Neuer Streckenrekord im Halbmarathon
2300 Starter beim 16. Bad Waldseer Lauffieber – Zehntelunze Goldmünze für Verena Andelfinger
BAD WALDSEE - Das Bad Waldseer Lauffieber gehört zu den Laufklassikern im Süden. Bei der 16. Auflage am Samstag gingen 2300 Sportler an den Start, so viele wie noch nie in der Geschichte dieses Laufevents. Ob Kinderlauf, Altstadt-Teamlauf, Halbmarathon oder 10 000-Meter-Lauf: Beim Lauffieber in Bad Waldsee ist für jeden etwas dabei. Das Organisationsteam mit seinen 400 Helfern hat auch dieses Jahr wieder ganze Arbeit geleistet. Frühmorgens wurde der Bad Waldseer Rathausplatz wieder in eine Laufsport-Arena verwandelt, die Hochstatt umfunktioniert zur Medal Plaza, wo die Athleten ihre Urkunden und Medaillen überreicht bekamen.
Vor drei Jahren ist beim Veranstalter die Idee geboren, dass der Sportler, der beim Halbmarathon oder 10 000-Meter-Lauf einen Streckenrekord aufstellt, belohnt wird mit einer Zehntelunze Gold. Im vierten Jahr hat es endlich geklappt. „Ich hatte sie immer dabei, jetzt bin ich gerne mal eine losgeworden“, freute sich Organisator Bernhard Schultes. Verena Andelfinger (Team 12. April) gewann den Halbmarathon der Frauen mit Streckenrekord in 1:24:54 Stunden.
Die bisherige Bestmarke von Marie-Luise Heilig-Duventäster (LG Welfen, 1:25:43 Stunden) aus dem Jahr 2009 ist somit Geschichte. Zweite wurde die Lokalmatadorin und Vorjahressiegerin Birgit Fauser (Biggis Laufoase), Dritte Melanie Walther (workout & more). Bei den Männern war Lukas Steier (LG Welfen) der Schnellste vor Matthias Marth (SC Vogt) und Kilian Obermeyer (LTC Wangen).
Dem 10 000-Meter-Lauf drückte Edwin Singer (Sportbuck.com) seinen Stempel auf, er gewann vor Thomas Capellaro (Laufarena Allgäu) und Leandro Anton (TSV Reute Runners). Bei den Frauen machte EvaMarie Spielvogel (Laufsport Saukel) das Rennen, dahinter folgten Paulina Wolf (TSV Reute Runners) und Julia Zweifel (RSW Biberach).
Überlegener Sieg bei den Frauen
Es ist schon Kult in Bad Waldsee, dass eine Minute vor dem Startschuss „An Tagen wie diesen“von den Toten Hosen aus den Lautsprechern dröhnt und bei Läufern und Zuschauern gleichermaßen für Gänsehautfeeling sorgt. Beim Halbmarathon ging es nach einer InnenstadtSeerunde am Schloss vorbei, hinaus in die Riedlandschaft bis nach Reute. Nach einer Wendeschleife am Dorfplatz Reute, wo jeder der 711 Läufer frenetisch angefeuert wurde, ging es wieder zurück nach Bad Waldsee. Lukas Steier kontrollierte den Lauf vom Start weg, ging in 1:18:12 Stunden über den Zielstrich. Der Zweite, Matthias Marth, kam in 1:19:52 Stunden ins Ziel. Dritter wurde Kilian Obermeyer in 1:20:06 Stunden.
Überlegen gewann die 29-jährige Verena Andelfinger die Frauenkonkurrenz, legte sogar einen Streckenrekord in 1:24:54 Stunden hin und holte sich als erste Athletin in der Geschichte des Bad Waldseer Lauffiebers eine Zehntelunze Goldmünze ab. „Bei den sommerlichen Temperaturen war das nicht zu erwarten“, sagte Bernhard Schultes. Stattliche neun Minuten vergingen in der Arena, bis Birgit Fauser in 1:33:59 Stunden als Zweite ins Ziel kam. Dritte wurde Melanie Walther in 1:36:37 Stunden.
Mit dem Rad zum Laufen
Der 10 000-Meter-Lauf – 405 Sportler waren am Start – war ein Rennen zwischen Edwin Singer und Thomas Capellaro. Singer war bei den fünf Stadtseerunden immer vorne, Capellaro ihm immer auf den Fersen. „Ich war 2015 zuletzt hier“, sagte Singer. „Ich dachte, es ist mal wieder an der Zeit, vor einer super Kulisse zu laufen.“Im Ziel war das Ganze dann eine Sekunden-Geschichte. Edwin Singer kam nach 33:37 Minuten ins Ziel, 17 Sekunden später folgte Thomas Capellaro (33:54). „Drei Runden konnte ich dranbleiben, dann musste ich abreißen lassen“, meinte Capellaro. Der Dritte, Leandro Anton, musste das Führungsduo schon nach der ersten Runde ziehen lassen, beendete den Lauf zwei Minuten nach dem Führenden in 35:38 Minuten. „Mir war schnell bewusst, dass ich die beiden nicht schlagen konnte“, sagte Anton.
Der älteste Teilnehmer, der 75jährige Heinz Grumser aus Friedrichshafen, reiste mit dem Fahrrad vom Bodensee nach Bad Waldsee, spulte die zehn Kilometer in einer Stunde ab und fuhr danach mit seinem Fahrrad wieder heim an den See – auch das ist Lauffieber.
Bei den Frauen beherrschte die 21jährige Eva-Marie Spielvogel, in Bad Waldsee zum ersten Mal am Start, die Konkurrenz. „Edwin Singer hat mich motiviert, hier an den Start zu gehen“, sagte Spielvogel. „Die Konkurrenz war aber nicht so groß für mich.“Ihr folgen konnte am Samstag nur Paulina Wolf, allerdings in respektvollem Abstand. Beim Zieleinlauf in 40:26 Minuten hatte Spielvogel der Zweiten knapp eine Minute abgenommen. Wolf benötigte für die Strecke 41:21 Minuten. „Ich wollte nur durchkommen“, verriet Wolf. Dritte wurde Julia Zweifel in 42:52 Minuten, die in der letzten Runde noch Stephanie Wunderle (SG Niederwangen, 43:08), vier Runden lang Dritte, auf Platz vier verwies.
Alle Ergebnisse und Berichte der 16. Auflage gibt es unter: www.schwaebische.de/lauffieber2018