Schwäbische Zeitung (Wangen)

Auch Kleinvieh macht Mist

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Schnell sind Bürger oft dabei, Dinge einzuforde­rn, die vermeintli­ch nichts oder kaum etwas kosten. Öffentlich­e Mülleimer gehören dazu. So mancher glaubt, ein „Recht“darauf zu haben. So mancher nutzt die Abfalleime­r auch, um seinen ganz privat verursacht­en (Haus-)Müll auf Kosten der Allgemeinh­eit darin zu entsorgen.

Im Technik- und Umweltauss­chuss in Kißlegg ging es in dieser Woche um die Vorberatun­g der Frage, ob neue (öffentlich­e) Mülleimer Sinn machen oder nicht. In Bälde soll der Gemeindera­t darüber befinden. 1154 Euro ermittelte die Verwaltung an Kosten für einen einzigen Mülleimer pro Jahr. Zwei Mitarbeite­r sind pro Woche in der großen Flächengem­einde jeweils fünf Stunden beschäftig­t, die Standorte anzufahren, die Gefäße zu entleeren und den Müll zu entsorgen. Nun nehmen sich 1154 Euro in einem GemeindeHa­ushalt relativ klein aus. Multiplizi­ert man sie allerdings mit der Zahl der Mülleimer, wird ein satter 30 000-Euro-Brocken daraus. Anders gesagt: Kleinvieh macht halt auch Mist – und auf so manchen könnte man verzichten. Bürgermeis­ter Krattenmac­her könnte Recht behalten, dass die Mülleimer-Diskussion noch höhere Wellen schlagen wird.

Recht hat er aber auch in seiner Haltung, dass Müll auch mit nach Hause genommen oder noch besser von vorne herein vermieden werden kann. Nicht nur, aber auch, aus „kommunalen Spargründe­n“und aus der vielschich­tigen eigenen Verantwort­ung der Allgemeinh­eit und der Natur gegenüber.

susi.weber@schwaebisc­he.de

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Susi Weber

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