Schwäbische Zeitung (Wangen)

Alba schockt die Bayern

Hauptstädt­er setzen sich in einem Basketball-Thriller durch und stehlen Münchnern in der Finalserie Heimrecht

-

MÜNCHEN (dpa) - Alba Berlin hat das erste Gipfeltref­fen um die deutsche Basketball­meistersch­aft beim FC Bayern gewonnen und den Grundstein für die erste Meistersch­aft seit zehn Jahren gelegt. In einem echten Finalthril­ler feierten die Berliner am Sonntag beim 106:95 (87:87, 46:38) in der Verlängeru­ng den wichtigen Auftaktsie­g in der Play-off-Serie.

Das zweite Spiel der Best-of-fiveSerie steigt am Donnerstag (19 Uhr/ Telekom Sport) in Berlin. „Gegen die Bayern ist es immer so emotional, sie sind einfach unsere Rivalen“, sagte Albas Marius Grigonis, mit 30 Punkten Topscorer der Begegnung, bei Telekom Sport: „Wir haben gewonnen, weil wir die Besseren waren.“Auch Bayerntrai­ner Dejan Radonjic würdigte die starke Leistung des Gegners. „Sie haben ihre Dreier getroffen und über weite Strecken die Partie kontrollie­rt“, sagte der 48-Jährige angesichts einer hervorrage­nden Berliner

64 Prozent.

„Die Enttäuschu­ng ist natürlich erstmal groß. Wir werden die Enttäuschu­ng aber in positive Energie umwandeln“, kündigte Münchens Nationalsp­ieler Danilo Barthel an. „Um die Serie zu gewinnen, musst du drei Spiele gewinnen“, sagte der zurückhalt­ende Berliner Coach Aíto García Reneses.

Der Spanier, lange beim FC Barcelona, in Malaga und Sevilla tätig, gilt als Taktikguru und hervorrage­nder Spielerent­wickler. Die Berliner, die seit zehn Jahren auf die neunte Meistersch­aft warten, treten in dieser Saison mit dem jüngsten Kader der Vereinshis­torie an. Die Bayern könnten sich zum vierten Mal nach 1954, 1955 und 2014 krönen. Vor vier Jahren hatten sie sich in den Finals gegen Berlin mit 3:1 durchgeset­zt.

Vor den Augen von Münchens Vereinsprä­sident Uli Hoeneß kam der FC Bayern am Sontag aber zunächst Distanzquo­te von nur schwer in die Gänge. Mit zwei Dreiern brachte Flügelspie­ler Grigonis die Berliner schnell mit 6:0 in Führung.

Die Münchner fanden in der Defensive erst mal kaum ein Mittel gegen das reboundsta­rke Team von Trainer Reneses. Gegen Ende des ersten Viertels ließ bei den Berlinern aber die Intensität etwas nach, die Münchner kamen zurück, führten vor dem zweiten Viertel 21:20.

Im zweiten Durchgang agierten die Münchner hektischer. Berlin setzte sich dank der Treffsiche­rheit aus der Ferne mit 38:29 ab. Zur Pause führten sie 46:38.

Die Münchner mussten dringend aufdrehen. Das taten sie erst mal auch, doch die Berliner spielten unaufgereg­t weiter. Die Münchner leisteten sich zu viele vermeidbar­e Ballverlus­te und riskante Anspiele – aber sie kämpften. Nach zwei Dreiern in Serie ging der FC Bayern wenige Minuten vor Schluss der regulären Spielzeit sogar mit 75:70 in Führung. Es wurde ein echter Basketball-Krimi. In der Verlängeru­ng bewahrten die Berliner dann den kühleren Kopf.

 ?? FOTO: DPA ?? Flensburgs Spieler stürmen nach dem Abpfiff das Spielfeld. Nach dem 22:21 über Magdeburg sind sie Meister.
FOTO: DPA Flensburgs Spieler stürmen nach dem Abpfiff das Spielfeld. Nach dem 22:21 über Magdeburg sind sie Meister.
 ?? FOTO: DPA ?? Berlins Saibou (li.) setzt sich gegen Jared Cunningham durch.
FOTO: DPA Berlins Saibou (li.) setzt sich gegen Jared Cunningham durch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany