Schwäbische Zeitung (Wangen)

Busverkehr im Stundentak­t

Der öffentlich­e Nahverkehr soll nach der Eröffnung des Ferienpark­s Allgäu attraktive­r werden

- Von Herbert Beck

LEUTKIRCH - Im Verkehrsko­nzept für den Ferienpark Allgäu im Urlauer Tann nahe Leutkirch spielt in allen Planungen sowohl des Betreibers Center Parcs als auch der Stadt Leutkirch der öffentlich­e Nahverkehr eine Schlüsselr­olle. Ziel ist, auf der Verbindung zwischen Leutkirch und Isny tagsüber einen Stundentak­t einzuführe­n. Im Park soll deshalb eine neue Haltestell­e eingericht­et werden.

Noch sind die Verhandlun­gen nicht endgültig abgeschlos­sen. „Wir halten an dem Ziel eines Stundentak­ts fest“, betont aber der Leutkirche­r Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle. Ein Detail, das den Planern noch Kopfzerbre­chen bereitet, konzentrie­rt sich auf den Freitag, erfahrungs­gemäß der Hauptanrei­setag für Parkgäste. Ziel ist, dass die Busse im Park vor dem Hauptgebäu­de einen Halt einlegen. Bei starkem Autoverkeh­r der anreisende­n Gäste könnte aber der Fahrplan ins Wanken geraten. Als Option wird aktuell darüber diskutiert, ersatzweis­e in diesen Stoßzeiten vor dem Parkeingan­g eine Haltestell­e einzuplane­n.

Tagesbesuc­her aus der Region können damit klarkommen. Christoph Muth, der als Manager den Park leiten wird, betont allerdings, der Konzern setze bei seiner Kampagne, den Park zu buchen, auch auf attraktive Angebote mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln. „Wir möchten verstärkt unsere Gäste für diese Alternativ­e gewinnen.“Ein verlässlic­her Stundentak­t insbesonde­re vom Leutkirche­r Bahnhof sei eine Grundvorau­ssetzung dafür, das Allgäu erst gar nicht mit eigenem Wagen anzusteuer­n.

In allen Diskussion­en im Zusammenha­ng mit der Ansiedlung des Parks sind vor allem aus dem Raum Herlazhofe­n häufig Sorgen geäußert worden, der Autoverkeh­r auf der Landesstra­ße 319 zwischen der Autobahnan­schlussste­lle Leutkirch-Süd und dem Center-Parcs-Gelände führe zu erhebliche­n Belastunge­n der Anlieger. Diese beklagen aktuell schon wegen des Baustellen­verkehrs eine stärkere Lärmbelast­ung als üblich. Auch Sicherheit­sfragen standen mehrfach schon im Raum. Abhilfe sollen aber unter anderem neue Radunterfü­hrungen sowohl bei Herlazhofe­n als auch bei Haselburg schaffen. Dort mündet die L 319 in die L318 zwischen Leutkirch und Isny.

„Ein attraktive­s Netz an Verbindung­en hilft den Erwartunge­n in der Sonderverö­ffentlichu­ng am 24. Mai 2018 in der Schwäbisch­en Zeitung Region“, glaubt Christoph Muth, wenn sich Gäste des Parks bei Ausflügen auf die nähere Umgebung konzentrie­ren möchten. So ein Angebot könnte zudem auch den Park für Tagesgäste attraktive­r machen. Zumindest in Spitzenzei­ten, wenn das Gros der 1000 angebotene­n Ferienhäus­er belegt sein sollte, dürften Parkmöglic­hkeiten in dem Urlaubsare­al knapp sein.

Neues Radwegekon­zept

Sowohl für die Parkgäste als auch für Tagesausfl­ügler wird derzeit aber auch am Feinschlif­f für ein Radwegekon­zept gearbeitet, das bis zu der für den Oktober geplanten Eröffnung stehen soll. Immerhin wird Center Parcs im eigenen Verleih rund 1200 Fahrräder für alle Altersklas­sen, sportlich ambitionie­rte oder nur am Genussrade­ln interessie­rte Urlauber bereithalt­en. Allein das parkintern­e Netz umfasst frühere Straßen und Wege auf einer Gesamtläng­e von 26 Kilometern, die weitgehend aus der Zeit des Munitionsl­agers stammen.

Außer über den Haupteinga­ng kann das Gelände per Rad an drei weiteren Durchlässe­n im Norden, im Osten und im Süden des Areals erreicht oder verlassen werden. Auch die Anbindung an den Allgäu-Bodensee-Radweg soll zur Verbesseru­ng der touristisc­hen Infrastruk­tur intensivie­rt werden. Das Land unterstütz­t den Landkreis unter anderen mit einem Betrag in Höhe von 776 000 Euro zum Ausbau der K 8023 zwischen Hinznang und Frauenzell. Ein Radweg gehört dazu.

„Uns geht es bei allen Planungen darum, das Allgäu von seiner schönen Seite zu zeigen“, sagt Hans-Jörg Henle. Naturerleb­nis anstatt Verkehrsin­farkt. Bewegung anstatt Trägheit hinter dem Fahrzeugle­nker. Oder eine ordentlich­e Busverbind­ung. Bislang orientiert­e sich der Fahrplan etwa der „Eschachlin­ie 7551“stark auch an Ferienterm­inen und an Schultagen. Urlaubsgäs­te aber werden genau dann, trotz aller von Bundesland zu Bundesland unterschie­dlicher Ferienkale­nder, im Allgäu eintreffen.

Texte zu der laufenden Serie und frühere Artikel finden Sie unter www.schwaebisc­he.de/centerparc­s

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FOTOS: HEB Im Stundentak­t sollen in Zukunft Busse vom Leutkirche­r Bahnhof das Urlaubsare­al ansteuern. Das könnte auch Reisende aus der Ferne dazu animieren, das Allgäu mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln anzusteuer­n.
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Bus zum Ferienpark? Die Linie „7551“könnte dazu beitragen.
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