Rollatorenweg ermöglicht „Boxenstopps“
Der neue Rollatorenparcours in Amtzell wurde so gut angenommen, dass er sogar noch um eine weitere 17. Bank erweitert wurde. Auch im nächsten Jahr soll die erfolgreiche Aktion weitergeführt werden.
AMTZELL - Der Rollatorenparcours besteht aus nunmehr 17 Bänken und dient dazu, dass sich ältere Menschen und Menschen mit einer Gehbehinderung wieder aktiver am Gemeindeleben teilnehmen können. 14 Bänke befinden sich im Dorf, zwei in Pfärrich und die 17. Bank wird im Wohngebiet am Singenberg aufgestellt. Offiziell eröffnet wurde der Parcours am 20. April und erfreut sich laut Paul Locherer, Vorsitzender des Vereins Füreinander-Miteinander in Amtzell, sehr großer Beliebtheit.
Initiiert wurde die Aktion von Andrea Käshammer, einer Bewohnerin des Hauses St. Gebhard. Durch ihre MS-Erkrankung ist sie bei weiteren Strecken, die sie zu Fuß geht, auf einen Rollator angewiesen. „Sie hat Herrn Bürgermeister Moll einen Brief geschrieben und gesagt, dass im Ort Ruhebänke fehlen“, erzählt Paul Locherer, Vorsitzender des Vereins Füreinander-Miteinander in Amtzell. „Herr Moll hat sich an unserer Verein gewendet und gemeinsam haben wir beschlossen den Rollatorenparcours ins Leben zu rufen.“Die Bewohner von St. Gebhard haben durch die Bänke, die ungefähr alle 700 Meter aufgestellt wurden, erst die Möglichkeit, die Wege überhaupt wieder zu gehen. Und außerdem sollen die Ruhebänke auch zu Pausen und Gesprächen anregen, die Menschen in der Gemeinde zu- und mitei- nander führen. „Die Bänke sind nicht nur für Menschen mit Gehbehinderung gedacht, sondern auch für Jung und Alt“, erklärt Paul Locherer. „Meine Frau und ich haben die neuen Sitzgelegenheiten auch schon bei einem Spaziergang genossen.“Das Ziel ist auch, dass viele Aktivitäten bei gutem Wetter nach Draußen verlegt werden können“, ergänzt Bürgermeister Clemens Moll: „Je mehr Leute zum Spazierengehen animiert werden, desto besser.“Vom Haus St. Gebhard aus Richtung Lourdesgrotte im Greuter Wald, Richtung Badesee und Dorf, sogar bis hin nach Pfärrich führen nun Wege, die für Rollatoren geeignet sind und genügend Gelegenheit zum Ausruhen und Plaudern bieten: „quasi Boxenstopps für Spaziergänger“, wirft Paul Locherer lachend ein. Darüber freut sich auch Andrea Käshammer, die nun gemeinsam mit Bewohnern des Hauses St. Gebhard viel an der frischen Luft spazieren geht und die kurzen Abschnitte der Bänke genießt. „Die sind eine Bereicherung für junge und ältere Bewohner von Amtzell.“
Eine Bank kostet ungefähr 500 Euro. „Die Firma Kübler hat diese kostengünstig für uns gefertigt“, bedankt sich Paul Locherer. Acht der Bänke wurde von der Gemeinde Amtzell finanziert, die andere Hälfte vom Verein Füreinander-Miteinander. Die 17. Bank kam von Spendengeldern aus der Bevölkerung. „Die ist von der Idee völlig begeistert“, bringt er die Aktion auf den Punkt.
Geplant ist, zusätzlich zu den Ruhebänken an ein paar Stellen Aktivgeräte für Senioren aufzustellen. Auch Mülleimer sollen bei der ein oder anderen Bank folgen. (nic) Der Rollatorenparcours kommt bei der von der Gemeinde Amtzell, vom Verein Füreinander-Miteinander und vom Haus St Gebhard initiierten Aktion bei der Bevölkerung bestens an. Die insgesamt 17 Bänke sind bei jungen und älteren Bewohnern der Gemeinde gleichermaßen beliebt.