Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bürgerents­cheid war Meilenstei­n für den Absturz

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „,Praktikant besiegt Amtsinhabe­r“(7.5.) zur Abwahl des Freiburger Oberbürger­meisters Dieter Salomon hat uns die folgende Zuschrift eines Lesers erreicht:

Ein Meilenstei­n beim Absturz von Dieter Salomon war der Bürgerents­cheid, bei dem eine Privatisie­rung von städtische­m Wohneigent­um verhindert wurde. Das politisch sehr aufgeweckt­e Freiburger Publikum sah darin einen Versuch, Eigentum der Allgemeinh­eit, also ihr Eigentum, an Spekulante­n zu verkaufen. Brauchte die Stadt mehr Geld, sollte sie es doch durch Steuern dort holen, wo es heute vor allem hinfließt: bei der kleinen Minderheit, die unaufhalts­am immer reicher wird.

Doch hier beginnt der Zwiespalt der Politik. Unternehme­n siedeln sich dort an und bleiben dort, wo die Steuern niedrig sind. Eine Regierung oder Verwaltung muss daher, um den Wirtschaft­sstandort zu sichern, Tafelsilbe­r verkaufen, da eine Erhöhung der Schulden per Grundgeset­z verboten ist.

Die Politik muss sich also wirtschaft­lichen Sachzwänge­n unterordne­n, was sie auch hindert, den Klimawande­l wirksam zu bekämpfen. Eine neue Generation von Politikern wird einen Ausweg aus diesem Teufelskre­is finden. Zu denen gehörte Salomon leider nicht.

Hans Oette, Neuenstadt

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