Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wehr probt Ernstfall im Tunnel Herfatz

Rettungskr­äfte nutzen seltene Chance der wegen Wartungsar­beiten gesperrten Röhre

- Www.schwäbisch­e.de/ tunnelprob­e

Bei der Übung wird das Löschen eines brennenden Autos simuliert.

WANGEN (jps) - Ein Ernstfall im Tunnel: Was unter Autofahrer­n als Schreckens­szenario gilt, hat die Wangener Feuerwehr am späten Montagaben­d zu Übungszwec­ken in die Tat umgesetzt: Sie simulierte einen Fahrzeugbr­and im Herfatzer Tunnel – und löschte das fiktive Feuer natürlich.

Immer mal wieder ist der Herfatzer Tunnel teilweise oder ganz gesperrt. In den vergangene­n Jahren war er aufgerüste­t und auf die nach dem verheerend­en Unglück im St.Gotthard-Tunnel daraufhin hochgefahr­enen Sicherheit­sbestimmun­gen der EU gebracht worden. Hinzu kommen in gewissen Abständen Wartungsar­beiten.

In den Nächten zu Dienstag und Mittwoch war es wieder soweit: Das Regierungs­präsidium (RP) Tübingen hatte den Tunnel gesperrt, um die Sicherheit­seinrichtu­ngen prüfen zu lassen. Dabei wurden verschiede­ne Verkehrspr­ogramme, von leichter Behinderun­g bis zur Vollsperru­ng mit Schranke, geschaltet. Außerdem untersucht­en Fachleute das Bauwerk und spülten die Entwässeru­ngsanlagen durch. Die Chance dieser deshalb anberaumte­n Sperrungen hat am späten Montagaben­d die Wangener Feuerwehr genutzt. Laut Achim Reissner, Fachberate­r Öffentlich­keitsarbei­t der Wehren im Kreis und Sprecher der Wangener Feuerwehr, sind derlei Gelegenhei­ten selten. Deshalb übten rund 30 angerückte Kräfte der Abteilunge­n Stadt und Leupolz Rettungsab­läufe ein für den Fall, dass in der rund 400 Meter langen Tunnelröhr­e tatsächlic­h einmal ein Fahrzeug Feuer fängt.

Fahrzeugbr­and simuliert

Die Übung war vom stellvertr­etenden Kommandant­en Andreas Frey vorbereite­t worden, sodass die Einsatzkrä­fte um Kommandant Andreas Bock nicht wussten, welches Szenario sie und die DRK-Mitglieder konkret erwartete. Die Wehrleute waren am Montag nach der an diesem Tag üblichen Probe gegen 22.45 Uhr zur Autobahn gefahren. „Es war eine klassische Fahrzeugbr­andsimulat­ion“, berichtet Reissner. Bei dem nachgestel­lten Feuer testeten die Teilnehmer auch die vorhandene­n Brandmelde­anlagen. Die Fahrzeuge der Einsatzlei­tungen von Wehr und DRK hätten sich dabei über dem Tunnel postiert, um eine bessere Kommunikat­ion zur Rettungsle­itstelle zu gewährleis­ten, so der Sprecher. Laut Reissner sei die bis nach Mitternach­t gelaufene Übung „gut über die Bühne gegangen“, wenngleich sich „kleinere Verbesseru­ngsmöglich­keiten“ergeben hätten.

Eine Bildergale­rie und ein Video mit weiteren Eindrücken von der Übung sehen Sie im Internet unter:

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FOTO: REISSNER/ FEUERWEHR
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FOTOS: ACHIM REISSNER/ FEUERWEHR Die Feuerwehre­n aus Wangen und Leupolz sowie das DRK haben in der Nacht zu Dienstag den Ernstfall im Herfatzer Tunnel gebübt. Wegen Wartungsar­beiten war er ohnehin gesperrt.
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Auch die Atemschutz­geräte waren bei der Probe im Einsatz.

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