Im Kunstmuseum Ravensburg flimmert ein Film
In der Ausstellungsreihe „Projektionen“geht es um Jonas Mekas – Vernissage am 8. Juni
RAVENSBURG (sz) - Im Kunstmuseum in Ravensburg steht am Freitag, 8. Juni, um 19 Uhr die nächste Vernissage unter dem Titel „Projektionen II - Jonas Mekas“an. Die Ausstellungsreihe „Projektionen“stellt nacheinander vier filmische Arbeiten zeitgenössischer Künstler vor, die das Zusammenspiel von Erinnerung und Identität auf unterschiedlichste Weise thematisieren.
Wie in einer Presseankündigung des Kunstmuseums zu lesen ist, lässt der Titel des neuen Formats sowohl die technischen Bedingungen des Mediums Film als auch die Beteiligung des Betrachters, seine individuellen Assoziationen und Erinnerungen, anklingen. Nach dem Film „Here & Elsewhere“(2002) von Kerry Tribe wird ab 9. Juni die poetische Filmcollage „As I Was Moving Ahead Occasional- ly I Saw Brief Glimpses of Beauty“(2000) von Jonas Mekas im Kino des Kunstmuseums gezeigt.
Jonas Mekas gehört seit den 1960er- Jahren zu den Schlüsselfiguren der amerikanischen Filmavantgarde und wurde für seine radikal subjektiven Filmtagebücher bekannt, im denen es ihm gelingt die Unmittelbarkeit des Augenblicks einzufangen, ohne sie zu zerstören, heißt es in der Mittei- lung. „As I Was Moving Ahead...“vereine als sprunghafte Rückblende alltägliche Szenen aus dem Leben des damals fast 80-jährigen Filmemachers in seiner Wahlheimat New York.
Auch Unschärfen gehören zum Stil
Die Unmittelbarkeit der Szenen sei einer kleinen Handkamera zu verdanken, deren Einsatz Mekas über Jahre perfektioniert habe. Unschärfen, Über- und Unterbelichtungen gehören zu seinem gestischen Stil. Das subjektive Filmtagebuch lasse die Schönheit einzelner Momente sichtbar werden und in persönlichen Erinnerungen das Universelle aufscheinen. Einen „Propagandafilmer des Glücks“hat er sich selbst genannt. „As I Was Moving Ahead...“sei Jonas Mekas’ Opus magnum: sein Vermächtnis schon zu Lebzeiten.