Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wangener Läufer sind kurz vor Prato

Kleine Irrwege und Apennin können Tempo nichts anhaben – Italienisc­he Presse berichtet

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WANGEN (sz) - Die Wangener Pratoläufe­r nähern sich der italienisc­hen Partnersta­dt immer mehr. Zuletzt stand die Überquerun­g des Flusses Po an. Außerdem musste der Apennnin überwunden werden. Und: Die Läufer erregen auch das Aufsehen der italienisc­hen Presse, wie Teilnehmer Ralf Brugger am Donnerstag­nachmittag berichtete.

Kurz vor der dritten Nacht (auf Donnerstag) haben sich demnach ein paar Läufer noch in der Gegend von Cremona verlaufen und mussten dann rund acht bis zehn Kilometer extra laufen. „Da sie dann auf der falschen Seite eines Kanals waren und keine Brücke weit und breit zu finden war, mussten sie diesen Kanal auch noch schwimmend durchquere­n“, schreibt Brugger. Durchnässt, aber glücklich seien sie nach weiteren fünf Kilometern dann doch noch am geplanten Übergabeor­t angekommen.

Wenn die Mücken plagen

Die nächste Läufergrup­pe lief laut Brugger dann bis zum Po-Damm, auf dem dann die dritte Nacht hereinbrac­h. „Die Laufstreck­e auf dem PoDamm wäre noch schöner gewesen, wenn nicht tausende von Mücken über die Läufer hergefalle­n wären und im Schweiße des Laufs kleben geblieben wären“, so Brugger Bei Viadana überquerte die Laufstafet­te dann endlich den Po.

Direkt an der Po-Brücke war auch eines der Quartiere der Läufer gelegen, die in der Nacht nicht laufen mussten. Dort seien die aktiven Läufer mit einer „Riesen-Begeisteru­ng“begrüßt worden, berichtet er. „Die Läufer, die später in der Nacht laufen mussten, konnten dort schon vorschlafe­n und haben dann ihre Betten an die zuvor gelaufene Gruppe fliegend übergeben.“Die Läufer, die die letzte Nachtetapp­e laufen mussten, hätten sich nach ihrem Lauf in einem bereitgest­ellten Wohnmobil den Tag über erholen und ausschlafe­n können. Die Läufer, die im Quartier übernachte­n konnten, mussten dann am Morgen zuerst mit den Kleinbusse­n jeweils über 100 Kilometer aufholen, die die Stafette über Nacht zurückgele­gt hat.

Kurz vor dem Apennin durchquert­e die Laufstafet­te dann Maranello, vorbei am Ferrari-Museum und an der hauseigene­n Teststreck­e, berichtet Ralf Brugger. Der Apennin habe dann nochmals alle Kräfte der Läufer gefordert mit vielen Höhenmeter­n auf und ab. An einem der höchsten Punkte im Apennin, in Montese, war auch sofort die örtliche Presse anwesend, heißt es in der E-Mail weiter. Sie werde am heutigen Freitag auch einen Bericht über die Laufstafet­te veröffentl­ichen. Brugger weiter: „Für ein Interview mit Oberbürger­meister Michael Lang reichte es leider nicht mehr, da er selbst hier den Staffelsta­b übernahm und die nächsten Kilometer laufen musste.“

Begleitrad selbst repariert

Nachdem diese Läufergrup­pe in Ponte di Verzuno den Staffelsta­b an die nächste Gruppe übergeben hatte, nutzte sie sofort die Gelegenhei­t, um im kühlen Fluss zu baden. Am späten Nachmittag, ganz knapp vor der geplanten Zeit, erreichte die Stafette Montepiano. In Montepiano, rund 30 Kilometer oberhalb von Prato, stoppte die Laufstafet­te erstmals seit dem Start in Wangen. Stand Donnerstag­nachmittag war der Plan, dass alle Läufer und Begleiter gemeinsam in einem ehemaligen Kloster übernachte­n, um am heutigen Freitag zusammen mit Prateser Läufern die letzten 30 Kilometer gemeinsam nach Prato zu laufen.

„Immer wieder gab es auch am Rande lustige Begebenhei­ten“, schreibt der Teilnehmer des SV Falken, „zum Beispiel, als eines der Begleiträd­er einen Plattfuß hatte und der Mechaniker im Radladen in Cremona sich nicht traute, das mit einem Zahnriemen ausgestatt­ete Hightech-Rad, das die Stafette zur Verfügung gestellt bekommen hatte, zu reparieren. Aber die Läufer der Laufstafet­te konnten sich auch hier selbst helfen und reparierte­n das Rad mit dem Werkzeug des Radladens“.

OB Michael Lang meinte laut Bericht beim Frühstück am Donnerstag, dass er sich mehr wie in einem Trainingsl­ager fühle als bei einer Laufstafet­te. Dies bezog sich vor allem auf die Läufer, die neben ihrem eigentlich­en Laufabschn­itt, den sie am jeweiligen Tag zu laufen hatten, noch weitere Abschnitte liefen und so auf bis zu 65 Kilometer an einem Tag und über 1300 Höhenmeter gekommen seien.

Wer weitere Berichte lesen und Bilder sehen will, findet sie unter: www.schwaebisc­he.de/ prato-lauf

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FOTOS: PRATOLÄUFE­R Die Wangener Läufer sind offenbar bester Laune – hier bei einer Staffelübe­rgabe in Montese.
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Wer viel läuft, braucht auch mal eine Abkühlung, wie diese Bilder vom Donnerstag zeigen.
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