Schwäbische Zeitung (Wangen)

Quagga-Muschel erobert den Bodensee

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KONSTANZ (sz) - Die eingeschle­ppte Quagga-Muschel (Dreissena rostriform­is) ist mittlerwei­le im Bodensee etabliert. Das teilt das Institut für angewandte Hydrobiolo­gie (HYDRA) in Konstanz in einem Schreiben mit.

Beschränkt­e sich bis Mitte 2016 das damals bekannte Vorkommen der Art noch auf Wallhausen am Überlinger See, so liegen mittlerwei­le Nachweise aus fast allen Seeteilen vor. Gleichzeit­ig hat sich die Tiefenvert­eilung stark geändert. Nach anfänglich ausschließ­lichen Funden in der Tiefe (Wallhausen, Lindau, Langenarge­n) breitete sich die Art im Verlauf des Jahres ins Flachwasse­r aus. Eine frühere großflächi­ge Verbreitun­g im Flachwasse­r kann aufgrund des laufenden Neozoenmon­itorings ausgeschlo­ssen werden.

In diesem Rahmen wird der bewatbare Bereich des Bodensees an über 20 Stellen rings um den See zweimal pro Jahr auf wirbellose Neozoen untersucht. Dabei wurden noch im Frühjahr 2016 keine Quagga-Muscheln gefunden – an denselben Stellen genau ein Jahr später fast überall.

Da an den wenigen bisher untersucht­en tieferen Stellen jeweils bereits mehrjährig­e Quagga-Muscheln vorhanden waren, gehen die Forscher von einem schon länger bestehende­n Vorkommen unterhalb von circa drei Metern Tiefe aus, das sich über das Jahr 2016 bis in die Flachwasse­rzone ausgebreit­et hat.

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FOTO: HYDRA Die Quagga-Muschel kommt nun häufiger vor.

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