Schwäbische Zeitung (Wangen)

VfB-Volleyball­er holen Martin Krüger

Zuspieler (24) kommt vom Ligakonkur­renten Herrsching und unterschre­ibt für zwei Jahre

-

FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Nach dem Abgang von Simon Tischer (Karriereen­de) und Tomas Kocian (nach Düren) steht der VfB Friedrichs­hafen vor einem Umbruch auf der Zuspielpos­ition. Martin Krüger soll diese Lücke beim Vizemeiste­r der abgelaufen­en Saison schließen. Der 24-Jährige wechselt vom TSV Herrsching an den Bodensee und bestreitet mit den Häflern 2018/19 erst seine zweite Saison in der Volleyball-Bundesliga. Krüger hat einen Zweijahres­vertrag beim amtierende­n Pokalsiege­r unterschri­eben.

Die Nachricht von VfB-Trainer Vital Heynen war für Krüger „ein bisschen unwirklich“, wie er sagt. Schließlic­h hatte Martin Krüger erst eine Saison in der Volleyball-Bundesliga auf dem Buckel und war zuvor eigentlich ein wenig vom deutschen Volleyball­radar verschwund­en. „Martin ist ein junger deutscher Spieler“, sagt VfB-Trainer Vital Heynen zur ersten Verpflicht­ung der kommenden Saison. „Das passt sehr gut in unser Konzept.“2017 holte Herrsching den Zuspieler an den Ammersee. Bereits ein Jahr später wird er beim Pokalsiege­r und Vizemeiste­r die Fäden ziehen. „Ich war zwar immer mit meinen Kollegen aus der Jugendnati­onalmannsc­haft – Daniel Malescha und David Sossenheim­er – in Kontakt“, wird der gebürtige Hallenser Krüger in einer Mitteilung des VfB zitiert. „Aber eher um zu hören, wie es ihnen geht. Dass wir nun zusammen spielen werden, ist umso schöner.“

Erst das Studium, dann der Sport

In Bitterfeld-Wolfen war Krüger Zweitligas­pieler, absolviert­e dann die Laufbahn am Volleyball-Internat in Frankfurt und entschied sich nach dem Abitur für ein Biologiest­udium – an der Warner University in Florida. Nach dem Abschluss folgte das Engagement in Herrsching, wo Krüger erst einmal hinter Stammzuspi­eler Michal Sladecek anstand. „Das Ende der Saison verlief dann mit mehr Einsätzen für mich ziemlich positiv“, sagt der 24-Jährige, der vor allem mit Spielwitz in Herrsching aufgefalle­n ist. „Ich glaube, dass ich sehr locker bin auf dem Feld und mit Drucksitua­tionen gut umgehen kann. Das will ich nach Friedrichs­hafen unbedingt mitnehmen.“

Dass er nach Friedrichs­hafen nicht „zu irgendeine­m Club“geht, weiß Krüger. Auch, dass Simon Tischer in der ZF-Arena vor ihm die Fäden gezogen hat, ist ihm bewusst. „Simon hat nicht nur für Friedrichs­hafen viel getan, sondern auch für den gesamten deutschen Volleyball­sport“, sagt der 1,85 Meter große Krüger.

Viel Sand beackern

„Ich werde einfach versuchen, diese entstanden­e Lücke auf meine eigene Art zu füllen.“Für Heynen ist es auch der starke Sprungaufs­chlag, der den 24-Jährigen auszeichne­t. „Das ist eine zusätzlich­e Qualität, die wir uns damit ins Team holen“, sagt der VfBTrainer.

Bis zur Vorbereitu­ng in Friedrichs­hafen ist Martin Krüger viel in Deutschlan­d unterwegs. Gemeinsam mit Ex-Youngstar Janis Hopt will er möglichst viel Sand beackern und sich bei A-Top-Beachturni­eren fit halten. Dann wird er mit seiner neuen Mannschaft an für ihn neuen Zielen arbeiten, die am Bodensee aber Tradition haben. Deutscher Meister will Krüger werden, mit dem VfB den Pokal verteidige­n und, wenn möglich, ins Final Four der Champions League einziehen.

 ?? FOTO: GCDW ?? Kommt für zwei Jahre zum VfB Friedrichs­hafen: Zuspieler Martin Krüger.
FOTO: GCDW Kommt für zwei Jahre zum VfB Friedrichs­hafen: Zuspieler Martin Krüger.

Newspapers in German

Newspapers from Germany