Vetter bleibt kommissarischer Handball-Chef
Ausschau nach einem Nachfolger bleibt eine Aufgabe der MTG-Abteilung
WANGEN - Letztlich musste MTGVorstandssprecher Christoph Bührer am Montagabend bei der Abteilungsversammlung der Handballer das Ruder in die Hand nehmen – und den bisherigen Abteilungsleiter Matthias Vetter zum kommissarischen Vorsitzenden erklären. Niemand hatte sich gefunden, der seinen Posten übernehmen wollte oder konnte. Ihm zur Seite steht das bekannte VorstandsQuartett, das einstimmig wiedergewählt wurde.
Es war ein zähes Ringen, bis nach gut eineinhalb Stunden Versammlungsdauer feststand: Matthias Vetter bleibt im Ring, wenn auch nur kommissarisch. Keiner und keine fand sich, der oder die das Amt des seit 2012 an der Spitze der Handballer stehenden Abteilungsleiter übernehmen wollte oder konnte. Dafür kamen mit 75 Frauen und Männern rund doppelt so viele Mitglieder wie in anderen Jahren.
Neben seinem Rückblick bezüglich aller Mannschaften, zu den Finanzen („Wir haben im dritten Jahr hintereinander ein positives Ergebnis“) und zu den mit Gabriel Senciuc (Trainer Herren 1), Zoltan Sellei (Trainer Frauen) und Arno Uttenweiler (Sportlicher Leiter) bereits getätigten Personalien (wir berichteten) waren es vor allem sehr persönliche Worte, die Vetter an die Versammlung richtete. Es sei ihm schwer gefallen, Markus Rosenwirth als Trainer der ersten Herrenmannschaft beurlauben zu müs- sen, erklärte Vetter: „Was mit Markus passiert ist, belastet mich emotional und tut mir richtig weh.“
Saison „unheimlich anstrengend“
Gleichzeitig dankte Vetter den danach eingesetzten Interimstrainern Timo Feistle und Reinhard Geyer. Lobend erwähnte Vetter die Zusammenarbeit zwischen der ersten Herrenmannschaft mit zwei Wangener Ärzten und einer Physio-Praxis, die schnelle Behandlungen und ganzheitliche Herangehensweisen ermöglichten. Das, sagte Vetter, koste Geld, das es aber auch wert sei: „Das wollen wir auch fix für unsere Frauen machen.“Vetter verschwieg nicht, dass die Sai- son für den gesamten Vorstand durch die vielen Personalien „unheimlich anstrengend“war: „Wir haben uns nicht konzentrieren können auf das, was wir eigentlich tun wollten: mehr das Auge auf die Jugend zu richten.“Auch verblieb laut Vetter viel zu wenig Zeit, um für die eigene Nachfolge zu sorgen – trotz Kontakten zu 19 verschiedenen Personen. Dass auch die wenig differenzierte Kritik so mancher Außenstehender nagte, gab Vetter unumwunden zu. Sein „Ich stehe nicht mehr zur Wahl“kam allerdings nicht überraschend. Bereits vor zwei Jahren hatte Vetter angekündigt, dass er sich nach dieser Legislaturperiode zurückziehen wolle.
Nach der von Christoph Bührer, Vorstandssprecher des MTG-Gesamtvereins, vorgenommenen Entlastung trat dann dennoch „Plan B“in Kraft. „Verteilt mehr Dinge“, empfahl Julia Feistle, Vorsitzende des Handballjugendfördervereins, und regte Beisitzer in der Abteilungsleitung an. „Ich muss dich kommissarisch einsetzen“, sagte Bührer an Matthias Vetter gerichtet und appellierte gleichzeitig an die Abteilungsmitglieder, „sich Gedanken zu machen“. „Mein Verantwortungspflichtgefühl verbietet es mir, nein zu sagen“, erklärte Vetter und brachte gedanklich auch einen möglichen, hauptamtlichen Geschäftsführer ins Spiel. Einstimmig wiedergewählt wurden Markus Weber, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tobias Werder, Finanzen, Uli Bader, stellvertretender Vorsitzender, und Thomas Frank, Sponsoring und Marketing.
Ehrungen des Handballverbands in Form einer bronzenen Ehrennadel durften schließlich noch Matthias Vetter und Tobias Werder entgegennehmen. Jugendhandballvereinsheim-Wirt Manfred Hasel berichtete von über 50 Vermietungen des „Hütteles“an Abteilungsmitglieder, aber auch Außenstehende. Vor der Versammlung der Abteilung hatte bereits der inzwischen 104 Mitglieder zählende Handballjugend-Förderverein unter Vorsitz von Julia Feistle getagt. Sie berichtete von Events und Unterstützungen, die von Turnierteilnahmen bis hin zur Ausrichtung des Allgäu Cups reichten.