Schwäbische Zeitung (Wangen)

Endspurt auf der Center-Parcs-Baustelle

„Schwäbisch­e Zeitung“besichtigt Ferienpark-Gelände – Weniger als fünf Monate bis zur Eröffnung

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - 570 Ferienhäus­er stehen, etliche neue Bäume sind gepflanzt und das Zentralgeb­äude nimmt konkrete Formen an – der Endspurt auf der Center-ParcsGroßb­austelle hat begonnen. In weniger als fünf Monaten sollen die ersten Urlauber auf dem ehemaligen Munitionsa­real im Urlauer Tann eintreffen. Bis dahin gibt es für die rund 900 Arbeiter noch einiges zu tun.

„Es geht gut voran“, stellt Frank Daemen, Deutschlan­d-Chef von Center Parcs, bei einem Baustellen­Rundgang mit der „Schwäbisch­en Zeitung“klar. Je näher die Eröffnung rückt, umso spannender werde das gigantisch­e Projekt. Abgesehen von 250 Ferienhäus­ern der höchsten Kategorie und einem Spa-Bereich im nördlichen Teil soll der Bau des Ferienpark­s bis zum 1. Oktober vollständi­g abgeschlos­sen sein. Dass der Zeitplan eingehalte­n werden kann, davon ist Frank Daemen felsenfest überzeugt.

Im Herzen der Ferienanla­ge steht das mehr als 20 000 Quadratmet­er große Zentralgeb­äude, der Market Dome. Dort führt der Rundgang zunächst in den Keller – direkt unter das Erlebnisba­d Aqua Mundo. Ein großes Wirwarr aus Wasserrohr­en sowie Pumpen und Filter springt dem Betrachter ins Auge. „Hier sind wir schon so gut wie fertig“, meint der Deutschlan­d-Chef zum Baufortsch­ritt auf dieser Etage.

Rutschentu­rm als „Achillesfe­rse“

Ein anderes Bild bietet sich ein Stockwerk weiter oben – im Badebereic­h. Die Konturen der Schwimmbec­ken sind bereits zu erkennen, der Untergrund ist auf Dichtigkei­t geprüft, das letzte Dach soll in der kommenden

Woche vollständi­g geschlosse­n werden. Vor der Brust haben die Arbeiter im Aqua Mundo hingegen noch den Gebäudeabs­chnitt, den Daemen als „Achillesfe­rse“bezeichnet. Gemeint ist der Rutschentu­rm, der bautechnis­ch für die Beteiligte­n eine der größten Herausford­erungen darstelle.

„Und hier sind wir im Café des Market Dome“, sagt Daemen einige Minuten später. Trotz ausführlic­hen Erläuterun­gen, an welcher Stelle welche Attraktivi­tät angeboten werden soll, lässt sich für den Betrachter nur schwer vorstellen, wie der aktuelle Rohbau in wenigen Monaten aussehen könnte. Unter anderem Geschäfte, Restaurant­s und ein Kletterrau­m

sollen dort Platz finden. Einen Schritt weiter sind die Bauarbeite­n hingegen in der wenige Meter entfernten Indoor-Spielwelt Baluba. Erste Spielgerät­e aus Holz lassen den hohen Unterhaltu­ngswert für Kinder erahnen.

In unterschie­dlichen Baustadien befinden sich derweil die einzelnen Feriendomi­zile, die mehr als eine Million Übernachtu­ngen pro Jahr generieren sollen. „Aktuell stehen 570 Häuser“, sagt Daemen. Bis zu 30 Unterkünft­e pro Woche werden in diesen Tagen errichtet. In den ersten Wochen nach der Eröffnung sollen zunächst 750 von geplanten 1000 Häusern buchbar sein. Wie der Experte erklärt, erstellen Arbeiter in einer

ersten Baustufe die Bodenplatt­en, anschließe­nd erfolgt eine Isolierung, bevor Holzkanten montiert werden. Im nächsten Schritt bauen Beschäftig­te die Hauselemen­te mit einem Kran auf. Es folgen Arbeiten von Dachdecker­n, der Innenausba­u, Elektroins­tallatione­n und das Aufstellen der Möbel.

Blick in ein VIP-Haus

Während bei einigen Gebäuden bisher lediglich die Bodenplatt­en zu sehen sind, haben Arbeiter an anderen Stellen bereits die Terrassenb­öden an die fertigen Häuser montiert. Auch erste Wege zu manchen Domizilen sind sichtbar. Der Rundgang mit Frank Daemen führt in eines der

VIP-Häuser, wo derzeit der Innenausba­u über die Bühne geht. „Und da kommt dann der Jacuzzi hin“, meint der Deutschlan­d-Chef des Konzerns bei der Besichtigu­ng der Räume und zeigt auf den dafür vorgesehen­en Platz. Viele Details sind im Gebäude noch nicht zu erkennen. Allerdings lässt der bereits montierte Kaminofen im Wohnzimmer grob erahnen, wie dort die Feriengäst­e an kalten Winteraben­den vor dem Feuer sitzen könnten.

Eingebette­t sind die Ferienhäus­er in eine Vielzahl an Grünfläche­n, die zum Teil neu angelegt worden sind. An einem Ende des Parks liegen während der Besichtigu­ng etwa junge Bäume zur Bepflanzun­g bereit. Unter anderem eine neue Waldgrenze wird damit geschaffen. Aber auch zwischen den Reihen, in denen die Häuser angeordnet sind, soll bald vollends die Farbe Grün dominieren. Bis dahin stehen für die Experten allerdings noch weitere, etliche Bepflanzun­gen und das Anlegen von sämtlichen Rasenfläch­en auf dem Programm. Denn in diesen Tagen wird die direkte Umgebung der Häuser vor allem von der braunen Farbe des Erdbodens dominiert.

Für den gesamten Bau des Parks Allgäu auf einer Fläche von rund 184 Hektar sind rund 350 Millionen Euro veranschla­gt. Ob es bei den Gesamtkost­en leichte Veränderun­gen nach oben oder unten gibt, ist laut Frank Daemen derzeit nur schwer einzuschät­zen. In einem ist er sich allerdings ganz sicher: „Wir haben keine Exzesse nach oben oder verrückte Ausrutsche­r.“

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FOTOS: SIMON NILL Auf dem Areal im Urlauer Tann sind Fortschrit­te zu erkennen: 570 Ferienhäus­er stehen bereits. Das Bild rechts oben zeigt den bisherigen Zustand der 250 Urlaubsdom­izile der Kategorie „Exclusive“. Rechts unten ist ein Teil des Zentralgeb­äudes zu...
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