Zwei Meistertitel für die Radunion Wangen
Erfolge für Raphael Bertschinger und Peter Clauß bei den Landesverbandsmeisterschaften
WANGEN (sz) - Die Elitefahrer der Radunion Wangen haben sich bei den Landesverbandsmeisterschaften mit zwei Titeln gekrönt: Raphael Bertschinger wurde baden-württembergischer Meister im Zeitfahren, Peter Clauß krönte sich zum badenwürttembergischen Straßenmeister.
Zunächst wurde das 20,2 Kilometer lange Zeitfahren auf einem überwiegend flachen, aber mit technisch anspruchsvollen Kurven und kurzen knackigen Anstiegen gespicktem Kurs ausgefahren. Im Minutentakt gingen 42 Fahrer auf die Strecke, im letzten Drittel dann die RadunionFahrer Marco Barke, Raphael Bertschinger, Fabian Brämer, Peter Clauß, Fabian Danner, Hermann Keller und Silias Motzkus. Mario Vogt (Team Sapura Cycling) setzte sich früh mit einer ernst zu nehmenden Richtzeit von 25:57,3 Minuten an die Spitze des Feldes, doch für Raphael Bertschinger stoppte die Zeit 19 Sekunden vor der von Vogt. Die folgende Viertelstunde war dann eine reine Zitterpartie, schließlich waren noch 16 Teilnehmer auf dem Kurs. Fahrer für Fahrer überquerte die Ziellinie doch als schließlich auch der Letzte die Bestzeit nicht toppen konnte, brach am Bus der Radunion Wangen lautes Freudengeschrei aus. „Mit dem Podest habe ich schon geliebäugelt, aber dass es am Ende das oberste Treppchen wird, habe ich nicht erwartet“, berichtete Bertschinger. Abgerundet wurde das tolle Ergebnis der Radunion von Fabian Danner auf Platz sieben und Silias Motzkus und Hermann Keller auf den Plätzen elf und zwölf.
Gut gelaunt saßen dann Betreuer und Fahrer an den Vorbereitungen für das Straßenrennen. Die Taktik für das 120 Kilometer lange Straßenrennen war klar. Durch die windigen Bedingungen auf dem Rundkurs bestand ein hohes Potenzial für Fluchtgruppen, die es zu besetzen galt. Ebenso wollten die Fahrer das Rennen aktiv gestalten, in dem selbst Attacken und Windkanten initiiert werden. Für den Fall, dass es zu einem Massensprint kommt, müsste Hermann Keller, als endschnellster Mann der Radunion, in eine optimale Position im sicherlich hektischen Finale gebracht werden.
Im Rennen agierte die Mannschaft erstklassig und setzte die Taktik geschickt um. Immer wieder wurden Gruppen besetzt oder neutralisiert, wenn die Konstellation an Fahrern nicht stimmte. Versuche der Radunion-Fahrer, eine Windkante aufzubauen, waren nicht von Erfolg gekrönt, weil der Wind zu frontal und nicht seitlich genug auf dem prädestinierten Streckenabschnitt wehte. Auf den letzten sechs der 23 zu fahrenden Runden war das Feld immer noch geschlossen und es lief alles auf einen Massensprint hinaus.
Nachdem aber kurzzeitig das Tempo aus dem durchweg schnellen Feld raus war, entschwand eine neun Mann starke Spitzengruppe und baute ihren Vorsprung zügig auf 20 Sekunden aus. Sorgen brauchten sich die Fahrer der Radunion jedoch nicht zu machen, da Dennis Claßen und Peter Clauß vorne vertreten waren. Zudem waren alle anderen Teams ebenfalls vertreten, sodass sich das Feld mit der Situation zufriedengab. Zwei Runden vor Schluss lag der Vorsprung der Spitzengruppe bei 53 Sekunden und es war klar, dass diese das Rennen unter sich ausmachen würde.
Clauß im Zielsprint stark
Bis zur 300 Meter langen, ansteigenden Zielgeraden harmonierte die Gruppe ausgezeichnet, an letzter Position sitzend Peter Clauß, wohlwissend, dass es bis zur Ziellinie noch eine gefühlte Ewigkeit ist. Punktgenau lancierte er seinen Sprint und gewann das Rennen mit zwei Radlängen Vorsprung vor Benajmin Schlubkowski (RSG Heilbronn) und Tim Nuding (MRSC Ottenbach). Dennis Claßen sprintete auf den achten Platz.
Zum Rennverlauf meinte Clauß: „Das ganze Rennen über wurde schnell gefahren, aber das Team hat einen tollen Job gemacht. Am Ende schleicht sich dann diese Gruppe mit Dennis und mir weg und zwei Runden vor Schluss ist uns klar, dass der Landesmeister aus unserer Gruppe kommt. Im Finale fühlte ich mich noch richtig gut und konnte die Konkurrenten im Sprint hinter mir lassen – ein perfektes Rennen.“Vorstand der Radunion Christian Rieg ergänzt: „Das war ein grandioser Sprint von Peter und ein phänomenales Rennen vom ganzen Team. Ich möchte mich bei allen für die tolle Leistung und das tolle Wochenende bedanken – ein klasse Team!“