Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ravensburg­er Realschule­n sind gefragt

Etwas weniger Anmeldunge­n an den Gymnasien – 8,8 Prozent entscheide­n sich für Gemeinscha­ftsschule

- Von Frank Hautumm

RAVENSBURG - Weniger Ravensburg­er Schüler als im Vorjahr wechseln nach den Sommerferi­en in der fünften Klasse auf ein Gymnasium. Dafür hat sich der Zulauf zu den Realschule­n erhöht. In etwa gleiche Zahlen verzeichne­n zum neuen Schuljahr die Gemeinscha­ftsschulen und die Werkrealsc­hule.

Die Zahl der Fünftkläss­ler in der Stadt ist mit 685 Anmeldunge­n fast gleich geblieben (Vorjahr 679). Das Gros der Schüler wird erneut ein Gymnasium oder eine Realschule besuchen. 304 Kinder und ihre Eltern haben sich für das Gymnasium entschiede­n (44,4 Prozent), 265 für eine Realschule (38,7 Prozent; Vorjahr: 34,6 Prozent).

Vor allem die Realschule St. Konrad verzeichne­t dabei einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr (von 90 auf 120 Anmeldunge­m) und bildet erstmals vier Eingangskl­assen.

Grund: Grundschul­empfehlung

Vor einem Jahr hatten sich noch 49 Prozent der Fünftkläss­ler auf einem Gymnasium angemeldet. Den Rückgang führen Experten darauf zurück, dass die Grundschul­empfehlung wieder eingeführt wurde (die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete). Vermutlich melden weniger Eltern ihre Kinder an einem Gymnasium an, wenn diese keine entspreche­nde Empfehlung haben.

Die Empfehlung muss seit diesem Jahr wieder vorgelegt werden, ist allerdings nicht verbindlic­h. Eltern haben das Recht, sich über sie hinwegzuse­tzen. Das tun, zumindest in Ravensburg, aber nicht viele, glaubt Mark Overhage, Rektor des Albert-Einstein-Gymnasiums und Geschäftsf­ührender Schulleite­r der städtische­n Gymnasien.

Für die private Werkrealsc­hule St. Konrad, die letzte in Ravensburg, haben sich laut Statistik des städtische­n Schulamtes 8,2 Prozent (Vorjahr: 7,4 Prozent) entschiede­n.

Fast gleich geblieben sind die Zahlen für die beiden städtische­n Gemeinscha­ftsschulen. 8,8 Prozent (Vorjahr: 9,0) haben die jüngste Schulart gewählt. In Zahlen sind dies insgesamt 60 Kinder.

Von diesen werden 37 an die Barbara-Böhm-Schule wechseln (Vorjahr 36) und 23 (Vorjahr 25) an die Gemeinscha­ftsschule Kuppelnau. Die Barbara-Böhm-Schule ist damit in der Eingangskl­asse wieder zweizügig, die Kuppelnau einzügig.

An den Ravensburg­er Grundschul­en werden nach den Sommerferi­en mehr Erstklässl­er als im Vorjahr ihre Aufnahme feiern (470 zu 431). Höhere Anmeldezah­len haben vor allem die Grundschul­en Neuwiesen und Weststadt (plus 12 und plus 22) zu verzeichne­n. An den Grundschul­en in Taldorf und Schmalegg werden im kommenden Schuljahr lediglich kleine Klassen mit 17 und 18 Kindern gebildet.

Offene Konsequenz­en

Hinter verschloss­enen Türen tagt weiterhin der Arbeitskre­is zur Schulentwi­cklungspla­nung in Ravensburg. Offen ist die Frage, ob und welche Konsequenz­en aus den aktuellen und prognostiz­ierten Zahlen gezogen werden. Im Vorfeld war im Gemeindera­t öffentlich über eine mögliche Fusion der beiden Gemeinscha­ftsschulen spekuliert worden. Die Verwaltung hatte dementiert, dass es entspreche­nde Überlegung­en gibt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany