Platz drei ist das Mindestziel
Trampoliner des TV Weingarten richten am Samstag das Bundesligafinale aus
WEINGARTEN - Zweimal sind die Trampoliner des TV Weingarten in den vergangenen Jahren in eigener Halle deutscher Meister geworden. Am Samstag ab 16 Uhr richtet der TVW zum dritten Mal das Finale der Bundesliga in der Großsporthalle aus. Dieses Mal sind die Chancen auf den Titel aber nicht so gut. Das liegt weniger an der eigenen Qualität als vielmehr an den Gegnern – und einer speziellen Finalregel.
In den Vorrundenwettkämpfen der Bundesliga zählte rein die Ausführung der Übungen auf dem Trampolin. Im Finale kommt zusätzlich die „time of fly“, also die Flugzeit der Turner, zum Einsatz. Mit einer Laserschranke wird gemessen, wie lange die Turner jeweils in der Luft sind, die Zeit wird zu den Punkten für die Übungen addiert. „Reine Männerteams sind da klar im Vorteil“, sagt Weingartens Trainerin Tanja Vidakovic. Frankfurt und Cottbus treten nur mit Männern an, der TVW dagegen unter anderem mit Naomi Koidl, Louisa Ganter und Bianca Schubert. Dazu kommen Moritz Mücke, TimOliver Geßwein und Fabian Vogel.
Rund 17 bis 18 Sekunden sind die Topspringer während ihrer Übung in der Luft – die Springerinnen kommen auf etwa 14 Sekunden. „Uns fehlen daher gleich etwa drei Punkte“, meint Vidakovic, die aber nicht gleich die Flinte ins Korn werfen möchte. „Wir stehen im Finale, und zu Hause haben wir bisher noch nicht verloren.“Zweimal wurde der TVW in eigener Halle deutscher Meister – 2013 und 2015. Die Träume sind da, doch die Turner sind auch realistisch. „Wenn jetzt noch die ,time of fly’ dazukommt, ist Cottbus eigentlich kaum zu schlagen“, sagt Koidl. „Platz drei wäre super, das hätten wir uns verdient.“Dazu müsste Weingarten nach dem Pflichtdurchgang und der ersten Kür eine Mannschaft hinter sich lassen. Denn den zweiten Kürdurchgang bestreiten nur noch die drei besten Mannschaften. „Cottbus“, sagt Vidakovic, „ist favorisiert.“
Die Cottbuser sind Aufsteiger – allerdings haben die Athleten der Lausitzer Sportschule hervorragende Trainingsbedingungen. Auch Fabian Vogel, der in der Bundesliga für den TVW springt, war Schüler in Cottbus. Die Frankfurt Flyers sind als Titelverteidiger und als bisher ungeschlagene Mannschaft in dieser Saison ebenfalls ein heißer Anwärter auf den Sieg. Für Weingarten ist es die sechste Finalteilnahme in den vergangenen sieben Jahren, nur 2017 verpassten die Oberschwaben den Endkampf knapp.
Neue Trampoline
In dieser Woche haben die Weingartener noch einmal im Training an ihren Übungen gearbeitet. Am Freitag kommt Fabian Vogel aus Krefeld nach Weingarten, am Samstag fährt Tim-Oliver Geßwein von Stuttgart aus nach Oberschwaben. Die neuen Trampoline werden am Freitagnachmittag zur Großsporthalle geliefert und aufgebaut. Dann müssen nur noch die Übungen passen. „Wir sind bestens drauf“, sagt Mücke selbstbewusst. Zu was es reichen wird? „Ich glaube fest an Platz drei.“Platz eins ist dieses Jahr wohl nicht drin.
Los geht das Finale in der Weingartener Großsporthalle am Samstag um 16 Uhr. Teilnehmer sind Titelverteidiger Frankfurt Flyers, Aufsteiger SC Cottbus, der Vorjahresdritte SV Brackwede und der Ausrichter TV Weingarten. Es gibt einen Pflichtdurchgang und zwei Kürdurchgänge.