliebe: „Ein 100 Meter langes Gebäude wäre sicher ein Novum für Deuchelried“, erklärte Melanie Griebe. Die Stadtplanerin ergänzte in Sachen Wand aber noch: Zum einen könne diese begrünt werden, zum anderen werde sie durch einen Wirtschaftsweg von den geplanten Neubauten abgerückt.
Ähnlich wie beim Baugebiet Haid/Wittwais in der Kernstadt (die SZ berichtete), will die Verwaltung das Areal in Deuchelried nach dem derzeit möglichen beschleunigten Planungsverfahren (Stichwort: Paragraf 13b Baugesetzbuch) angehen. Und erneut gab es dazu kontroverse Ansichten. Während Christian Natterer (CDU) die Stadt dazu ermunterte, bekundete Alwin Burth Skepsis: „Was mir an 13b nicht gefällt, ist die damit auferlegte Eile.“