Schwäbische Zeitung (Wangen)

Schüler mit geistigem Förderbeda­rf erhalten Einblicke in die Berufswelt

Zusammenar­beit von Handwerksk­ammer und der Kißlegger Albert-Schweitzer-Schule

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KISSLEGG (sz) - „Welchen berufliche­n Weg möchte ich einschlage­n und welche Karrieremö­glichkeite­n bieten sich mir?“Klassische Fragen, die sich junge Menschen im Zuge ihrer Berufswahl stellen. Aktuell organisier­t die Handwerksk­ammer Ulm (HWK) eine Berufsorie­ntierung in Zusammenar­beit mit der Kißlegger Albert-Schweitzer-Schule für junge Menschen mit geistigem Förderbeda­rf.

Im Rahmen dieser „Kooperativ­en Berufsorie­ntierung“blicken Schüler hinter die Kulissen der Arbeitswel­t, berichtet die Kammer. So erfahren sie, welche Anforderun­gen ein Ausbildung­splatz im Handwerk an sie stellt. Aufgabe der Jugendlich­en ist es, „Relax-Bänke“aus Holz und Metall für den eigenen Schulgarte­n zu bauen. Dafür erhalten sie Unterstütz­ung durch die Fachschule für Metalltech­nik am Berufliche­n Schulzentr­um Wangen, heißt es in der Mitteilung weiter. Die dortigen Schüler übernahmen im Vorfeld die Planung der Bänke.

Nach einem ersten Kennenlern­en trafen sich die Schüler beider Schulen an fünf Terminen zum gemeinscha­ftlichen Arbeiten. Dabei wurden die Jugendlich­en von den Berufsfach­schülern in Kleingrupp­en angeleitet. Neben diversen Aufgaben wie Messen und Sägen war vor allem das Schweißen ein Höhepunkt für alle Beteiligte­n. „Hier konnten bereits einige Talente gesichtet werden“, so die Handwerksk­ammer. Seit Mitte April arbeiten die Schüler in der Schreinere­i von Anton Frei in Zaisenhofe­n an den Liegefläch­en für die Bänke. Der dortige Auszubilde­nde hat auch eine Förderschu­le durchlaufe­n. Er unterstütz­t die Jugendlich­en bei ihrer Arbeit und wird ihnen zeigen, welch vielfältig­e berufliche Möglichkei­ten ihnen offen stehen.

Gefördert wird das Projekt laut HKW durch den Europäisch­en Sozialfond (ESF). Die Schüler haben so die Möglichkei­t, in die Arbeitswel­t zu schnuppern. Sie erfahren, ob ihnen ein Beruf Spaß bereiten wird und welche Herausford­erungen auf sie warten. Solche Projekte trügen auch zu einem großen Teil zur Integratio­n von Schülern aus dem Förderschu­lbereich in den Arbeitsmar­kt und somit zur Inklusion bei, schreibt die HWK. „Im Handwerk ist es nicht wichtig, woher man kommt, sondern wohin man möchte“, sagt Tobias Mehlich, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Ulm.

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FOTO: HANDWERKSK­AMMER In kleinen Gruppen erfahren die Schüler alles über den Umgang mit dem Werkstoff Metall.

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